Die Ankunft (Autorin: Ally Condie; Cassia und Ky, Bd. 3)
 
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Die Ankunft von Ally Condie

Reihe: Cassia und Ky, Bd. 3

Rezension von Christel Scheja

 

Der Leser durfte Cassia und Ky schon auf zwei Stationen ihres Lebens begleiten. Im ersten Band lernte er sie als treue Bürger eines totalitären Systems kennen, das den Menschen Sicherheit gab, sie aber in ihrer Freiheit beschränkte, da alles vorgegeben wurde.

Im zweiten Buch flohen die beiden und erhielten einen Blick hinter den schönen Schein des Systems. „Die Ankunft“ beschäftigt sich nun mit der Rebellion eines schon lange existierenden Untergrundes und den Aufbau eines neuen Lebens.

 

Cassia und Ky haben eine Menge durchgemacht, aber auch gelernt. Nun sind sie Teil einer Verschwörung, die sich „Die Erhebung“ nennt und daran arbeitet, das System zu zerstören. Sie versuchen es von innen zu erschüttern, indem sie einen Virus verbreiten, der nach und nach Bürger erkranken lässt. Das Heilmittel dagegen besitzen allerdings nur die Rebellen. Und so kommt es notgedrungen zu einem Wandel – alte Strukturen zerbrechen, und diejenigen, die bisher im Geheimen gearbeitet haben, zeigen ihr Gesicht.

Dazu gehört auch Cassia, die in ihr altes Leben als „Sortiererin“ zurückkehren musste und mit ihren Analysen entscheidende Ergebnisse erzielt. Sie hat nun wieder mehr mit Xander zu tun, den sie seit ihrer Kindheit kennt und dem sie eigentlich zugeteilt war, aber sie kann auch Ky nicht vergessen, der in den Randbezirken als Pilot arbeitet.

Dann kommt es wie es kommen muss. Der Virus verändert sich, das Heilmittel wird nutzlos. Nun steht eine Menge auf dem Spiel, denn der Erhebung fehlen zunächst erst einmal Wissen und Ressourcen. Auch Ky gehört zu den Erkrankten.

Gerade in diesem Moment spürt Cassia, dass sie Erinnerungen und Wissen in sich wecken muss, das lange in ihr verborgen geschlummert hat. Denn sie ist tatsächlich mehr als nur ein einfaches Mädchen. Eine besondere Rolle in allem spielt dabei ihr eigener Großvater, den sie immer mehr vermisst als die eigene Familie.

 

Anders als viele andere Autoren verlässt Ally Condie ihre Geschichte nicht in dem Moment, in dem das System zerbrochen ist, sondern beschäftigt sich noch eine ganze Weile mit dem Umsturz und den Veränderungen, die der Wandel in der Gesellschaft mit sich bringt.

Aus der Sicht von Cassia, Ky und Xander erzählt sie den Verlauf der stillen Rebellion, lässt ihre Helden Geheimnisse ergründen, die viele Gefahren mit sich bringen und über ihre Gefühle klar werden. Am Ende werden alle drei auf ihre Art erwachsen, haben eine Menge über sich und die Welt gelernt.

Die Romantik spielt zwar meistens eine untergeordnete Rolle, ist aber dennoch immer wieder präsent. Aber die Autorin vermeidet es allzu klischeehaft und melodramatisch zu werden, erlaubt sich eher, das ganze etwas nüchterner und verstandesmäßiger zu betrachten. So wirkt die Gefühlsverwirrung ganz und gar nicht aufgesetzt.

Nun ergeben auch einige der Ereignisse und Entdeckungen aus dem vorhergehenden Band einen Sinn, sind Teil eines noch größeren Geheimnisses. Damit wird die Handlung etwas klarer und zielstrebiger, der Hintergrund bleibt aber dennoch weiterhin recht vage und schwammig. Ally Condie konzentriert sic auch weiterhin mehr auf ihre Figuren, als dass sie das totalitäre System ausarbeitet. Sie macht nur durch einige Wichtige Eckpunkte auf dessen perfide Methoden aufmerksam und erinnert junge Leser daran, dass man seiner Verantwortung nicht einfach davonlaufen kann.

Alles in allem ergibt sich ein interessanter, aber nur mäßig spannender Roman, da die Handlung zu oberflächlich bleibt und die Autorin nicht die Möglichkeiten ausschöpft, die sie sich selbst geschaffen hat. Am Ende ist scheinbar doch ein Happy End für ihre Helden wichtiger als den Hintergrund logisch auszufeilen.

 

Alles in allem ist „Die Ankunft“, der abschließende Band der „Cassia & Ky“-Trilogie zwar lesbarer als sein Vorgänger, dennoch merkt man gerade als erfahrener Leser wieder sehr deutlich, welchen Schwerpunkt die Autorin eigentlich setzt und für wen sie in erster Linie schreibt. So werden vor allem romantische Leserinnen im Teenager-Alter wieder den meisten Spaß an dem Buch haben.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024032910030229569b03
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Jugendroman:

Die Ankunft

Autorin: Ally Condie

Reihe: Cassia und Ky, Bd. 2

Gebunden, 600 Seiten

Fischer, erschienen Januar 2013

Übersetzung aus dem Englischen von Stefanie Schäfer

Titelbild von Samantha Aide

ISBN-10: 3841421512

ISBN-13: 978-3841421517

Erhältlich bei: Amazon

Kindle Edition

ASIN: B009GUI3FE

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 23.07.2013, zuletzt aktualisiert: 01.03.2024 16:06, 13166