Wenn es eine Serie gibt, durch die Markus Heitz zum Bestsellerautoren wurde, dann waren es die Romane um Die Zwerge. Wie kein anderer traf er wohl den Nerv der Fans und verband die gängigen Vorstellungen der bärtigen Gesellen mit einer Handlung, keine Wünsche offen ließ. 2016 ist mit Der Triumph der Zwerge der fünfte Band der Reihe erschienen.
Mittlerweile herrscht Frieden im Geborgenen Land und die verschiedenen Zwergensippen versuchen sich wieder im gewohnten Leben einzurichten, was aber nicht so einfach ist, weil die Wunden nur langsam verheilen und das Misstrauen bleibt. Denn am Rand des Reiches der Zwerge kommen Gerüchte auf, Gerüchte von einem Mädchen, das nur die Sprache der Albae spricht – der Feinde, die sie besiegt glaubten.
Während einige sich aufmachen, um das Geheimnis des Mädchens zu ergründen, zweifeln andere weiter an, das der Tungdil, der in der Stunde der Not auftauchte, wirklich der echte Zwergenheld ist.
So merken sie erst einmal nicht, dass sich rund um sie herum neues Unheil zusammen braut und ein Feind auf seine Chance lauert, der schlimmer als alles ist, was die Zwerge bisher bekämpft haben.
Offensichtlich lieben es die Leser, wenn sich der Autor Zeit für die kleinen Alltäglichkeiten seiner Helden nimmt und erst einmal die handlungstragenden Figuren in ihrem normalen Umfeld einführt. Mit Alltäglichkeiten schafft er Ambiente und wirft dann so nach und nach die Andeutungen ein, die die Geschichte in Fahrt bringen. Dementsprechend behäbig geht es erst einmal zu, so dass man schon etwas Geduld braucht, um die ersten zweihundert Seiten zu überstehen.
Es gibt natürlich auch ein Wiedersehen mit den meisten Figuren aus dem vierten und einigen aus den früheren Bänden, sei es nun bei den Helden oder bei den Schurken. Denn wie man schnell merkt, haben altbekannte Gegenspieler ihre Finger im Spiel, auch wenn sie damit Mächte entfesseln, denen man nicht so leicht bei kommen kann.
Auch wenn er sich bemüht, Neulesern den Einstieg zu erleichtern, so merkt man doch, dass es besser ist, die vorherigen Geschichten zu kennen, um das Beziehungsgeflecht besser zu verstehen ebenso wie die Andeutungen.
Der Roman ist routiniert geschrieben. Der Autor weiß, welche Strippen er ziehen muss, um vor allem junge männliche Leser und Rollenspieler zu begeistern und ihnen eine angenehme Mischung aus Ambiente und Abenteuer zu bieten. Allerdings ist es wie so oft bei seinen Geschichten – in die Tiefe geht nichts und die meisten Charaktere sind auch schnell wieder vergessen, da sie nur all zu oft den gängigen Klischees und Archetypen entsprechen.