Der Zaubergärtner (Autorin: Patricia A. McKillip)
 
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Der Zaubergärtner von Patricia A. McKillip

Rezension von Christel Scheja

 

Patricia A. Mc Killips Werke wie etwa die „Erdzauber“-Trilogie, sind mystisch und versponnen, stille Fantasy, die Probleme nicht durch Gewalt sondern die Überzeugungskraft ihrer Helden löst. Die märchenhaften Geschichten erzählen zumeist das Schicksal und den Weg eines Einzelnen, der unbewusst einen viel größeren Wandel einleitet. Das ist vor allem in ihren neuen Einzelbänden zu erkennen, von denen „Der Zaubergärtner“ der neuste ist.

 

Brenden Vetch ist ein verschrobener Einzelgänger, der mit Menschen nicht viel anfangen kann, auch wenn er zu einem Mädchen kurzfristig Gefühle entwickelt. Diese sind jedoch nicht stark genug, um ihn aus seiner eigenen Welt zu reißen und sie zu halten.

Brenden fühlt sich am wohlsten wenn er unter Pflanzen, Blumen, Büschen und Bäumen lebt, deren Sprache er versteht und deren Wahrnehmungen er teilt.

Dann erscheint ihm eine seltsame Riesin namens Od, zu der er schnell Vertrauen fasst. Sie bittet ihn an die Magierschule von Numis zu gehen, damit er sich dort um die Gärten kümmert. Und der junge Mann gehorcht.

Was er nicht weiß ist, dass dieser Ort streng von König Galin und den Zauberern seines Hofes kontrolliert wird. Nur Magier, die sich den ehernen Regeln unterwerfen werden geduldet, Abweichler und Rebellen verfolgt. Denn man fürchtet, dass sonst das Chaos losbrechen und alles zerstören könnte. Vor allem der Hofmagier Valoren vertritt diese Meinung und geht gegen alles vor, was ihm störend erscheint. Vor allem das magiedurchwobene Zwielichtviertel ist ihm ein Dorn im Auge, wo der Jahrmarktsgaukler Tyramin residiert, der mehr als nur ein Scharlatan zu sein scheint.

Obwohl Brenden Vetch nichts Böses will und eher wie ein naiver und unschuldiger Narr wirkt, spüren Wyr, die Leiterin der Schule, und Yar einer der Lehrer, dass der junge Mann besondere Gaben besitzt, die einen Wandel mit sich bringen könnten und mehr: Og hat ihn nicht ohne Grund zu ihnen geschickt, denn allein Brendan ist durch sein Wesen dazu fähig, ein uraltes Rätsel lösen, das über Wohl und Wehe des ganzen Königreichs entscheiden könnte.

 

Wie immer erzählt Patricia A. McKillip ihre Geschichte in ruhigen und poetischen Bildern wenn sie aus Brendans Sicht erzählt wird, etwas nüchterner und ernster, wenn die Konflikte der anderen Figuren thematisiert werden. Selbst die Gegenspieler gewinnen nach und nach Profil, je deutlicher ihrer Motive werden. Wie in ihren anderen Romanen entsteht die Spannung nicht durch wilde Action, sondern durch geschickt miteinander verwobene Geschehnisse und Geschichten, die sich nach und nach zu einem Ganzen zusammenfügen.

Der Stil ist auf gewohnt hohen Niveau und ohne Kitsch und Klischees. Sie zeichnet mit wenigen Beschreibungen glaubwürdige aber gleichzeitig auch mystisch versponnene Figuren und Settings.

 

„Der Zaubergärtner“ setzt nicht auf oberflächliches und actionreiches Abenteuer mit archetypischen Figuren, sondern mehr auf hintergründigen Zauber zwischen den Zeilen und einen stetigen, lebendigen Wandel bei den handelnden Figuren.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404252252234b6d1e89
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Der Zaubergärtner

Autorin: Patricia A. McKillip

Broschiert, 368 Seiten

Blanvalet erschienen November 2006

Preis: 7,95 EUR

ISBN: 3-442-24392-0

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Marianne Schmidt

Titelbild von Fedorow

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 22.11.2006, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:01, 3094