Der Schleier der Macht (Autorin: Elsbeth Cooper; Die wilde Jagd 3)
 
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Der Schleier der Macht von Elsbeth Cooper

Reihe: Die wilde Jagd Band 3

 

Rezension von Christel Scheja

 

Leicht wird es den Helden nicht in diesem dritten Band der Reihe gemacht, die hier ohne Übertitel erscheint. „Der Schleier der Macht“ setzt genau dort an, wo „Die Wilde Jagd“ und „Die Lieder der Erde“ aufhörten. Leider spielt Gair auch diesmal eher eine Nebenrolle, auch wenn sich sein Schicksal langsam mit dem der anderen Protagonisten verbindet.


Gair gelingt es zwar im Süden eine Gruppe von Nonnen zu retten und außer Landes zu bringen, bevor die Kultisten sie wie andere Gläubige an die Göttin umbringen können, aber er weiß auch, dass er auch weiterhin ein Verfluchter und Ausgestoßener bleiben wird, denn nachdem seine Geliebte und sein Mentor beide nicht mehr am Leben sind, neigt er dazu, seine Gabe, wenn sie einmal entfesselt ist, nicht mehr kontrollieren zu können.

Derweil hat sich Teia dazu entschlossen, ihr eigenes Volk aufzuhalten, denn angetrieben durch die Seherin Ytha drängen die immer mehr in das Reich vor, um sich die fruchtbaren Gebiete zurück zu erobern, aus denen sie vor langer Zeit vertrieben wurden. Aber sie weiß, dass der neue Häuptling der Stämme, unter dessen Fuchtel sie auch leiden musste, nur Leid für alle Bringen wird, aber nicht wirklich Gerechtigkeit.

Der Weg zu einer einsamen Festung im Norden ist lang und gefährlich, aber schließlich treffen sie doch wieder aufeinander, um ihr Schicksal zu erfüllen. Teia, die die Kämpfe ihres Lebens führen müssen wird, Gair, der immer mehr von den Schatten seines eigenen Gewissens getrieben wird, und Tanith die elfische Heilerin, die sein Herz an ihn verloren hat.


Auch „Der Schleier der Macht“ ist davon abhängig, dass man die Vorgängerbände kennt und dadurch mit den Figuren vertraut ist. Wieder nimmt sich die Autorin erstaunlich viel Zeit, Alltäglichkeiten zu schildern, die Umgebung zu beschreiben und den Charakteren im Buch auch einiges an Entwicklungsmöglichkeit zu geben, aber das ist auch ein großes Manko des Romans. Denn die Handlung plätschert mehr oder weniger spannungslos dahin, die Figuren kommen nur langsam vom Fleck und deren Motivation geht in der ganzen Textmasse mehr oder weniger verloren.

Kleine Geplänkel nehmen den Raum ein und ziehen die dramatischen Momente auf sich, so dass der große Showdown am Ende eher im Sande verläuft und eher belanglos wirkt. Längst hat man das Interesse an den Figuren verloren und der Moment, in dem endlich die Kräfte aufeinander treffen, verpufft sehr schnell ins Nichts. Zudem bricht die Handlung dann auch noch abrupt ab, ein abschließender Band, der die Schicksale zu einem ansprechenden Ende führt, ist bis heute noch nicht erschienen.

Das ist eigentlich schade, denn die Figurenzeichnung der Autorin ist eigentlich ganz nett, auch die Beschreibungen sind unterhaltsam, die Geschichte selbst bleibt durchaus im Fluss – aber der rote Faden ist inzwischen ziemlich dünn geworden und scheint am Ende zu zerfasern, so dass man das Buch ganz und gar nicht zufrieden beiseite legt.


„Der Schleier der Macht“ ist wie auch schon seine Vorgänger ein solide verfasstes Buch, bei dem sich die Autorin sehr viel Zeit für die Charaktere und ihre Entwicklung nimmt. Nur verpasst sie leider die Gelegenheit ihrer „Trilogie“ ein angemessenes Ende zu geben und die offenen Fäden am Ende sauber und vor allem ansprechend miteinander zu verbinden.



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Buch:

Der Schleier der Macht

Reihe: Die wilde Jagd Band 3

Original: The Raven’s Shadow, August 2013

Autorin: Elsbeth Cooper

Taschenbuch, 670 Seiten

Heyne, Juli 2014

Übersetzer: Michael Siefener

 

ISBN-10: 3453528034

ISBN-13: 978-345352803

 

Erhältlich bei Amazon

 

Kindle-ASIN: B00IHDQJSE

 

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Erstellt: 19.09.2017, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 16087