Druckversion: Der Sohn des Zauberers und die Vampire von London (Autor: Stephen Elboz)

Der Sohn des Zauberers und die Vampire von London von Stephen Elboz

Rezension von Carsten Kuhr

 

Alles nimmt seinen Anfang damit, dass unser Nachwuchszauberer Nick seinen fliegenden Teppich einmal wieder reinigen will. Ein Vollbad im Jahr, das ist nun wirklich nicht zu viel, doch die Fransen des Luftgefährtes sträuben sich, der Teppich sieht es mal wieder ganz anders. Kaum ist also das ganze herrschaftliche Anwesen der Stixbys unter Schaum und Wasser gesetzt, da ruft Nicks bester Freund, der königliche Enkel ihn dringend zum Buckingham Palast – ist doch der Amerikanischen Präsident höchstselbst gerade per Luftschiff zu seinem Besuch eingetroffen. Und was für ein Präsident – halb weisser Siedler, halb Indianer hat er sein Tipi, seine Medizinmänner und Krieger im Schlepptau. Alle Tomahawks und Bogen zum Trotz aber wird der Präsident entführt, und im West End macht Jack the Ripper weiter von sich reden. Was das alles mit Vampiren, dem genialen Verbrecher Stanley Sparks und 20 Millionen Pfund zu tun hat wollen Sie noch wissen – na dann greifen Sie mal selbst zum Buch.

 

Nach einem zwar ganz netten, aber dem grossen Vorbild HP doch sehr verhafteten Auftakt und einem eher zähen zweiten Band präsentiert sich vorliegendes drittes Abenteuer Nick Stixbys als bislang eigenständigstes Werk der kleinen Reihe. Endlich scheint der Autor seine eigenen Stimme zu finden, und so legt er diesmal einen kurzweiligen, bis zum unerwarteten Finale spannenden Plot vor. In einer eher unauffällig, der jugendlichen Zielgruppe angepassten Sprache erzählt uns Elboz uns eine rasante Abenteuer-Geschichte. Aus dem ersten Band sind uns die Figuren rund um Nick bekannt, so dass der Autor hier seinen Augenmerk ganz auf die Schilderung der bösen Umtriebe richten kann. Klar, dass die Bösewichter abgrundtief schlecht sind, und dass unsere Protagonisten am Ende siegen werden. Doch diesmal hält Elboz für seine Leser einige Überraschungen bereit. Da gibt es zunächst negativ besetzte Figuren, die sich später als zwar ein wenig seltsam, aber doch hilfreich entpuppen, da tauchen längst tot geglaubte Halunken wieder auf. Zwar fehlt es bei den Ortsbeschreibungen manches mal an Detailreichtum, auch unsere Figuren sind nur kurz, fast skizzenartig angerissen, doch der Schwung der Handlung überspielt diese Schwächen locker.

Zusammen mit der Faszination der Indianer in London, und hier merkt man dem Text an, wie viel Spass der Autor an diesen Szenen hatte galoppieren wir, manches Mal die Logik ausser acht lassend über den Himmel Londons mitten hinein ins Abenteuer.

 

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Buch:

Der Sohn des Zauberers und die Vampire von London

Autor: Stephen Elboz

Gebundene Ausgabe - 329 Seiten - Fischer (Tb.), Frankfurt

Erscheinungsdatum: März 2005

ISBN: 3596851270

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, zuletzt aktualisiert: 20.03.2024 15:43