Der verbotene Zauber (Autorin: Irene Radford; Der Drachen-Nimbus Bd.2)
 
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Der verbotene Zauber von Irene Radford

Reihe: Der Drachen-Nimbus Bd.2

Rezension von Ramona Schroller

 

Klappentext:

Längst ist die dunkle Magie aus Coronnan verbannt. Auch die Drachenmagie ist aus dem Reich verschwunden. Jene, welche die verbotenen Zauber zu beherrschen lernten, sehen ihre Chance gekommen, die Kontrolle über das geplagte Reich an sich zu reißen. Prinz Darville - dessen Krone durch die Magie der Drachen gesichert war - ist unlängst von einem Bann befreit worden, der ihn zu einem Dasein als Wolf zwang. Nun muß er vielleicht mit ansehen, wie sein Reich den Feinden in die Hände fällt. Sogar seine engsten Verbündeten, die Magier und eine schöne Hexe, können ihn und seine Gemahlin nicht schützen vor den finsteren Mächten, die Coronnan vernichten sollen ...

 

Inhalt:

Prinz Darville weiß nicht, was er tun soll. Durch den Gestaltwandelzauber, der ihn vor nicht allzu langer Zeit in einen Wolf verwandelt hatte, ist er anfällig für jegliche Art von Magie - ein Umstand, den der Rat Coronnans sich sofort zu nutze macht, um ihn von seiner Krone fernzuhalten. Und auch sein verräterischer Vetter Krej ist noch immer an der Macht. Er gaukelt den anderen Fürsten vor, daß er seine Magie verloren hat, doch in Wahrheit spinnt er weiter seine finsteren Pläne, um die Krone an sich zu reißen.

 

Jaylor und Brelevan, seine engsten Vertrauten, sind zurückgekehrt zur Waldlichtung. Jaylor hat seine Magie verloren, und Brelevan ist von ihm schwanger und heiratet ihn. Bleibt da nur noch die eigenartige Katze Mica, die nicht mehr von Darvills Seite weicht.

 

Um doch noch auf seinen Thron zu kommen, schließt der Prinz mit dem Rat den Handel, die ausländische Prinzessin Rossemikka zu heiraten. Ihre Aussteuer umschließt einige tausend Söldner, die Coronnan gegen die Invasion aus SeLenicca schützen könnten.

 

Doch als die Prinzessin in Coronnan ankommt, stimmt etwas nicht mit ihr. Sie benimmt sich eigenartig, beleidigt Darville durch merkwürdig erscheinende, unbedachte Worte und verkriecht sich in ihren Gemächern. Der junge Prinz weiß nicht, was er davon halten soll. Aber er erinnert sich an etwas anderes: An eine junge Frau, die mittels Drachenmagie aus Mica herauskam, damals, bevor die Drachen Coronnan verließen ...

 

Rezension:

"Der verbotene Zauber" ist der zweite Band der "Drachen-Nimbus-Trilogie" von Irene Radford, die Bastei-Lübbe jetzt herausbringt. Daß es ein zweiter Teil ist, daran besteht kein Zweifel. Die Handlung knüpft beinahe nahtlos an die Geschehnisse aus dem ersten Buch "der Glasdrache" an. Insofern würde es Lesern, die diesen ersten Teil nicht kennen, wohl etwas schwerer fallen, in die Geschichte hineinzufinden.

 

Die Welt von Coronnan ist durchzogen von Magie, doch die Magier weigerten sich dreihundert Jahre lang, diese zu nutzen, da sie als gefährlich galt. Im ersten Band wurde erzählt, wie die Drachen Coronnan verließen und ihre Magie mitnahmen. In diesem Buch geht es nun darum, wie die Magie sich weiterentwickelt hat, nachdem nur noch bestimmte Personen mächtig genug sind, mit ihr umzugehen. Denn nicht jeder der alten Magier ist fähig, die "verbotenen Zauber" auszuführen.

