Der Tod von Captain America
 
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Der Tod von Captain America

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Superhelden wirken oft sogar praktisch unsterblich. Deswegen ist der Tod eines dieser maskierten Heroen auch immer ein besonderes Ereignis. Das ist vor allem dann der Fall, wenn es sich nicht um einen Helden aus der zweiten oder dritten Reihe, sondern um einen ikonischen Kämpen wie Captain America handelt. Die Ereignisse des Bandes Der Tod von Captain America schließen unmittelbar an das Event Civil War an. Bei diesen hatte sich Captain America gegen die Regierung und die Registrierungspflicht für Mutanten gestellt und den Aufstand anderer Superhelden sogar angeführt. Dafür soll er jetzt vor Gericht zur Verantwortung gezogen werden. Doch dabei wir Cap Opfer eines Anschlags. Wer könnte ein Interesse an seinem Ableben haben? Gleich mehrere seiner Freunde machen sich an die Aufklärung. Dabei kommt es zu einigen Überraschungen.

 

Der Sammelband »Der Tod von Captain America« umfasst die Folgen 25 bis 30 der Serie Captain America, die erstmals im Jahr 2005 erschienen. Die Story stammt von Ed Brubaker, der sowohl bei Wildstorm und DC als auch bei Marvel mit seiner Arbeit zahlreiche Erfolge feiern und sogar den renommierten Eisner Award gewinnen konnte. Hier kreiert der US-Autor eine facettenreiche Story, bei der er immer wieder für unerwartete Wendungen sorgt. Diese wirken allerdings nicht konstruiert, sondern erscheinen im Rückblick praktisch durchweg nachvollziehbar. Dabei gelingt ihm das Kunststück, dass die Identitäten der Täter gleichermaßen erwartet und unerwartet sind. Für Abwechslung sorgt Brubaker, indem er die Spurensuche immer wieder aus der Perspektive anderer »Ermittler« zeigt. Das reicht von Caps Geliebter Sharon »Agent 13« Carter über seinen besten Freund, dem Winter Soldier und der legendären Natasha „Black Widow“ Romanova bis zu seinem Gegenspieler während des Civil War, Tony »Iron Man« Stark. Wenn es um Captain Americas Tod geht, darf aber natürlich auch sein Erzfeind nicht fehlen. Mit dem abrupten Ende des Sammelbandes gelingt Brubaker zudem ein besonderes Ausrufezeichen. Kritisieren lässt sich in einigen Passagen lediglich die etwas zu kräftige Portion an Pathos.

 

Für die Zeichnungen des Sammelbandes ist vor allem Steve Epting, der bei einer Folge von Mike Perkins unterstützt wird, verantwortlich. Epting arbeitet sehr ansprechend die Emotionen seiner Charaktere heraus. Das reicht von der immer wieder durchbrechenden Wut des Winter Soldier bis zur Verzweiflung von Sharon Carter. Durch das Spiel mit Licht und Schatten verleiht der Zeichner zudem einigen Figuren etwas Abgründiges und sorgt für eine düstere Stimmung. Indem er einzelne Panels bewusst unscharf gestaltet, erzeugt er zudem geschickt den Eindruck von hoher Geschwindigkeit und sorgt so für eine besondere Dynamik. An einigen Stellen hätten die Panels aber gerne großformatiger sein dürfen, um die Wirkung zu maximieren.

 

Das Event »Der Tod von Captain America« schaffte es in den Vereinigten Staaten bis in die Sendungen von großen TV-Sendern wie CNN. Da scheint es – auch angesichts der starken Umsetzung – nur logisch, dass es im Rahmen der Serie Marvel Must-have anderthalb Jahrzehnte nach dem erstmaligen Erscheinen erneut aufgelegt wird. Positiv hervorzuheben ist hier das umfangreiche Bonusmaterial. So finden sich am Ende des Sammelbandes nicht nur mehrere Cover und Informationen der Macher, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen, eine Timeline sowie Lektüretipps, die die Story ergänzen.

 

Fazit:

»Marvel Must-have: Der Tod von Captain America« ist ein lesenswerter und fast perfekter Marvel-Meilenstein, der nicht nur toll sowie facettenreich erzählt, sondern auch ansprechend bebildert ist.

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Comic

Der Tod von Captain Amercia

Autor: Ed Brubaker

Zeichner:Steve Epting und Mike Perkins

Orignial: Captain America #25-30, 2005

Panini, Juli 2021

Hardcover, 168 Seiten

 

ISBN-10: 374162361X

ISBN-13‏: ‎978-3741623615

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 20.09.2021, zuletzt aktualisiert: 07.04.2024 09:00, 20118