Der Wind des Todes (Autor: T. C. Rypel; Gonji Bd. 1)
 
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Der Wind des Todes von T. C. Rypel

Reihe: Gonji Band 1

 

Rezension von Christian Endres

 

Ganz ehrlich: Für die Geschichte der Wiederentdeckung von Gonji – einer amerikanischen Fantasy-Romanserie von Mitte der 1980er – durch den deutschen All-Age-Fantasy-Bestseller-Autor Kai Meyer muss man sich einfach begeistern. Wer das Vorwort zur deutschen Taschenbuch-Ausgabe von T. C. Rypels erstem Roman liest und die ganze Story der Ausgrabung dieses Buches von 1982 nicht überragend cool und spannend und toll findet, der hat im Leben vermutlich irgend etwas was falsch gemacht und kann sich aller Wahrscheinlichkeit nach leider für gar nichts mehr begeistern.

 

Allerdings wäre Der Wind des Todes auch ohne die faszinierend-charmante Wiederentdeckungs-Story ein über weite Strecken ziemlich guter, wenn auch eher schlichter Fantasy-Roman mit guten Kämpfen und viel Pulp-Atmosphäre. Ein mit dem Schicksal und der Welt hadernder Samurai, der fern seiner japanischen Heimat in den von Vampiren und anderem heimgesuchten Karpaten unterwegs ist, sich europäischen Söldnerheeren anschließt und nach einer mythischen Stadt im Gebirge sucht, während die Gespenster seiner Vergangenheit ihn quälen und die Dämonen der Gegenwart eine fortwährend präsente Gefahr darstellen – damit kann man als Fantasy-Fan in der Regel durchaus etwas anfangen.

 

Ein paar Schwächen gibt’s dann trotz des Hypes aber doch zu bemängeln: Stilistisch ist das z. B. nicht immer ganz sauber, was Rypel da macht, und zu Beginn des Buches ist es mit dem Zugang zum Geschehen und dem Protagonisten aus Fernost nicht ganz leicht – was durchaus zusammenhängen könnte, bis man sich an die Prosa gewöhnt hat. Ein bisschen weniger Naivität hätte dem ersten Band außerdem wohl auch ganz gut getan.

 

Unterm Strich schmälert das aber nicht den Unterhaltungswert des ersten Bandes der Abenteuer von Gonji, diesem nicht wirklich glücklichen oder zufriedenen, ja fast getriebenen Hauptcharakter, den Rypel sich vor über 25 Jahren ausgedacht hat – und der 2009 ein erstaunliches Debüt auf dem deutschen Buchmarkt feiert, das gleichzeitig eine Art Comeback für Rypel und den komplexen Samurai bedeutet.

 

Denn das wirklich Schöne ist ja, dass die Geschichte des Autors und seines Samurai bereits jetzt ein kleines Happy-End in Aussicht stellt: Durch das Interesse aus Deutschland hat Rypel wieder Lust aufs Schreiben bekommen und dachte zuletzt anscheinend darüber nach, den damals begonnenen, aber nie abgeschlossenen sechsten Band der Serie doch noch zu beenden.

 

Hier noch ein Link

Kai zu seinem Vorwort und der mühsamen Entdeckung

 

Der im Vorwort/Blog-Eintrag angesprochene Eintrag in einem Conan/Howard-Forum, über den T. C. Rypels Tochter nach über vier Monaten die Sache ins Rollen brachte, ist leider nicht mehr aufrufbar (2023).

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Buch:

Der Wind des Todes

Reihe: Gonji Band 1

Original: Deathwind of Vedun, 1982

Autor: T. C. Rypel

Taschenbuch, 396 Seiten

Bastei Lübbe, Juni 2009

Übersetzer: Thomas Schichtel

 

ISBN-10: 3404206037

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 27.08.2009, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:01, 9066