Der Preis der Freiheit (Autor: Ruben Eliassen; Phenomena, Band 4)
 
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Der Preis der Freiheit von Ruben Eliassen

Reihe: Phenomena, Bd. 4

Rezension von Christel Scheja

 

Die „Phenomena“-Serie von Ruben Eliassen entstand ursprünglich für seine eigenen Kinder, doch inzwischen hat der Autodidakt aus Norwegen, die spannende Fantasy-Geschichte in eine Romanreihe umgesetzt. Drei Romane über die gefährlichen Abenteuer der Elfenzwillinge Ilke und Alak sind bereits vor längerem erschienen, nun ist auch der vierte Band „Der Preis der Freiheit“ herausgekommen und ein weiterer, „Der Verräter“, ist bereits für den Februar 2011 angekündigt.

 

Fast vier Jahre ziehen Ilke und Alak nun mit dem dem Zauberer Sha-Ra und dem Winterbären Arul durch die Lande und haben dabei viele Abenteuer erlebt, die sie auch auf andere Welten führten – vor allem auf eine, in der die Menschen nicht mehr die Magie benutzen, sondern sich ganz der Technik verschrieben haben. Dort hat sich ihnen dass Mädchen Millan angeschlossen, die sich gegen ihren eigenen Onkel gestellt hat, als dieser den beiden Grausames antun wollte.

In ihre Heimat zurückgekehrt müssen Alak und Ilke zusammen mit Millan erst einmal ihre Freunde befreien. Allerdings haben sie durch ihre eigenen Erfahrungen viel dazu gelernt und wissen nun, wohin sie sich begeben müssen, um Tarkan und das Böse endlich ganz zu vertreiben.

Aus diesem Grunde machen sie sich auf die Reise zum „Himmelsmonolithen“, wie es „Phenomena“, das magische Buch von ihnen fordert. Doch auf dem Weg hören sie bedenkliche Nachrichten.

Tarkan bedroht einmal mehr das Elfenvolk, das eigentlich nichts getan hat. Doch es scheint ihrem Feind nun nicht mehr zu genügen, dass die Murtokks sie in grausamer Sklaverei knechten und ausbeuten – jetzt will er auch noch ein Exempel an ihnen statuieren und beginnt immer härtere Strafen auszusprechen, unter anderem gegen einen fünfjährigen Jungen, der es gewagt hatte, zu fliehen.

Deshalb unterbrechen die Elfenzwillinge ihre Reise und versuchen den Elfen zu helfen so gut sie können. Mit der Hilfe von Julsah, dem Häuptlingssohn der Murtokks, der ihnen schon einmal ein Freund war, gelingt es Tarkan ein weiteres Mal zu vertreiben.

Doch wirklich freuen können sich die Zwillinge nicht, denn während dieser Abenteuer haben sie den Eindruck gewonnen, dass Scha-Ra ihnen etwas verheimlicht. Als sie selbst in Phenomena nachsehen, erkennen sie – was der Grund sein könnte, denn die darin geschriebene Prophezeiung spricht von einem Verräter...

 

Konnte der exotische Ausflug in eine Welt ähnlich der unseren im letzten Band noch darüber hinweg täuschen, dass der Geschichte die Luft ausgeht, so ist das diesmal leider nicht mehr zu übersehen. Denn die Handlung plätschert mehr oder weniger dahin – der vermeintliche Höhepunkt – die Auseinandersetzung mit Tarkan – wird auch eher nur am Rande abgehandelt und nicht zuletzt beginnt der Geschichte eine klare Struktur zu fehlen, so als diene gerade „Der Preis der Freiheit“ nur als Füllsel.

Es kommt leider auch nicht zu einem großen Wiedersehen – die Zwillinge sind zu sehr mit ihrer Aufgabe beschäftigt, um ihre leiblichen Eltern wirklich wahr zu nehmen, und auch über das Schicksal der Elfen werden nicht viele Gedanken verschwindet. Allein die Vorbereitung auf den kommenden Band sorgt ein wenig für Spannung.

Die Action ist ansonsten eher kindgerecht aufbereitet. Grausamkeiten werden weder ausführlich beschrieben, noch haben sie längerfristige Auswirkungen auf die Helden. Es bleibt alles sehr harmlos.

Die Figuren sind einfach gestrickt und auf ein Mindestmaß an wiedererkennbaren Eigenschaften reduziert. Daran merkt man, dass sich das Buch an jüngere Leser richtet, die mit den kleinen Abenteuern zufrieden sind und den großen Handlungsbogen gar nicht brauchen, denn dieser kommt hier mehr oder weniger zum Stillstand.

 

Alles in allem bietet auch „Der Preis der Freiheit“ genau die Art von Geschehnissen und Verbindungen, die junge Leser im Alter zwischen acht und zwölf Jahren schätzen. Nur ältere Leser werden jetzt noch wenig finden, was sie bei der Stange halten könnte. Der Geschichte beginnt immer mehr Dynamik zu fehlen beginnt und sie verstrickt sich all zu sehr in Nebensächlichkeiten, die zwar nett erzählt sind, sich aber leider nicht mehr als sonderlich spannend erweisen und stellenweise sogar unausgegoren wirken wie etwa die Einbindung eines ganz besonderen Schwertes, das man auch auf der Erde kennt.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240424174304f30f432d
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Buch:

Der Preis der Freiheit

Reihe: Phenomena, Bd. 4

Autor: Ruben Eliassen

broschiert, 345 Seiten

dtv, erschienen im August 2010

Übersetzung aus dem Norwegischen von Sabine Richter

Titelbild von Eva Schöffman-Davidov, Karten und Innenillustrationen von Ruben Eliassen

ISBN-10: 3423624574

ISBN-13: 978-3423624572

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 23.10.2010, zuletzt aktualisiert: 20.03.2024 15:43, 11133