Der Zauberzirkus von Martin Baresch
Phantastisch spannende Abenteuer
Rezension von Christel Scheja
Martin Baresch und Lars Vollbrecht scheinen Spaß daran zu haben, gemeinsam kleine Bücher zu produzieren, die nicht unbedingt eine große Leserschaft erreichen müssen, wohl aber Herzensprojekte darstellen. Schon bei Kleiner Sohn des Unsichtbaren Volkes bewiesen sie ihre Erzählfreude in Wort und Bild. Nun legen sie mit Der Zauberzirkus – Phantastisch spannende Abenteuer nach.
Eigentlich sollte sie es bei ihrer eigenwilligen Familie ja gewohnt sein, etwas Magisch-Phantastischem zu begegnen, aber Liana kann es trotzdem nicht fassen, dass sie nach einem Treffen mit Freunden das Unfassbare sieht. Und so wirklich nimmt sie zu Hause auch keiner ernst, sind doch Vater und Bruder ganz in ihr Computerspiel vertieft. So muss sich Liana alleine dem »Zauberzirkus« und seinen ganz besonderen Artisten stellen.
Dann begegnet die kleine Hella am Meer einem geheimnisvollen Wesen, eine Comic-Sammlung wird zum Objekt der Begierde und ein alter Kater muss beweisen, dass er noch den Herausforderungen der Raketenbesenhexe stand halten kann.
Liest man die Danksagungen, bekommt man eine Ahnung, dass diese Geschichten vermutlich von Martin Baresch und seinen Kindern erdacht wurden, denn so abgedreht und verrückt, so lebensnah und verspielt kann kein Erwachsener sein.
Das kommt vor allem bei der ersten Geschichte zum Tragen, die ganz und gar in die seltsame Welt eines Zauberzirkusses entführt, in der nicht nur der Direktor ein magisches Wesen ist, sondern sich auch viele andere tummeln.
Und wer wünscht sich in einem bestimmten Alter nicht auch mal einen Monsterfreund, der einem in der Not beistehen kann? Aber auch als Erwachsener, vor allem als Nerd kommt man aus dem Grinsen nicht heraus, wenn bestimmte Comic-Titel erwähnt werden, die alte Erinnerungen an die eigene Teenager-Zeit wecken.
So mag die Sammlung nur auf den ersten Blick wie eine Kinderlektüre wirken, tatsächlich enthält sie aber auch Anspielungen auf viele Dinge, die nur Leute in einem bestimmten Alter verstehen können.
Dennoch werden junge Leser ihren Spaß haben, selbst zum Vorlesen eignet sich das liebevoll illustrierte Buch gut, bietet es doch viele skurrile und verspielte Ideen, die die Phantasie von Kindergarten und Grundschulkindern wecken können.
Die Illustrationen geben den Erzählungen die richtige Stimmung und helfen den Lesern, sich das Szenario noch besser vorzustellen, so dass langwierige Erklärungen ausbleiben können und mehr Platz für die eigentlichen Abenteuer bleibt.
Fazit:
Das macht »Der Zauberzirkus« zu einer liebenswerten und unterhaltsamen Sammlung für alle jungen und erwachsenen Leser, die Spaß an Abenteuern mit viel Phantasie und genügend augenzwinkernden Anspielungen auf die Nerd-Kultur haben, zumal die Geschichten auch noch mit viel Herzblut geschrieben und illustriert wurden.
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