Der Orden der Rose (Autor: Kathleen Bryan; Das magische Land Bd.1)
 
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Der Orden der Rose von Kathleen Bryan

Reihe: Das magische Land Bd.1

Rezension von Linda Dannenberg

 

Avril ist die junge Erbin des Herzogs von Quitaine im Königreich Lys. Sie ist nicht nur außerordentlich schön, sondern auch mit einem starken, magischen Talent gesegnet, das sie dank der Studien auf der Insel der Priesterinnen zu kontrollieren gelernt hat.

Doch nicht alle Magie in Lys verläuft in geordneten Bahnen: Gereint, ein gewöhnlicher Bauernjunge, verfügt über eine kraftvolle, wilde Gabe und der König von Lys nutzt die wilde Magie um Chaos und Zerstörung über das Land zu bringen.

Avril wird nun gezwungen, die Insel zu verlassen und ihr Erbe anzutreten. Auch Gereint verlässt den Bauernhof seiner Mutter, um sich den Rittern des Ordens der Rose anzuschließen und die Kunst der Magie und des Kampfes zu erlernen. Am Hof des Herzogs treffen beide aufeinander, doch Gereint ahnt nichts davon, dass die schöne und intelligente Avril eine Adlige ist. Der Herzog, der mit einem Anschlag des König rechnet, hat ihr nämlich befohlen, mit einer Dienerin die Rollen zu tauschen und so schließt sie mit Gereint Freundschaft.

 

Tatsächlich war die Vorsicht des König nicht unbegründet. Die Dienerin, die sich als Comtesse Avril ausgab, wurde getötet und kurz darauf stürmt das Heer des Königs, getarnt unter einem magischen Bann, das Herzogtum. Mit unvorstellbarer Grausamkeit metzeln sie die überraschten Bürger, wie auch die Ritter, nieder. Einzig Avril kann mit Gereint und einer kleinen Gruppe verbliebener Ordensmitglieder fliehen. Doch der König ist ihnen auf den Fersen und treibt sie in die Wildländer, in die schon seit Ewigkeiten kein Mensch mehr gelangt ist und in denen die wilde Magie und gefährliche Kreaturen regieren.

 

Kathleen Bryan ist ein Pseudonym, das von der renommierten Autorin Judith Tarr genutzt wird, die für zahlreiche Werke wie „Die Gläserne Insel“ oder „Die Zauberin von Alamut“ bekannt ist.

 

„Der Orden der Rose“ ist ein Buch, das besonders zu Beginn vielen ausgetretenen Pfaden folgt und eine Reihe der gängigsten Fantasyklischees bedient: vom Bauernjungen, der sich in eine Adlige verliebt und zum Ritter aufsteigt, bis hin zum finsteren König. Auch die mittelalterlich wirkende Welt bietet wenig Innovationen, ist dafür aber plastisch und detailreich geschildert und mit vielen christlichen Motiven angereichert.

Ein wenig mehr Kreativität beweist die Autorin bei dem Entwurf des Magiesystems: hier werden weder Zaubersprüche rezitiert noch irgendwelche Stäbe geschwungen. Magie ist in Glas eingearbeitet – egal ob in Fensterscheiben oder Schmuckstücken, Glas ist mächtig und wertvoll.

Trotz einiger guter Ideen, ist es nicht der konventionelle und bisweilen arg vorhersehbare Plot, der den Leser in seinen Bann zieht. Es ist die überdurchschnittlich schöne Sprache Bryans. Diese ist nahezu poetisch, die Autorin verliert sich in liebevollen Beschreibungen und bildhaften Phrasen, die das Lesevergnügen immens steigern.

Auch die Protagonisten Gereint und Avril sind sympathisch, besonders ob ihres ambivalenten Charakters, der sie nicht immer als strahlende, unfehlbare Helden wirken lässt. Dafür bleiben alle anderen Figuren jedoch eher blass und sind schon fast vergessen, sobald man die letzte Seite umgeblättert hat.

 

Dies ist der erste Band der Reihe „Das magische Land“ und positiv muss man der Autorin anrechnen, dass trotzdem eine ganze Menge mehr passiert, als nur das in die richtige Stellung bringen der Figuren und eine Einführung in die Geschehnisse. Dennoch wäre weniger vielleicht mehr gewesen, denn Kathleen Bryan schafft es nicht, die begonnenen Handlungsstränge zu einem einigermaßen befriedigenden Ende zu bringen und beantwortet auch kaum eine der aufgeworfenen Fragen. So wird der Leser mit einem starken Gefühl der Unvollständigkeit zurückgelassen. Es bleibt zu hoffen, dass Bryan beim nächsten Mal ein saubererer Übergang zum nächsten Band gelingt.

 

Fazit:

Ein Roman, der das Genre nicht revolutioniert und der Fantasykennern das Gefühl geben wird, ihn schon einmal gelesen zu haben. Für Einsteiger und Bewunderer einer außerordentlich schönen Sprache ist „Der Orden der Rose“ jedoch empfehlenswert.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329084906c693b4b6
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Der Orden der Rose

Reihe: Das magische Land Bd.1

Autor: Kathleen Bryan

Original: The Serpent and the Rose, 2007

Übersetzer: Inge Wehrmann

Sondereinband, 400 Seiten

Verlag: Goldmann (Juni 2008)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3442465877

ISBN-13: 978-3442465873

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 23.06.2008, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 6776