Die junge Ausreißerin Charlie durchstreift mit Hulk/Banner weiter ländliche Bereiche der Vereinigten Staaten. Dabei drohen ihnen nicht nur die Wutanfälle des Grünlings. Auch eine geheimnisvolle Wesenheit namens »Die Älteste« ist an dem Hulk interessiert, um mit seiner Hilfe die furchtbare Mutter des Schreckens zu erwecken. Zu diesem Zweck setzt sie eine Schar von Monstern ein. Zudem tritt ein Ghost Rider sowie eine übernatürliche Serienmörderin auf den Plan.
Der Hulk hat unter Federführung von Philip Kennedy Johnson einen beachtlichen Neustart hingelegt. Daran knüpft Der unglaubliche Hulk: Geister der Rache nahtlos an. Dabei baut der Autor seine selbst entwickelte dunkle Mythologie weiter aus. Für eine Vertiefung sorgen eingestreute und ansprechend gestaltete Textberichte der »Ältesten«, die näher auf übernatürliche Kreaturen eingehen. Das trägt wesentlich zur unheimlichen Atmosphäre bei und sorgt zudem dafür, dass nicht sämtliche Details umständlich in den Panels thematisiert werden müssen. Allerdings kommt es hier zu Redundanzen und leider auch zu Vorwegnahmen. So geht der Bericht über den Kriegsteufel im ersten Teil des Bandes leider schon zu stark auf die Geschichte Kriegsteufel ein, die den Abschluss des Comicbuchs bildet. Dadurch gehen einige Überraschungspotenziale verloren. Das dürfte daran liegen, dass diese Story nicht Teil der Serie Incredible Hulk, sondern von War is Hell ist. Das Horror-Setting präsentiert sich dennoch schön schaurig. Zudem gibt es am Ende einen düsteren Cliffhanger, der Lust auf Band drei macht. Allerdings kommen Fans klassischer Superheldenaction an vielen Stellen weniger auf ihre Kosten.
Bei den Zeichnungen gibt es ein Déjà-vu-Erlebnis. Denn die ersten drei Geschichten sind wiederum von Nic Klein (Deadpool) bebildert. Der deutsche Illustrator liefert stimmungsvolle Panels, die wesentlich zur düsteren Horror-Atmosphäre beitragen. Vor allem die Gestaltung des Hulk und dessen Verwandlungen wissen zu gefallen. Darüber hinaus finden sich in seinen Zeichnungen immer wieder schöne Details – wie den »hulkigen« Anhänger an Charlies im »Captain America«-Design gestalteten Tasche. Dazu kommen einige spektakuläre Ganz- oder sogar Doppelseitige Panels. Wie beim Auftaktband bebildert Klein aber leider nicht alle Geschichten.
Dieses Mal ist Danny Earls für die folgenden Storys verantwortlich. Zwar fängt der die Stimmung von New Orleans passend ein. Bei der Figurengestaltung und Panelkomposition kann er Klein allerdings nicht die Zeichenfeder reichen. So wirkt vor allem sein Hulk weniger interessant. Auch könnten einige seiner Panels detailreicher sein.
Dafür gestaltet Alberto Albuquerque die Bonusgeschichte War is Hell wieder ansprechend, was besonders für die Mimik der Charaktere gilt. Sein realistischer Stil passt auch gut zur Handlung.