Der Sklave (Autor: Bernd Frenz; Blutorks 2)
 
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Der Sklave von Bernd Frenz

Reihe: Blutorks 2

Rezension von Christel Scheja

 

Auch wenn er eine kaufmännische Lehre hinter sich gebracht und Betriebswirtschaft studiert hat, zog es der 1964 geborene Bernd Frenz doch vor als freier Journalist und Schriftsteller zu arbeiten. Nach Artikeln für Musik- und Rollenspielmagazine, textet er nun auch Comics für das amerikanische Magazin „Heavy Metal“ und ist unter anderem einer der Autoren der Heftromanserie „Maddrax“. Die Trilogie um die „Blutorks“ ist seine erste freie Arbeit.

Nach „Der Krieger“ ist nun auch „Der Sklave“ erschienen, der zweite Band der Reihe.

 

Es sieht schlecht aus für die Blutorks, denn der wahnsinnige Menschenkönig, der wie ein Tyrann von seiner fliegenden Festung aus herrscht, hat nun auch beschlossen, sich den Rest des Landes untertan zu machen. So sammeln sich an den Grenzen des Gebietes, in dem die Blutorks bisher gelebt haben eine Invasionsarmee aus allen bekannten Völkern.

Urok ist einer der wenigen Krieger, der die Gefahr erkennt und vor ihr warnt. Nun, da es ihm mit Hilfe seiner Schwester Ursa gelungen ist, alle Kämpfer unter einen Banner zu einen, zieht er in die Schlacht.

Allerdings muss er schon bald feststellen, dass die Orks die Macht und Heimtücke ihrer Gegner unterschätzt haben. Es ist nicht nur die schiere Masse, die sie überrennt, auch andere Dinge wie dunkle Magie und Verrat sind im Spiel.

Doch gegen letzteres kann Urok nichts mehr unternehmen, da er gefangen genommen und verschleppt wird. Sein Schicksal ist klar, zuerst soll er als Beute in einem Triumphzug mitgeführt werden und dann zur Belustigung der Sieger in einer Arena sterben – wenn er den Weg in das Herz des Imperiums überlebt...

Was ihn als Gladiator erwarten wird, bekommt derweil ein junger Schattenelf mit, der dort schon eine ganze Weile gefangen ist und einfach nur irgendwie zu überleben versucht.

 

Man merkt, dass Bernd Frenz geübt darin ist, Unterhaltungsliteratur zu schreiben und dabei nicht nur in einem Genre zu arbeiten. Er nutzt zwar das ein oder andere Klischee, dass die High Fantasy mit sich bringt und versucht orkische Verhaltensweisen, wie der Leser sie kennt, herauszuarbeiten, aber er bringt auch sehr viele eigene Ideen mit ein. Auch vermeidet er es all zu melodramatisch zu werden. Fast schon nüchtern schildert er den Verlauf der Schlacht anhand von Einzelschicksalen – das auf und ab bis hin zu dem Moment in dem alles verloren scheint, weil der Held in die Gewalt der Feinde gerät und seine Schwester in eine tiefe Ohnmacht versinkt.

Die Handlungsebene um Benir den Schattenelfen steht dafür ein wenig im Raum, lockert aber die akribische Schilderung der Schlacht ein wenig auf, die immerhin die Hälfte des Buches einnimmt und nimmt dem Autor so die Arbeit ab, zu erklären, was Urok eigentlich in der Arena seiner Feinde zu erwarten hat.

Durch diesen geschickten Schachzug lenkt er ein wenig davon ab, dass die Handlung am Anfang wie am Ende im Raum hängt und nicht besonders in sich geschlossen ist. Denn anders als im Klappentext angegeben erreicht der Ork noch nicht die Arena.

Alles in allem ist die Geschichte zwar sehr durchschaubar, aber sehr spannend und unterhaltsam geschrieben, so dass keine Langeweile aufkommt. Gerade weil Bernd Frenz seinen Helden ein wenig Profil gibt und deutlich macht, wie unterschiedlich Orks sein können, hebt die Reihe ein wenig aus der Masse heraus. Zudem kommt der nüchterne Stil der Abenteuerhandlung sehr entgegen.

 

Alles in allem richtet sich „Der Sklave“ wie auch der Rest der „Blutorks“-Reihe an Fans der „Heroic Fantasy“, die den Kampf barbarischer Helden gegen dekadente Großreiche noch immer schätzen auch wenn das schon seit „Conan“ kein jungfräuliches Thema mehr ist.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240423234117ecfd1119
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Der Sklave

Reihe: Blutorks, Bd. 2

Autor: Bernd Frenz

Klappbroschur, 367 Seiten

Blanvalet, erschienen Dezember 2010

Titelbild von Kerem Beyit, Karte von N.N.

ISBN-10: 3442266092

ISBN-13: 978-3442266098

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 24.04.2010, zuletzt aktualisiert: 23.04.2024 16:18, 10369