Nach dem Tod ihres Mannes hat Charlotte Sloane dessen Tätigkeit als Karikaturen-Zeichner übernommen – was niemand erfahren darf, denn wer würde im London des 19. Jahrhunderts schon Zeichnungen einer Frau abdrucken? Lord Wrexford ist einer der wenigen Eingeweihten. Als er über ein Mordopfer stolpert, wird er in die Ermittlungen hineingezogen und braucht Sloanes Informantenkreis, um dem Täter auf die Spur zu kommen.
Bei Andrea Penroses historischer Cosy-Crime-Reihe Ein Fall für Wrexford und Sloane ist es mir (mal wieder) passiert, dass ich an Band 2 geraden bin, ohne Band 1 zu kennen. Das stellt bei dieser Reihe allerdings kein Problem dar, da dem Leser beziehungsweise Hörer der Einstieg auch ohne Vorkenntnisse problemlos gelingt.
Während die Hintergründe des männlichen Teils des Protagonisten-Duos offensichtlich sind – ein reicher Adliger, der großes Interesse an den zur Handlungszeit neuesten wissenschaftlich-technischen Entwicklungen hat –, offenbaren sich die Hintergründe des weiblichen Teils sowohl dem Leser wie auch dem Lord erst im Laufe dieses Bandes.
Wie in derartigen historischen Krimis üblich wird auch hier das Gesellschaftsbild der Zeit in die Handlung einbezogen. Auffällig finde ich, dass Lord Wrexford immer wieder als Graf bezeichnet wird, was für mich in der Handlungsumgebung nicht stimmig wirkt. Die Bezeichnung Lord wird genauso wie der Titel Viscount eines anderen Charakters ja auch in der englischen Form benutzt. Da fände ich Earl passender. Das ist allerdings auch der einzige derartige Lapsus, der mir aufgefallen ist. Die Handlung erscheint stimmig, was auch auf die Aufklärung des Falls zutrifft.
Die Autorin wechselt erzählerisch zwischen den Perspektiven ihrer beiden Protagonisten. Auch die Hörbuch-Umsetzung kann punkten.