Der Tartan der Familie Duck
(Reihe: Onkel Dagoberts Schatztruhe Bd. 10)
Rezension von Markus K. Korb
Wenn es ein Sinnbild für einen liebenswerten Geizkragen gibt, dann ist das Onkel Dagobert aus Entenhausen. Stets ein Geschäft witternd, immer ein Taler-Funkeln im Auge, reist der Multimillionär rastlos um die Welt.
Ihm zur Seite steht Donald Duck, der vielleicht bekanntere von den beiden und dennoch stets der unterlegene. Seines Zeichens Neffe des Multimillionärs Dagobert ist er immer darum bemüht, sich bei seinem Onkel beliebt zu machen, auch wenn das meist zu Lasten seiner physischen und psychischen Gesundheit geht.
Die drei Kinder Tick, Trick und Track sorgen in den Abenteuern für erfrischende Zwischentöne, wenn sie beispielsweise anmerken, wie kindisch sich doch die Erwachsenen benähmen.
Gesammelte Abenteuer der Entenhausener Crew wurden lobenswerterweise wieder bei Ehapa aufgelegt. Der Autor der Geschichten ist kein Geringerer als der langjährige Geschäftsführer des Ehapa Verlags Adolf Kabatek. Er gab hierzulande den ersten Asterix-Band heraus und auch das Geflügelte Wort „Die spinnen, die Römer!“ stammt von ihm.
Die Reihe „Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe“ erschien erstmalig 1983 und wurde ein nationaler und internationaler Erfolg.
Nun liegt als Neudruck der Band 10 vor. Er trägt den Titel „Der Tartan der Familie Duck“.
Klappentext:
Schottland ist die Heimat der Vorfahren Onkel Dagoberts. Gemeinsam mit Donald, Tick, Trick und Track macht er sich dort auf die Suche nach dem Tartan seiner Urahnen. Unter einem Tartan versteht man ein spezielles Webmuster, dessen Träger die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Clan signalisiert. Selbstverständlich hat Dagoberts Suche nach dem Stoff nicht nur nostalgische, sondern auch wirtschaftliche Gründe. So plant er, diesen in Großserie zu produzieren und sein Vermögen nicht unwesentlichen zu vermehren. Doch nicht nur Dagobert ist auf der Suche nach dem wertvollen Textil...
Kritik:
In der Einleitung schreibt Professor Doktor Johannes Kabatek, der Sohn des 1997 verstorbenen Autors Adolf Kabatek, über die Hintergründe der Entstehung des Bandes. Wie von den Vorgängerbänden her gewohnt, geschieht dies mit viel Witz und Einblick in Persönliches und ist somit eine Bereicherung für jeden Leser.
Die Geschichte rund um den Tartan der Familie Duck beginnt etwas ungewöhnlich mit einer längeren Rückblende. In ihr wird die Historie des Ursprungs der Ducks erklärt und wie kaum anders erwartet, stammen die Vorfahren des geizigen Onkel Dagobert aus Schottland. Es handelt sich dabei um einen gewissen Sir Daglas McScrooge.
Im Streit mit Elisabeth Scott, wer der rechtmäßige Eigentümer eines besonderen Tartans sei, gehen beide Parteien bis zum Äußersten. Doch letztendlich geht der Streit unentschieden aus – keiner der beiden hatte etwas von dem Besitz des Tartan. Doch dies will Dagobert nun ändern.
Er plant eine Reise nach Schottland, wo er im Schloss seines Vorfahren den Tartan zu entdecken hofft, um damit im Textilgeschäft groß rauszukommen.
Aber er hat die Rechnung ohne die Nachfahrin der Elisabeth Scott gemacht. Sie ist ebenfalls auf der Suche nach dem Tartan und weicht Dagobert nicht von der Seite. Alle Mittel sind ihr Recht, um an den Tartan zu kommen. Selbst ein Gespenst wird engagiert...
Der Band ist von der Aufmachung her sehr gut, wie von Ehapa gewohnt. Die Kolorierung ist nicht zu aufdringlich, noch zu blass. Man hat hier einen guten Mittelweg genommen. Die Geschichte kommt anfangs nicht ganz in Fahrt, gewinnt aber am Ende doch noch an Dramatik.
Fazit:
„Der Tartan der Familie Duck“ ist ein gelungener Unterhaltungscomic für Kinder und Jung-Gebliebene. Er zeigt Onkel Dagobert in Höchstform, sein Neffe Donald bleibt hingegen etwas blass. Die Hintergrundinformationen sind sehr lesenswert.
Ehapa hat gut daran getan, die bei ihrem Erscheinen national und international gerühmte Reihe nochmals aufzulegen.