Der Schattenseher (Autor: Joseph Nassise; Die Hunt-Chroniken)
 
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Der Schattenseher von Joseph Nassise

Reihe: Die Hunt-Chroniken

Rezension von Amna Rauf

 

In der „Schattenseher“ geht es um den Blinden Jeremiah Hunt, der verzweifelt nach seiner verschwundenen Tochter Elizabeth sucht und bereit ist, alles zu tun um sie zu finden und mit alles meint er wirklich alles.

Früher war Jeremiah Hunt mal ein erfolgreicher College Professor, der sich auf alte Sprachen spezialisiert hatte. Er war gutaussehend, hatte ein gutes, geregeltes Einkommen, eine schöne Ehefrau und eine geliebte kleine Tochter namens Elizabeth. Er führte ein zufriedenes, ruhiges Leben und war sehr glücklich damit. Doch all das änderte sich schlagartig an dem Tag, an dem sie entführt wurde.

Das Ganze ist fünf Jahre her, doch es lässt ihm einfach keine Ruhe. Es gab keinerlei Hinweise auf ihr Verschwinden, keine Spuren oder Verdächtigen. Es hat ihn alles gekostet, seinen Job, seine Frau, sein Augenlicht, seinen Geisteszustand würden einige sagen. Doch Hunt war nicht verrückt. Er war besessen, besessen von dem Gedanken Elizabeth doch noch zu finden. Er hatte alles probiert und war sogar vor paranormaler Hilfe nicht zurückgeschreckt um sie zu finden. Und genau so kam es dann auch das er bereit war in einem Pakt sein Augenlicht herzugeben, in der Hoffnung so einen Hinweis auf Elizabeths Verbleib zu erhalten. Seit dem ist er kein normaler Mensch mehr, er ist bei dem Ritual, das er vollzogen hat, nicht einfach blind geworden, nein er hat eine ganz neue Sicht auf die Welt erhalten. Er kann jetzt das sehen was allen normalen Menschen bisher verborgen war. Die „Wesen“, die bisher unentdeckt unter ihnen gelebt hatten. Damit sind nicht nur Engel und Dämonen gemeint, sondern vor allem die Geister, diese sieht er jetzt mit aller Deutlichkeit, egal wo er sich befindet! Doch er sieht sie nicht nur, nein er bedient sich ihrer Kräfte um sich in der Welt zurecht zu finden und ist sogar in der Lage ihnen, wenn es sein muss, Einhalt zu gebieten.

Seitdem arbeitet er mal als Geistervertreiber und mal als vermeintlicher Hellseher für die Polizei, immer im Bestreben danach an einen Hinweis auf Elizabeth zu gelangen. Bei genau solch einem Einsatzbefindet er sich auch, als die Dinge anfangen ins Rollen zu kommen. Als Hunt zum Tatort berufen wird, ahnt er noch nicht, dass er auf der richtigen Spur ist. Die Morde, die Boston anheimfallen, scheinen auf den ersten Blick nichts Besonderes an sich zu haben, außer der Tatsache, dass sie besonders brutal durchgeführt wurden. Für Hunt ist es ein ganz normaler Fall, der nichts mit Elizabeth zu tun hat. Erst die Schrift an den Wänden erregt seine Aufmerksamkeit, war er doch einst Experte für genau solche vergessenen Sprachen. Sein Interesse ist plötzlich geweckt, er stürzt sich in den Fall, doch ohne zu ahnen, dass er näher dran ist das Rätsel um seine Tochter zu lösen, als er denkt. Doch es ist keineswegs Zufall, dass ausgerechnet Hunt an diesen Fall gerät, auch wenn es zunächst so scheint. Jemand kontrolliert jeder seiner Bewegungen. Hunt gerät in einen Kampf, der viele Jahre vor seiner Geburt begann und er muss sich die Frage stellen, was das alles mit Elisabeths Verschwinden zu tun hat. Aber zum Glück steht er nicht ganz allein da. Er hat Freunde, auf die er sich verlassen kann und die über ebenso geheimnisvolle Kräfte verfügen wie er. Die Frage die sich jedoch stellt ist, wird er das Ganze überleben und wenn ja, wird er erfahren was damals mit Elizabeth geschah?

 

Fazit:

„ Der Schattenseher“ ist der erste Band der Hunt- Chroniken und ein sehr verheißungsvoller Auftakt zu einer Reihe von spannenden Büchern.

Nicht nur die Geschichte selbst überzeugt, sondern vor allem Nassise’s Stil gibt diesem magischen Thriller seine besondere Note.

Doch erst einmal zu den Charakteren. Da ist der Protagonist Hunt, der alles andere als der typische Held ist. Alle Figuren des Romans haben Tiefe und nicht nur die Hauptfigur wie bei vielen anderen Büchern. Sie sind so gut dargestellt, das man als Leser überhaupt nichts dagegen hat, wenn mal die Sichtweise wechselt und man die Geschichte nicht aus Hunt’s Perspektive erzählt bekommt. Doch Hunt bleibt die unangefochtene Lieblingsfigur des Romans. Denn mit all seinen schlechten Eigenschaften, seiner zynischen Art und auch seiner Blindheit, hebt er sich deutlich von dem Stereotypen eines Protagonisten hervor.

Ein weiterer überraschend positiver Aspekt, ist der Stil des Autors. Denn mit vielen Zeitsprüngen und Sichtwechseln schafft Nassise es den Spannungsbogen, über das komplette Buch hinweg aufrecht zu erhalten. Man erfährt die Geschichte nicht bloß aus Hunt's Sicht, sondern der Autor wechselt auch zwischen allen möglichen Nebenfiguren, unteranderem auch dem Feind. Hinzu kommt das immer wieder ein kurzes Stück aus Hunt s Vergangenheit auftaucht, sodass man im Nachhinein von den Begebenheiten erfährt, die zu seiner Blindheit geführt haben. Die kurzen Kapitel verstärken die Spannung noch, sodass man erst ruhen kann wenn das Buch zu Ende gelesen ist.

Alles in allem überzeugt der Schattenseher absolut und man kann nur auf die Folgebänder gespannt sein. Eine flüssige Schreibweise und eine faszinierende Story sorgen für ein einmaliges Lesevergnügen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329085253b6802776
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Roman:

Der Schattenseher

Reihe: Die Hunt-Chroniken

von Joseph Nassise

Verlag: PAN

Erscheinungsdatum:1. Dezember 2009

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 349 Seiten

ISBN-10: 3426283042

ISBN-13: 978-3426283042

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.03.2010, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 10147