 

Interessant fand ich vor allem das wackelige Bündnis zwischen Jaylor und Krej, um Brelevan und ihr Kind zu retten. Allerdings baut die Autorin die Möglichkeiten, die sich daraus vor allem für den machthungrigen Krej ergeben, nicht wirklich aus. Es bleibt bei dieser einen Begegnung der beiden Kontrahenten innerhalb des Bündnisses, das sie schlossen. Gegen Ende fühlt Jaylor sich sogar befugt, über dieses Bündnis und das Wissen, das er daraus gewonnen hat, zu sprechen, obgleich er Krej schwor, dieses Wissen niemals weiterzugeben.

 

Leider ist die Haupthandlung, das Rätsel um Mica und Rossemikka, allzu leicht durchschaubar. Der Leser des ersten Bandes weiß ohnehin, daß sich inder bunten Katze mehr zu verbergen scheint, als auf den ersten Blick zu sehen ist. Dazu kommen ein paar Schnitzer in der Übersetzung. So nannte Brevelan Darville im ersten Band immer "Hündchen", während sie ihn jetzt plötzlich mit "Welpe" betitelt. Daß dieser Fehler der Autorin geschehen ist, glaube ich weniger. Ich halte es eher für einen Übersetzungsfehler. Aufmerksame Leser jedoch stören sich an diesen Mini-Fehlern.

 

Die Welt des Drachen-Nimbus ist zudem auf den ersten Blick nicht sonderlich komplex. Die Autorin verließ sich bei ihrer Arbeit eher auf Altbewehrtes, statt etwas neues zu probieren. Dies macht die beiden Bücher zu einer eher leichten Zwischenmahlzeit, die nicht wirklich füllen kann. Zwar begeht Radford hier nicht wieder den Fehler wie im ersten Buch, daß sie nämlich die Handlung dermaßen in die Länge streckt, daß es schwer fällt, dieser zu folgen, dafür baut sie ihre Geschichte weiter aus. Ein wenig kompliziert auch die Einschübe der/des Bösen. Im ersten Band ergaben sie noch Sinn, wenn der Leser selbst rätselte, wer denn nun hinter den Morden und Entführungen steckte, hier sind sie zu Anfang leicht verwirrend, weiß man als Leser doch noch aus dem ersten Teil, daß es Krej sein müßte, der da seine Gedanken Preis gibt. Hier maß man schon zweimal lesen, um herauszufinden, daß es diesmal mindestens drei Personen gibt, die sich auf die Fahnen geschrieben haben, die Macht in Coronnan an sich zu reißen.

 

Die Bedrohung durch die ausländischen Reiche nimmt im "verbotenen Zauber" realen Hintergrund an. Sprach die Autorin im ersten Band noch vage von der Gefahr durch Ausländer und setzte zig Gerüchte z.B. über die Rover in Umlauf, stehen dieses Mal deutlich auf der einen Seite die Fruchtbarkeit des Landes, auf der anderen die reichen Bodenschätze als Motiv da. Dies klingt mir persönlich plausibler als die Infiltration durch ausländisches Gedankengut.

 

Was mich ein wenig skeptisch macht, ist die Tatsache, daß Radford unglaublich viele Handlungsstränge jetzt noch aufnimmt. Natürlich will sie, vor dem großen Finale im dritten Band, die Spannung erhöhen, das ist verständlich. Die Frage ist eher, wie sie die ganzen Handlungen abschließen will, ohne den Rahmen zu sprengen. Schon allein dafür dürfte sich die Lektüre des dritten und letzten Bandes lohnen.

 

Alles in allem ein eher mittelmäßiges Buch für den erfahrenen Fantasy-Leser. Ich könnte mir jedoch vorstellen, daß gerade ein jüngeres Publikum, das seine ersten Erfahrungen in diesem Genre sucht, sich in dieser Welt wohlfühlen könnte.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328150842b46083a1
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Der verbotene Zauber

Reihe: Der Drachen-Nimbus bd.2

Autor: Irene Radford

Broschiert - 395 Seiten - Lübbe

Erscheinungsdatum: Januar 2006

ISBN: 3404205286

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 13.02.2006, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 1854