Mit Der Thron steuert die Powerless-Trilogie nun auf das dramatische Finale zu, denn immerhin ist nichts mehr so, wie es einmal war. Der König mag zwar tot sein, aber auch die Rebellen haben schwere Rückschritte erlitten. Aber das kümmert die drei Helden wenig, sind sie doch zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
Paedyn Gray ist zurück in der Stadt, in der alles seinen Anfang nahm. Nicht als Gefangene, die aufgrund des Mordes am König verurteilt werden soll, sondern als Verlobte des neuen Königs Kitt Azer, auch wenn sie ihr Herz inzwischen ganz an Kai verloren hat.
Allerdings muss noch viel getan werden, bis die Elite bereit ist, die Frau an der Seite ihres Herrschers zu akzeptieren. Paedyn muss sich daher verschiedenen Prüfungen stellen und gegen üble Intrigen am Hof wehren, während ihr Herz zerrissener denn je ist.
Nachdem sich im zweiten Band Paedyn und Kai näher kommen und endgültig ineinander verlieben durften, sorgt Lauren Roberts nun noch einmal ordentlich Drama durch das forcierte Liebesdreieck zwischen dem Mädchen aus dem Elend und den beiden königlichen Brüdern Kitt und Kai.
Das Drama ist natürlich das vorherrschende Thema, vor dem alles andere verblasst. Natürlich geht es auch noch darum, dass Paedyn durch Prüfungen die Gunst der Eliten gewinnen soll und auf der anderen Seite Rache für den Tod ihrer Freundin Adena nehmen möchte, aber das alles wird eher nebenher abgewickelt.
Stattdessen zaubert die Autorin eine Wendung nach der anderen aus dem Hut, strengt sich dabei nicht einmal sonderlich an, da eine weitere Handlungsebene die Vergangenheit aller Charaktere aufrollt und so den Lesern genügend Vorwissen gibt.
Immerhin führt sie alle Fäden zusammen, klärt zudem das Schicksal einer Figur, die in der Adena-Novelle wichtige Auftritte hatte und schließt am Ende die Geschichte genau so ab, wie sich romantische Herzen das wünschen dürften.
Wirkliche Spannung kommt dabei aber nicht auf, denn die Geschehnisse sind auf weiter Strecke vorhersehbar, die Handlung zieht sich mit zu viel höfischem Geplänkel und besitzt keine wirklichen Höhepunkte mehr. Zudem spult die Autorin sehr viele bekannte Muster ab, die zwar beim ersten Lesen gefallen dürften, aber nicht wirklich in Erinnerung bleiben. Ebenso wenig wie die Figuren, die auch kein wirkliches Profil mehr entwickeln, gerade Kai und Paedyn.
Leidenschaftliche Szenen sind eher wenige zu finden und wenn, dann werden sie nicht einmal explizit ausgeführt, was aber auch nicht sonderlich stört.