Der verfluchte Wald (Autor: David Zindell, Das Valashu-Epos Bd.3)
 
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Der verfluchte Wald von David Zindell

Reihe: Das Valashu-Epos Bd.3

Rezension von Carina Schöning

 

Vor ewigen Zeiten im Verlorenen Zeitalter schickte das unbekannte Sternenvolk zwölf Elijin auf die Welt Ea hinab. Ihre Aufgabe war es durch ein schöpferisches Leben zu einem unsterblichen Galadin aufzusteigen. Dafür mussten sie sich jedoch erst aufopfern und ihre Güte beweisen. Einer der Zwölf, Morjin lehnt dies jedoch ab. Statt zu erschaffen wollte er lieber zerstören. Jahrtausende lang wickelte er die Menschen in seinen geschickten Lügen ein und drängte ihnen seinen Willen auf. Diejenige die ihm nicht bedingungslos folgten wurden durch Gewalt und Sklaverei gefügig gemacht.

 

Im Zeitalter des Drachen kommt er in den Besitz des höchsten Gelstei, den Lichtstein und seine dunkle Macht vergrößert sich noch mehr. Die anderen Elijin sind machtlos. Nur einer, Kalkin erhebt sich und leistet Morjin Widerstand. Unter seinem neuen Namen Keyn begleitet er Valashu Elahad auf seiner Mission. Dieser ist ein geflohener Prinz aus Mesh, einem der Neun Königreiche und besitz die Gabe des Valarda. Dadurch kann er die Emotionen und Gefühle anderer empfinden und auch beeinflussen. Es ist jedoch ein zweischneidiges Schwert, denn er selber wird gleichzeitig auch davon beeinflusst.

Valashus Geliebte und Verlobte Atara, eine blinde Bogenschützin begleitet beide. Sie hat durch die Macht der Vorsehung wieder halbwegs zu sehen gelernt. Mit ihnen ist auch die Materix der Matriche Telu Liljana., Maram, Meister Juwain und die beiden Kinder Estrella und Daj.

 

Nach den Geschehnissen in den Vorgängerromanen “Der magische Stein“ und “Der Herr der Lügen“ befindet sich die Gruppe nun auf dem Weg durch die Wendrash zur Geheimen Bruderschaft des Lichts. Meister Juwain ist selber Mitglied der Bruderschaft und führt sie mithilfe auswendig gelernter Wegelieder zu den versteckten Unterkünften. Dort wird ihnen von Meister Abrasax ihre neue Mission erläutert. Nur der Maitreya, der Erleuchtete kann im Kampf gegen Morjin und der Macht des Lichtsteins helfen. Die Bruderschaft hat alle möglichen Sternenkonstellationen und Horoskope ausgewertet und ist zu dem Entschluss gekommen, dass der Maitreya wahrscheinlich im weit entfernten Hesperu geboren worden ist und noch dort unerkannt lebt. Estrella wird die einzige sein, die ihn erkennen kann, da sie eine magisch begabte Seard ist.

 

So macht sich die Gruppe auf die lange und gefahrvolle Reise nach Hesperu. Ihr Weg führt sie durch den verfluchten Wald, nahe der Skaderak, der die Gedanken und Gefühle der Menschen verdunkelt und sie zu Verbrechen verführt.

Sie müssen durch die rote Wüste wandern und entkommen knapp dem Tod durch Verdursten. Das zwergenhafte Volk der Lokalii rettet sie in einer kleinen Oase mitten in der Wüste. Beim Sichelgebirge entdecken sie das kleine Knochenhäuschen von Jezi Yaga. Diese hat die Fähigkeit andere in Stein verwandeln zu können und hegt besonderes Interesse für Maram. Kurz vor Hesperu werden sie in den sieben singenden Kristallhöhlen von den Priestern von Kallium verraten und gejagt.

Zusätzlich lässt Morjin sie auch noch während ihrer ganzen Reise durch seine Roten Ritter und angeheuerte Söldner verfolgen. Er hetzt ihnen drei Draghule auf den Hals, die Kopien seiner selbst sind aber ohne eigenen Willen.

Trotz aller Hindernisse kommt die Gruppe letztendlich doch unversehrt und heil in Hesperu an. Bei einem örtlichen Heiler in einem kleinen Dorf entdeckt Estrella zufällig den ahnungslosen Maitreya. Überraschenderweise entpuppt er sich jedoch als etwas anderes als erwartet…

 

Der Anhang besteht aus zwei gezeichneten Karten von Ea und Mesh, einer Übersicht über die verschieden Wappen der einzelnen Königreiche und Völker, eine Übersicht der magischen Steine und Auflistungen zu den Bücher der Saganom Elu, Zeitalter und Monate von Ea.

 

Der dritte Roman des Valashu Epos ist sehr ausführlich und detailliert geschrieben. Auf über neunhundert Seiten erzählt David Zindell die Geschichte und Reise von Valashu und seinen Freunden. Dabei bleiben unnötige Längen und Wiederholungen leider nicht aus. Bei jeder Rast drehen sich die Gespräche um Valashus Hass auf Morjin und seine Ängste wegen seiner Gabe oder aber Marams Vorliebe für Wein, Weib und Gesang wird von den anderen Mitgliedern der Gruppe kritisiert. Auf die Dauer ist dies einfach nur noch langweilig und vorsehbar. Komischerweise finden Gespräche zwischen Atara und Valashu eher selten statt. Da beide angeblich ineinander verliebt sind, hätte ich ein anderes Verhalten erwartet. So wirken alle Charaktere bis auf Maram blass und lieblos entworfen.

Verwirrend für den Leser sind auch die vielen gleich klingenden Bezeichnungen und die einstreuten Geschichten und Mythen aus der Vergangenheit Eas. David Zindell ließ sich von indischen Themen und Motive inspirieren. So erinnert der Maitreya stark an Buddha und die leider viel zu häufig verwendete Chakrenlehre entstammt dem Ayurveda. Ansonsten wurden wieder einmal die typischen Standardelemente eines Fantasyromans verarbeitet. Die vorsehbare Handlung bietet leider nichts Neues und auch die Spannung hält sich dabei sehr in Grenzen. Erst zum Schluss nimmt sie etwas zu, kann aber auch nicht komplett überzeugen.

Insgesamt ein eher unterdurchschnittlicher Roman, dem eine ordentliche Kürzung und Straffung vielleicht besser getan hätte.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240423220139c2dd4359
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Der verfluchte Wald

Reihe: Das Valashu-Epos Bd.3

Autor: David Zindell

Broschiert: 955 Seiten

Verlag: Blanvalet; Auflage: 1 (Oktober 2006)

ISBN: 3442249848

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 30.10.2006, zuletzt aktualisiert: 23.04.2024 16:18, 2974