Der schwarze Wolf (Autor: Dave Gross, Sembia, Band 3)
 
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Der schwarze Wolf von Dave Gross

Reihe: Sembia Bd. 3

Rezension von Christel Scheja

 

Wie auch schon der zweite Band der „Sembia“-Saga wendet sich auch der dritte wieder der Adelsfamilie Ushkevren zu, die ihre internen Streitigkeiten überwunden zu haben scheint und jetzt wieder vordergründig zusammen hält. Auch Erevis Cale ist immer noch als Haushofmeister der Familie mit von der Partie und schlägt so die Brücke zum ersten Roman. .

 

Im Mittelpunkt steht diesmal der zweitgeborene Sohn der Familie: Talbot Ushkevren, der sich den schönen Künsten - im Speziellen dem Theater - zugewandt hat und kein Interesse an den Aufgaben und Tugenden des Adels zeigt.

Er scheint in den Tag hinein zu leben, doch nur sein treuster Freund und einige Priesterinnen der Selune wissen, dass dem nicht so ist. Seit einem Kampf im Theater hat er unter den Folgen eines Angriffs zu leiden: Zu jedem Vollmond verwandelt er sich in Werwolf. Noch gelingt es ihm, die Kreatur in seinem inneren zu kontrollieren und zu beherrschen, um nicht selbst zu einer reißenden Bestie zu werden, aber sein Widerstand wird von Mal zu Mal schwächer. Nur die Hilfe der Selune-Priesterinnen und seines besten Freundes halten ihn aufrecht genug, um dem Verlangen nicht nachzugeben.

Er ahnt jedoch nicht, dass er bald all seine Stärke brauchen wird, um sich dem zu stellen, was die Machenschaften der feindlichen Familie Malveen auf den Plan rufen. Denn es gibt noch Überlebende der seit Jahrzehnten vernichtet geglaubten Adelssippe, die sich längst dem Bösen verschrieben und Unsterblichkeit durch Vampirismus erlangt haben. Radu und Stavros Malveen verbünden sich mit dem Anführer des „Schwarzen Rudels“. Und Rusk, der durch Talbot bereits einen Arm verlor, sinnt auf Rache.

Zum Zünglein an der Waage werden könnte der junge Dieb Darrow, der unversehens zum Teil der Intrigen wird und eigentlich nur eines will: Überleben und die Liebe einer Gefangenen gewinnen, die in den Kerkern der Malveens schmachtet, um einen Spion im Hause Ushkevren bei Laune zu halten.

 

Anders als länger angelegte Zyklen in der Welt der „Vergessenen Reiche“ sind die Romane der „Sembia“-Reihe bisher unabhängig voneinander lesbar. Man merkt zwar, dass man mitten in einem Zyklus einsteigt, das ist aber für das vorliegende Abenteuer nicht relevant. Die Romane sind offenbar so angelegt, das jeder von ihnen Mosaik-Stücke zum Gesamtbild hinzu fügt, aber nicht unbedingt auf den anderen basiert.

Im Gegensatz zu den Intrigenspielen in „Hinter der Maske“ geht es diesmal etwas handfester und magischer zu. Im Vordergrund steht Talbots Kampf gegen die Lykanthropie, für die er schließlich eine Lösung finden muss, die seine menschliche und wölfische Seite zufrieden stellt. Denn auch seine Feinde sind magische Wesen, die sich allerdings schon voll und ganz dem Bösen verschrieben haben. Zwar bleiben die charakterlichen Entwicklungen an der Oberfläche, sind aber trotzdem spürbar, denn Talbot ist am Ende des Buches wesentlich ernster als am Anfang.

Durch den zunächst noch unbeteiligten Darrow erfährt der Leser mehr über Vampire und Werwölfe auf Faerun, die durchaus auch noch andere Seiten haben als die der blutrünstigen Bestie. Zwar kann sich der Autor auch nicht unbedingt immer von den üblichen Klischees lösen, vor allem wenn es um die Vampire aus dem Hause Malveen geht, die sich pervers, und grausam benehmen, weiß aber dennoch eine spannende und an Action reiche Geschichte zu erzählen, die nah am eigentlichen Abenteuer bleibt und weder unnötige Abschweifungen noch Längen besitzt.

 

 

Fazit

„Der schwarze Wolf“ ist ein weiteres spannendes Abenteuer aus der „Sembia“-Reihe. Actionreich werden Vampire und Werwölfe in einer düsteren Umgebung in Szene gesetzt, was das Herz jedes Heroic Fantasy-Fans höher schlagen lassen dürfte, auch wenn er kein oder nur gelegentlich Rollenspieler ist. Gute Unterhaltung - ohne den Zwang auch die ersten beiden Bände kennen zu müssen - ist garantiert.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328215433d4ad0aaf
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Der schwarze Wolf

Reihe: Sembia, Band 3

Autor: Dave Gross

broschiert, 384 Seiten

Feder&Schwert, Mannheim, erschienen Oktober 2007

ISBN-10: 3867620172

ISBN-13: 978-3867620178

Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Michael Römer

Titelbild von Raymond Swanland

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 13.01.2008, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 5640