Der Rubin der Oger (Autor: Stefan Russbült; Oger-Saga, Bd. 2)
 
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Der Rubin der Oger von Stephan Russbült

Reihe: Oger-Saga, Bd. 2

Rezension von Christel Scheja

 

 

„Die Oger war das Debüt des 1966 geborenen Stephan Russbült. In diesem Roman stattete er seinen Helden Mogda mit Intelligenz aus, mit der dessen Volk normalerweise nicht ganz so gesegnet ist. Doch das Amulett eines Magiers machte es möglich und die Beherztheit des jungen Ogers, der sich schon bald daran gewöhnte.

Er erkannte recht schnell, dass die Orks seine Kumpane nur als Kanonenfutter im Kampf gegen die Menschen und andere Rassen benutzten und rebellierte dagegen. Zusammen mit der jungen Hexe Cindiel gelang es ihm schließlich, nicht nur sein Volk zu befreien, sondern auch Frieden mit den Menschen zu schließen. Nun ist der zweite Band seines Zyklus erschienen, der wieder eine in sich geschlossene Geschichte erzählt.

 

„Der Rubin der Oger“ spielt sechs Jahre später. Es ist den beiden Völkern gelungen den damals geschlossenen Bund bisher nicht zu zerstören und ihre Handelsbeziehungen auszubauen. Mogda ist viel unterwegs, um als Mittler zwischen Menschen und Ogern zu dienen und seinem Volk ein paar Dinge bei zu bringen, die das Zusammenleben leichter machen sollen.

Derweil finden ein Oger und ein Zwerg in den Tiefen der Berge einen gewaltigen Rubin. Und damit fangen die Schwierigkeiten an. Denn um das Juwel zu besitzen geht der Zwerg über Leichen und trägt die Zwietracht auch in seine Heimat. Dazu kommt ein geheimnisvoller Fremder, der ebenfalls Interesse an der Gemme hat.

Warum enthüllt sich erst viel später.

Zunächst einmal zerbricht der Friede zwischen Menschen und Ogern, da der König, der den Pakt besiegelt hatte, einem Mordanschlag zum Opfer fällt und Chaos im Land ausbricht, weil die Adligen sich zu übervorteilen suchen.

Und auch die Oger nutzen die Unruhen für sich aus.

Mogda und Cindiel finden wieder zusammen, um heraus zu finden, was hinter den Kulissen vor sich geht und notfalls einzugreifen. Sie fragen sich schon bald, ob die Elfen, die überraschender Weise wie aus heiterem Himmel wieder aufgetaucht sind, etwas damit zu tun haben und geraten schon bald vom Regen in die Traufe, denn alte, längst besiegt geglaubte Feinde ziehen hinter den Kulissen die Fäden. Mogda selbst muss sich der größten Herausforderung seines Lebens stellen.

 

Wie auch schon „Die Oger“ benutzt „Der Rubin der Oger“ durchaus bekannten und beliebte Archetypen und Motive der High Fantasy Rollenspiele, aber er erzählt sie nicht auf die übliche Weise, indem er Waffenentwicklung und Schlachten in den Vordergrund stellt, Wieder sind ihm die Figuren wichtiger und er entwickelt die Helden aus dem ersten Band weiter.

Während Cindiel nicht länger ein Kind ist, und sich in den ersten romantischen Verstrickungen verheddert, hat Mogda seine Erfahrungen verarbeitet und ist trotz aller Gutmütigkeit auch ein wenig sarkastisch geworden. Gerade weil er auch vorsichtig bleibt und lieber eine eigene Meinung bildet, kommt er mit den neuen Herausforderungen besser zurecht.

Zu den beiden gesellen sich kauzige aber durchweg sympathische und zum Teil auch neue Nebenfiguren, die einen eigenen Reiz ausstrahlen, weil man durch sie auch mehr über das Volk der Oger und seine Lebensart kennen lernt. Die Menschen rücken hingegen etwas in den Hintergrund.

Allerdings lässt es sich der Autor auch nicht nehmen, wieder freche Wortwechsel zwischen dem Oger und seinen menschlichen Freunden zu verfassen, die ein wenig Humor in das abenteuerliche Szenario bringen. Dabei wird er keineswegs plump oder gerät unter die Gürtellinie.

Er weil die Grenzen zu Albernheit und Klamauk gut zu ziehen und vergisst die Handlung darüber nicht. Sie ist wieder spannend konstruiert und wartet mit einigen ungewohnten Überraschungen auf.

Langsam erkennt man auch den größeren Hintergrund und erkennt Verknüpfungen zum ersten Band wieder, muss aber ersten nicht kennen, um das Buch genießen zu können.

Alles in allem bietet auch dieser Roman abwechslungsreiche Lektüre, die vielleicht nicht unbedingt großen Tiefgang besitzt, aber durch seinen Einfallsreichtum und warmherzige Schilderungen zu überzeugen weiß.

 

„Der Rubin der Oger“ beweist wie sein Vorgänger „Die Oger“, dass man auch auf dem bereits abgegrasten Feld der Völker-Romane durchaus noch einen Treffer landen kann, der neben den besseren Werken dieses Untergenres der High Fantasy bestehen kann. Gerade wenn man selbst abwechslungsreiche Romane oder Rollenspielrunden schätzt, bei denen nicht alles immer ganz ernst genommen wird, sollte man ruhigen Gewissens zugreifen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329120133d43583e2
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Der Rubin der Oger

Reihe: Oger-Saga, Bd. 2

Autor: Stefan Russbült

Broschiert, 478 Seiten

Lübbe, erschienen Oktober 2008

Titelbild von Oleg Korsch

ISBN-10: 3404285239

ISBN-13: 978-3404285235

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 28.12.2008, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 8038