Der Sohn des Verräters (Autorin: Marion Zimmer Bradley)
 
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Der Sohn des Verräters von Marion Zimmer Bradley

Rezension von Holger Hennig

 

„... der letzte große Darkover-Roman aus der Feder von Marion Zimmer Bradley!“ – das klingt fast nach einem Vermächtnis, und das ist eine große Messlatte für einen Roman. Marion Zimmer Bradley ist nicht mehr unter uns, und wenn es auch immer wieder die Avalon-Reihe ist, die den meisten als erstes in Erinnerung kommt, wenn sie den Namen hören, so ist doch Darkover ihr eigentliches Hauptwerk.

 

Ein vergessener Planet, ein Kolonialschiff strandete hier vor vielen Generationen, und der kalte Planet ohne viele Bodenschätze und von einer roten Sonne beschienen. Aber seit einige Jahrzehnten ist Darkover wiederentdeckt und ein Raumhafen der Terraner liegt direkt neben der mittelalterlichen Hauptstadt Thendara, wo die weiße Burg der Comyn alles überstrahlt. Die Comyn sind der Erbadel Darkovers, und zu einem großen Teil mit Laran begabt, den unheimlichen Psi-Kräften, die durch Vermischung mit einer längst vergessenen einheimischen Intelligenz einst zu den Menschen kam.

 

Herm Aldaran ist ein jüngerer Sohn der Domäne Aldaran, also des dortigen Fürsten Dom Damon, und seit fast zwanzig Jahren der Senator Darkovers in der terranischen Förderation. Dort allerdings herrscht seit einiger Zeit ein unangenehmer Wind, faschistoide Expansionisten setzen den Senat unter Druck. Als Herm eine Vision erhält – Hellseherei ist die typische Laran-Gabe der Aldarans – das der Senat aufgelöst werden soll, flieht er rechtzeitig mit seiner von Renney stammenden Frau Katherine nach Darkover. Kaum ist er dort angekommen, hat der dortige Vertreter der Terraner einen Haftbefehl gegen ihn.

 

Aber die Comyn haben nicht nur Probleme mit den Terranern, gerade jetzt musste auch noch Regis Hastur, langjähriger Regent von Darkover, an einem Schlaganfall sterben. Sein Neffe und Nachfolger Mikhail Hastur wird von allen möglichen Seiten innerhalb der Comyn angefeindet, besonders ausgerechnet von seiner Mutter Javanne. Und ganz nebenbei ist ausgerechnet jetzt sein Sohn Domenic Alton-Hastur – sein Sohn und designierter Nachfolger – schwerst pubertierend und macht zum ersten Mal Dummheiten. Dabei entdeckt er eine Verschwörung ...

 

Ein Buch mit ziemlichen Anlaufschwierigkeiten, nahezu zweihundert Seiten sind vergangen, bis aus den alltäglichen Intrigen eines Erbadels endlich eine Geschichte wird, und dann alles hat, was Darkover ausmacht. Abenteuer und Intrigen, Liebe und Laran, ganz viel Darkover. „Der Sohn des Verräters“ ist sicherlich nicht das stärkste Darkover-Buch, aber ein wirklich gutes, allerdings erst auf den letzten fünfhundert Seiten. Mit 702 Seiten hat man auch richtig was zu tun, allerdings nicht zu viel im Bücherregal, ausnahmsweise mal ein Buch, das nicht aufgebläht wurde, sondern mit dünnem Papier gegen manches Vierhundert-Seiten-Büchlein mickrig aussieht. Eine angenehme Ausnahme vom Trend.

 

Wer keine Intrigen mag, sich nicht zu viele Namen merken will, der sollte sich woanders umschauen, aber Fans von Darkover werden diesen Band wirklich genießen können. Übrigens folgt „Der Sohn des Verräters“ lose „Asharas Rückkehr“ und „Die Schattenmatrix“ nach, allerdings kann man das Buch auch problemlos ohne die Vorgänger lesen und verstehen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404231001212222a07c
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Der Sohn des Verräters

Autor: Marion Zimmer Bradley

Broschiert: 480 Seiten

Verlag: Droemer/Knaur (2007)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 342663709X

ISBN-13: 978-3426637098

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 02.07.2007, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 4353