Der Orksammler (Autoren: Jens Lossau und Jens Schumacher)
 
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Der Orksammler von Jens Lossau und Jens Schumacher

Rezension von Christel Scheja

 

Nach „Der Elbenschlächter“ erscheint nun der zweite Band der locker zusammenhängenden Reihe um den Troll Jorge und den Thaumaturgie-Meister Hippolyt, die gemeinsam verzwickte Mordfälle aufklären.

 

In „Der Orksammler“ ist jedoch nicht Nophelet, die Hauptstadt des Reiches Sdoom der Schauplatz des Verbrechens, sondern eines der kleinen abgelegenen Heerlager an der Front. Beunruhigende Nachrichten dringen an das Ohr des IAIT, des Instituts für angewandte investigative Thaumaturgie. Zwölf Orls und ein Mensch sind auf brutale Art und Weise zu Tode gekommen. Irgendetwas oder jemand hat ihnen das Herz aus der Brust gerissen.

Jorge und Meister Hippolyt machen sich auf den Weg zum Tatort, doch schon die Ankunft macht ihnen deutlich, dass sie hier kein leichtes Spiel haben werden.

Die Soldaten machen ihrem Ruf alle Ehre, sie sind rau und tumb. Anfangs bekommt dies vor allem Meister Hippolyt zu spüren. Gefangen in dem unreifen und leider auch noch albinotischen Körper eines Jünglings, hat es der 107 Jahre alte Thaumaturg nicht leicht sich durchzusetzen und droht mehrfach in die Gefahr zu geraten für einen Strichjungen gehalten und vergewaltigt zu werden. Befreien kann er sich aus diesen Situationen oft nur mittels seiner magischen Fähigkeiten. Auch die Männer mit denen er zusammenarbeitet sind nicht gerade schnell von Begriff. Allein die junge Sekretärin Lith ist jemand, auf den man sich verlassen kann und weckt in ihm Gefühle, die er seit Jahrzehnten vergessen zu haben glaubte.

Jorge hat es etwas einfacher, da ihm der Umgangston und das Verhalten der Soldaten nicht viel ausmacht. Aber auch er verliert sein Herz an jemanden...

 

Wie auch schon „Der Elbenschlächter“, so mischt auch „Der Orksammler“ munter Elemente der Steam- und der Heroic-Fantasy munter mit Motiven des Crime Noir, etwas, was auch in diesem Genre nicht neu ist, denkt man dabei nur an Helden wie „Vlad Taltos“ oder „Thraxas“.

Daher werden erfahrene Leser sehr schnell durchschauen können, wie der Hause läuft, wenn auch ihnen Details bis zum Ende unklar bleiben. Aber die Geschichte entschädigt durch eine flotte, actionreiche Handlung mit einem ordentlichen Schuss Humor, sowie ziemlich schrägen Charakteren. Man muss allerdings in Stimmung sein, um den ein oder anderen Gag, der nahe an der Gürtellinie ist, zu mögen.

Tiefgründig ist das Buch allerdings nicht. Die Erzählweise bleibt zwar recht realistisch und vermeidet bis auf wenige Ausnahmen Übertreibungen, aber die Handlung ist insgesamt geschickt aufgebaut, wenn auch nicht all zu komplex.

Dazu werden die Figuren – auch die beiden Helden viel zu wenig charakterisiert und die Autoren verlassen sich auf gut abgehangene Klischees, die man unter Umständen auch schon gut genug kennt.

Immerhin gehen sie mit den archetypischen Momenten augenzwinkernd und respektlos genug um, so dass man deutlich merkt, wie wenig ernst sich der Roman eigentlich nimmt.

 

Alles in allem bietet auch „Der Orksammler“ kurzweilige und spannende Unterhaltung für zwischendurch, gerade wenn man humorvollen Fantasy-Krimis mit einem ordentlichen Schuss Magie und Technik mag.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041816474154cd9787
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Der Orksammler

Autoren: Jens Lossau und Jens Schumacher

broschiert, 318 Seiten

Egmont Lyx, erschienen Oktober 2010

Titelbildgestaltung von Hildendesign

ISBN-10: 3802582586

ISBN-13: 978-3802582585

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 08.01.2011, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 11429