Der schwarze See von Barbara Büchner
Rezension von Frank W. Werneburg
Rezension:
Die 16-jährige Birgit ist alles andere als begeistert, als sie erfährt, dass sie zusammen mit ihrer Mutter 4 Wochen Urlaub bei deren Freundin in einem abgelegenen Kaff verbringen soll. Ein abgelegener Stausee ist nicht gerade das Traumurlaubsziel einer Punkerin wie sie. Die Erinnerung an den letzten gemeinsamen Besuch vor einigen Jahren ist alles andere als gut, zumal die Freundin ihrer Mutter einen äußerst nervigen Sohn hat. Am Ziel angekommen erfährt Birgit jedoch von mysteriösen Vorgängen, die sie zuerst als Spinnereien abtut. Doch es stellt sich heraus, dass mehr dahintersteckt – und Birgit steckt plötzlich mittendrin.
Bei Barbara Büchners Roman handelt es sich um eine eher düstere Urban Fantasy mit jugendlichen Protagonisten. Das Buch stellt ein durchaus interessantes Jugend-Abenteuer rund um mysteriöse Vorkommnisse dar. Dabei gelingt es der Autorin, ihre Leser das eine oder andere Mal zu überraschen. Nicht ganz so überzeugen konnte mich dagegen das Ende mit dem ›Männern in Schwarz‹.
Neben der Protagonistin nehmen überwiegend andere Jugendliche ähnlichen Alters die Hauptrollen ein. Dass sich auch der Sohn der Freundin der Mutter als weitaus weniger nervig als von Birgit befürchtet herausstellt, dürfte bei einer Geschichte dieser Ausgangslage wohl keinen überraschen. Auf eine Romanze verzichtet die Autorin allerdings erfreulicherweise.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte aus Sicht eines Beobachters in einer relativ einfach gehaltenen Sprache. Der Spannungsaufbau bis zum Finale hin funktioniert.
Ein Hinweis am Rande: Das Aufstauen eines Stausees ist ein langwieriger Vorgang, bei dem der Wasserspiegel sehr langsam steigt. Dass jemand, der in ein zum Überfluten freigegebenes Haus zurückkehrt, überraschend von den Wassermassen erfasst werden könnte, wie die Protagonisten vermuten, wäre also nicht möglich.
Fazit:
Diese potenziell eher düster angelegte Urban Fantasy kann mit neuen Ideen punkten ohne in Jugendbuch-Clichés abzurutschen.
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