Der Riss im Spiegel des Himmels von David Grund
Reihe: Kleine Iris Band 2
Rezension von Frank W. Werneburg
Klappentext:
»Es gibt verschiedene Arten von Rätsel. Manche will man gerne lösen. Andere sollten besser ein Rätsel bleiben.«
Angekommen in der Höhle des Löwen, droht Iris großes Versteckspiel jeden Augenblick aufzufliegen. Während ihre Freunde weit weg von ihr um ihr eigenes Leben fürchten müssen, zieht sich eine Schlinge von Tag zu Tag enger um das Schicksal aller Menschen zusammen.
Der zweite Teil der Geschichte über das Mädchen, das sich an fast alles erinnern kann – nur nicht an die schönen Momente in ihrem Leben.
Rezension:
Fern ihrer Heimatinsel sind die Freunde in der Hauptstadt des Reichs gelandet, wo sie sich verstecken müssen. Mehrere von ihnen wurden schon am Tor gefangengenommen. Schnell stellt sich heraus, dass sie unbeabsichtigt zwischen die Fronten verfeindeter Parteien geraten sind. Speziell Iris scheint in diesem Konflikt eine zentrale Rolle zuzukommen.
Mir diesem 2. Band schließt David Grund die Geschichte um die Kleine Iris anscheinend ab. Für den Leser ist es überraschend, dass dieser Band einen grundsätzlich anderen Charakter als sein Vorgänger aufweist. Ging es in Band 1 (Die letzte Traumkarawane) eher um die Abenteuer der Kinder und die Uneinigkeit zwischen den Inselbewohnern, stehen jetzt politische Rangeleien in einem Reich im Zentrum. Hielt ich schon den 1. Band keinesfalls für ein Jugend- oder sogar Kinderbuch, so besteht hier kein Zweifel mehr, dass es beides mit Sicherheit nicht ist. Insgesamt wirkt die Geschichte jetzt erheblich runder. Das Geschehen ist durchaus interessant. Auch werden einige Rätsel des Vorgängers aufgelöst. Trotzdem bleiben Widersprüche. So erklärt Iris ihren Freunden, sie hätte ihre Magie in Band 1 nur vorgetäuscht. Allerdings konnte der Leser das Zusammentreffen mit dem rätselhaften Fremden dort ja ›live‹ miterleben. Weiterhin erschwert das unbekannte Alter der anderen Kinder oder Jugendlichen das Verständnis erheblich. Iris erscheint für ihr Alter oft viel zu vernünftig. Obendrein muss ich zugeben, dass ich die Erklärung, wieso Iris gesucht wird und die mit gestohlenen Träumen im Zusammenhang steht, schlichtweg nicht begriffen habe.
Trotz dieser Einschränkungen muss ich sagen, dass sich dieser Band gut lesen lässt und den Leser erheblich besser als Band 1 fesseln kann. Genau wie dort wechselt der Autor auch diesmal wieder zwischen den Perspektiven verschiedener Beteiligter hin und her. Ein paar Erklärungen mehr würden dem Verständnis aber zugutekommen. Gibt es in Iris’ Welt nun Magie?
Fazit:
Band 2 macht einen erheblich gelungeneren Eindruck, als Band 1 es tat. Die Handlung wird jetzt ziemlich komplex.
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