Dhampir - Blutsverrat (Autoren: Barb & J. C. Hendee; Dhampir Bd. 4)
 
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Dhampir - Blutsverrat von Barb & J. C. Hendee

Reihe: Dhampir Bd. 4

Rezension von Christel Scheja

 

Mit dem vierten Band „Blutsverrat“ nähert sich die Serie um die junge „Dhampir“ Magiere langsam dem Höhepunkt. Der Zyklus ist einer der wenigen, der zwar die allseits beliebten Vampire aufgreift, aber die Geschichte bewusst in einer archaischen Fantasy-Welt spielen lässt, in der auch noch andere Kräfte wirken.

Immer tiefer tauchen die beiden Autoren dabei in die Mythen und Geheimnisse der Völker ein und enthüllen auch nach und nach die Vergangenheit ihrer Helden, weil sie nun nicht mehr davonlaufen können, sondern sich ihren persönlichen Schatten stellen müssen.

 

Lange Jahre haben Magiere und Leesil die Menschen betrogen, indem sie sich als Vampir und Vampirjäger ausgaben und damit ein hübsches Sümmchen verdient. Doch gerade als sie sich mit den Ersparnissen einen Gasthof gekauft haben, und zur Ruhe kommen, ist ihr Einsatz wirklich gefordert.

Und das ist nur der Anfang einer Reise, die Magiere immer mehr von ihrer wahren Natur und ihrem Erbe enthüllt, an dem vor allem einer interessiert ist – Welstiel, ein uralter Vampir, der die junge Frau unter seine Kontrolle bekommen will. Um dem zu entgehen, kehrt sie in ihr Heimatdorf zurück, um die Geheimnisse ihrer Herkunft zu ergründen. Neben schmerzvollen Erinnerungen und der Feindseligkeit der Einheimischen, die sich noch erinnern, erfährt sie auch von den Geheimnissen, die ihre Geburt umgeben.

Um so mehr ist sie froh, so treue Verbündete und Freunde wie die Weise Wynn und Leesil an ihrer Seite zu haben.

Und nun ist der Halbelf an der Reihe, sich seiner Vergangenheit zu stellen. Er kehrt in die Stadt zurück, in der seine Eltern und er gelebt haben, wo er zum Assassinen ausgebildet wurde und dann im Auftrag des tyrannischen Burgherrn all diejenigen töten musste, die sich verbal oder mit Tagen gegen ihn zu erheben versuchte. Auch jetzt noch herrscht Lord Darmouth mit harter Hand über Venjetz und ist argwöhnischer als je zuvor. Aus diesem Grund haben die drei Gefährten es schwer, mehr über den Verbleib von Leesils Eltern zu erfahren. Fremde sind wegen der drohenden Kriegsgefahr nicht gerne gesehen und die Spitzel des Burgherrn überall.

Schließlich nimmt der Halbelf Kontakt zu Byrd auf, einem Wirt, dem Vater und Mutter vertraut haben. Auch wenn dieser sie ebenfalls nicht unterstützt, so erfährt er doch, dass seine Eltern nicht die Stadt verlassen haben, sondern geradewegs in die Festung Lord Darmouths geflohen sind.

Die Antwort auf Leesils Fragen findet sich letztendlich also in der stark gesicherten Feste, und es geht kein Weg daran vorbei, in sie einzudringen. Doch könnte genau das der Fehler sein, der ihnen allen das Genick brechen könnte.

Auch Wenstiel und sein Begleiter Chane sind zur Stelle und beobachten die Bemühungen mit Interesse – bereit einzugreifen, wenn es ihren eigenen Plänen entgegen kommt.

 

Auch wenn sich die Autoren bemühen, den Roman auch unabhängig lesbar zu machen, so ist es inzwischen doch unabdingbar, die Vorgängerbände zu kennen, um die Geschichte wirklich genießen zu können. Zu viele Zusammenhänge werden bereits nicht mehr erklärt, und die Figuren nur noch rudimentär vorgestellt.

Wie auch schon im Vorgängerband, beschäftigt sich die Geschichte mit sehr persönlichen Details, die die Vergangenheit der Helden beleuchten, aber auch zeigen, wie wenig sie sich selbst davon lösen konnten,. Mehr noch als bei Magiere trifft das nun auf Leesil zu, der nicht nur aufpassen muss, dass ihn die Rache seines früheren Oberherrn ereilt, sondern auch noch enthüllen muss, was er früher getan hat. Aber das Band zu der jungen Weisen und der Dhampir ist mittlerweile so stark, dass er die nötige Stärke entwickelt und mit ihnen kämpft, als sich die Schlinge um sie zusammen zieht.

Zudem werden weitere Hinweise auf kommende Konflikte gegeben, denn auch die Elfen, haben ein gewisses Interesse an Leesil und spinnen dunkle Pläne.

Das ganze ist in eine spannende Handlung eingebettet, in denen Charaktermomente und Action einander die Hand geben und recht ausgewogen verteilt sind. Es fällt angenehm auf, dass die Helden und Schurken nicht nur unbezwingbare Übermenschen sind, sondern auch Schwächen haben, die sie manchmal zu Fehlern verleiten und zaudern lassen, so dass sie auch einmal zurück stecken müssen.

Allerdings machen es sich die Autoren diesmal etwas einfach, was die Geschichte angeht, oft genug geben Chap, aber auch Wenstiel und Chane die entscheidenden Anregungen oder Hilfe und nehmen den Helden die Arbeit ab. Dennoch fällt das nicht so ins Gewicht, dass es unangenehm auffällt. Allein das all zu offene Ende lässt ein wenig enttäuscht zurück, da man merkt, dass der wirkliche Konflikt jetzt erst beginnt.

 

Alles in allem ist „Blutsverrat“, der vierte Band der „Dhampir“-Reihe zwar etwas schwächer als seine Vorgänger, ragt aber immer noch sehr positiv aus der Masse der derzeit auf dem Markt befindlichen Vampir-Romane heraus, da er auch Fantasy-Fans, die sonst mit den Blutsaugern nicht so viel anfangen können, zufrieden stellt.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404250557352c99b4d3
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Dhampir - Blutsverrat

Reihe: Dhampir, Bd. 4

Autorin: Barb & J. C Hendee

Paperback, 413 Seiten

LYX/Egmont Verlagsgesellschaften, Köln, erschienen November 2009

Übersetzung aus dem Englischen von Andreas Brandhorst

Titelbild von Max Meinzold

ISBN-10: 3802582438

ISBN-13: 978-3802582431

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 03.02.2010, zuletzt aktualisiert: 31.03.2024 19:56, 9971