Der Pandora-Zwischenfall (Mark Brandis 32)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Der Pandora-Zwischenfall

Reihe: Mark Brandis 32

Hörspiel

 

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Alles hat einmal ein Ende und somit leider auch die Sciene-Fiction-Serie „Mark Brandis“. Das hat nichts mit mangelndem Erfolg zu tun, sondern ist einfach der Tatsache geschuldet, dass praktisch alle Romanvorlagen des Schriftstellers Nikolai von Michalewsky über den Weltraumpartisanen mittlerweile als Hörspiel adaptiert wurden. Die letzte und 32. Folge der Reihe trägt den Namen „Der Pandora-Zwischenfall“.

 

Die Astraliden sind künstliche Menschen, die ferne Planeten erkunden sollen. Auf dem Jupitermond Kallisto werden sie auf ihre schwierige Mission vorbereitet. Doch dabei kommt es zu Zwischenfällen mit Toten. Deshalb erhält Mark Brandis den Auftrag, sich um das Projekt zu kümmern. Begleitet wird er dabei nicht nur von seiner Frau Ruth, sondern auch von alten Freunden wie Iwan Stroganow. Doch auch die erfahrenen Weltraumrecken können nicht verhindern, dass es zu weiteren Todesfällen kommt.

 

Angesichts des Abschlusses der Serie „Mark Brandis“ ist etwas Wehmut angebracht. Genau dieses Gefühl transportiert auch die melancholische Musik, mit denen die Folge startet. Auch das Ende von „Der Pandora-Zwischenfall“ prägen ähnliche Klänge, bei denen Klavier und Synthesizer dominieren. Dazwischen gibt es aber einiges zu entdecken – auch Lustiges. So machen sich die Produzenten etwa den Spaß, Mira Christina Mühlenhof nicht wie bisher nur das Bordsystem Cora, sondern auch die Figur Ninni Persbrandt sprechen zu lassen. Prompt ist Mark Brandis mehr als irritiert, als er auf das Vorbild für die Computerstimme trifft. Endlich darf Mira Christina Mühlenhof akzentuierter sprechen, weil sie keine monotone Computerstimme mehr mimen muss, und meistert das glänzend. Natürlich gibt Michael Lott den verdatterten Mark Brandis gewohnt überzeugend. Eine Verneigung vor der Hauptfigur bilden die Kommentarschnipsel über den ehemaligen Weltraumpartisanen, die die Macher zu einer Collage montieren und mit passendem Sounds untermalen. Einen passenden Abschluss bildet das bekannte Lebensmotto von Mark Brandis.

 

Mit den Astraliden bietet die Folge interessante neue Figuren. Kennern der Serie dürfte die Parallele zum Projekt „Homofactus“ auffallen. Allerdings dominiert bei den Astraliden nicht das Moment der Bedrohlichkeit, sondern eher eine Art kindlicher Naivität. Unaufdringlich diskutiert die Folge anhand dieser hybriden Lebewesen das Thema Menschlichkeit und dessen Grenzen. „Der Pandora-Zwischenfall“ bietet einige packende Szenen und bei der Jagd nach dem Verantwortlichen auch Spannung. Nicht ganz überzeugen kann allerdings die wenig glaubwürdige finale Auflösung, über die an dieser Stelle aber nicht zu viel verraten werden soll. Das bleibt allerdings der einzige Makel der – auch wie gewohnt technisch starken – Performance.

 

Das Ende ist offen und bietet Fans eine winzige Hoffnung, dass die Reihe doch - trotz fehlender Vorlagen - fortgesetzt wird. Als Ersatz taugt das Prequel „Mark Brandis, Raumkadett“ leider wegen einiger Schwächen nur bedingt. Da ist es vielleicht als Hörer eine gute Idee, „Mark Brandis“ einen weiteren Durchlauf zu gönnen und mit der im Mai 2007 veröffentlichten Erstlingsfolge „Mark Brandis - Bordbuch Delta VII“ neu zu starten oder die zugrundeliegenden Romane zu entdecken, die an einigen Stellen deutlich ausführlich sind. Beide haben es definitiv verdient.

 

Fazit:

„Der Pandora-Zwischenfall“ ist technisch und inhaltlich ein würdiger Abschluss der besten deutschen Sciene-Fiction-Hörpsiel-Serie und leistet sich lediglich bei der Auflösung des Schuldigen Schwächen, über die man aber angesichts des stimmigen Gesamtpakets locker hinwegsehen kann.

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041823361574a7dcdb
Platzhalter

Hörspiel

Der Pandora-Zwischenfall

Reihe: Mark Brandis 32

Dauer: ca. 79 Minuten

Umfang: 1 CD

Romanvorlage: Nikolai von Michalewsky

Manuskript: Balthasar von Weymann

Produktion, Regie und Schnitt: Jochim-C. Redeker und Balthasar von Weymam

Sounddesign und Musik: Jochim-C. Redeker

Folgenreich/: Interplanar, Juli 2015

 

ASIN: B00Z8CCBJS

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Sprecher:

Michael Lott

Mira Christine Mühlenhof

Dorothea Lott

Wolf Frass

 

u. v. m.


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 12.09.2015, zuletzt aktualisiert: 12.02.2024 15:44, 14103