Der Pfad des Kriegers (Autor: Col Buchanan; Farlander, Bd. 1)
 
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Der Pfad des Kriegers von Col Buchanan

Reihe: Farlander, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Col Buchanan wurde 1973 in Nordirland geboren, lebt aber heute in Lancaster. In seinem Leben arbeitete er bereits als Werbetexter, zog sich für eine Weile in ein Zen-Kloster zurück und studierte nicht zuletzt Kreatives Schreiben und Religionswissenschaften. „Farlander – der Pfad des Kriegers“ ist sein Debütroman und vermutlich auch der Auftakt zu einer Trilogie.

 

Die Röschun sind Kriegermönche und Assassinen. Obwohl viele von ihnen in einem abgeschiedenen Kloster leben, wenn sie nicht gerade einen Auftrag erfüllen, und sich um die Ausbildung ihres Nachwuchses kümmern. bekommen sie durch Agenten und Helfer doch genug mit, um die politische Lage einschätzen zu können.

Diese sieht im Moment nicht besonders rosig aus, denn die kleinen Reiche der Herzlande werden schon seit Jahrzehnten von dem heiligen Imperium der Mhann belagert. Zwar ist letzteren noch keine wirkliche Eroberung gelungen, aber der Widerstand der kleineren Reiche bröckelt langsam.

Die Röschun halten sich normalerweise aus den Intrigenspielen heraus, Sie werden nur tätig, wenn einem ihrer Klienten ein Leid geschieht, denn ihre Hilfe oder zumindest die Gewissheit der Vergeltung kann man mit einem magischen Amulett erkaufen.

Ash ist der Älteste und Erfahrenste der Kriegermönche. Da er allerdings langsam seine kraft schwinden spürt, macht er sich auf die Suche nach einem Schüler und findet ihn in dem Straßenjungen und Dieb Nico. Er kauft ihn aus dem Gefängnis frei, da er viele geeignete Fähigkeiten und eine gewisse Begabung in ihm sieht. Und sein Instinkt täuscht ihn nicht, denn der Junge beißt sich durch.

Dann aber werden die Röschun – allen voran Ash und Nico in einen äußerst heiklem Fall gerissen, denn eine der Klientinnen der Kriegermönche stirbt ausgerechnet durch die Hand von Kirkus, dem Sohn der Heiligen Matriarchin von Mhann.

Nun müssen sie sich entscheiden, ob sie den Vertrag einhalten und Rache an den Mörder nehmen, oder gegen ihre eigenen Regeln verstoßen und diesmal davon absehen, um nicht den Zorn des mächtigsten Reiches der Welt auf sich herab zu beschwören. So oder so, jede der beiden Entscheidungen könnte bittere Konsequenzen haben.

 

Kriegermönche und Assassinen – am besten noch als Helden, die trotz ihres blutigen Handwerks eigentlich die Guten sind, scheinen immer noch im Trend zu sein. Das zeigt sich auch an Col Buchanans Roman, der zunächst eingetretenen Pfaden zu folgen scheint: Die Röschun töten nur Männer und Frauen, die selbst zu Mördern geworden sind. Einer von ihnen beginnt sich alt zu fühlen und sucht sich einen Schüler, den eine schwierige Ausbildung erwartet. Schon der erste Auftrag erweist sich als lebensgefährliche Feuerprobe und wird schon bald einer Hauptfiguren zum Verhängnis.

Bis zu einem gewissen Punkt legt der Autor ein solides Werk vor, das zwar eine unterhaltsame und flüssig geschriebene Geschichte bietet, aber nicht wirklich ungewöhnlich ist, da man ähnliches auch aus den Romanen zu Computerspielen kennt. Erst zum Ende hin wendet sich das Blatt, da das Buch mit einer Überraschung aufwartet.

Die Figuren sind recht schlicht gestrickt, sowohl auf der guten wie auf der bösen Seite. Weder Ash und Nico, noch die Matriarchin und ihr Sohn werden tiefergehend charakterisiert, der Autor bedient gerade bei den Gegenspielern reichlich die Klischees von der verderbten und perversen Oberschicht eines dekadenten Reiches. Ähnlichkeiten mit dem Rom der Kaiserzeit sind nicht ausgeschlossen.

 

Alles in allem bedient der Roman den Geschmack der Leser, die abenteuerliche Geschichten mit vielen Kämpfen, coolen Helden und einem Hauch Magie mögen, aber nicht all zu viel von den Figuren und dem Hintergrund erwarten. Was der Roman ein wenig über das Mittelmaß hinaus hebt ist tatsächlich das überraschend konsequente Ende, das man so eher selten liest – mehr aber nicht.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420114927d170510a
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Der Pfad des Kriegers

Autor: Col Buchanan

Reihe: Farlander, Bd. 1

Klappbroschur, 702 Seiten

Heyne, erschienen Dezember 2010

Übersetzung aus dem Englischen von Michael Siefener

Titelbild von Volkan Baga

ISBN-10: 3453527739

ISBN-13: 978-3453527737

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 27.01.2011, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 11496