Die Ankunft (BiomAlpha 1)
 
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Die Ankunft von Uwe Post, Frank Lauenroth, Niklas Peinecke, Frederic Brake, Merlin Thomas, Uwe Hermann und Christian Weis

Reihe: BiomAlpha Sammelband 1

 

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Im Jahr 2025 entdecken die gefeuerte NASA-Mitarbeiterin Dr. April Reignar und der Hobbyastronom Jimmy MacPeale, was Ufologen schon immer wussten: Wir sind nicht allein!

Ein riesiger Schwarm von Flugobjekten nähert sich der Erde. Fieberhaft versuchen sich Regierungsvertreter wie Ufo-Jünger auf den Erstkontakt vorzubereiten, während die Aliens bereits in verschiedenen Regionen der Erde landen.

Nicht alle kommen in Frieden!

Unabhängig voneinander fliegen zwei Menschengruppen auf Einladung der Besucher zu den Schwarm-Schiffen im Erdorbit. Vor ihnen tut sich eine biologische Wunderwelt auf.

Doch sehr schnell müssen sie erkennen, dass sie etwas Fremdem gegenüberstehen, dem sie kaum gewachsen sind. Schon bald gibt es erste Opfer …

 

Rezension:

Die Science-Fiction-Reihe BiomAlpha entstand wie auch ihre Schwester D9E – Die Neunte Expansion aus einer Diskussion im Forum SF-Netzwerk.de.

Die Reihe startete zunächst als eBook-Episoden beim Wurdack Verlag. Von Anfang an war auch die Veröffentlichung eines Sammelbandes der ersten drei Episoden in Buchform geplant, jedoch traute Verleger Ernst Wurdack nach den schlechten Verkaufszahlen der eBooks dem Projekt nicht mehr genügend, um das Risiko einer Veröffentlichung auf sich zu nehmen.

Von ihrem Projekt dennoch überzeugt, beschlossen die Autoren, Uwe Post, Frank Lauenroth, Niklas Peinecke, Frederic Brake, Merlin Thomas, Uwe Hermann und Christian Weis, den versprochenen Sammelband Die Ankunft in Eigenregie zu veröffentlichen.

 

Die derzeitige Planung bei »BiomAlpha« beschreibt Mastermind Uwe Post so:

 

Inzwischen steht ferner fest, dass die Serie auch nach dem zweiten Sammelband fortgesetzt wird. Während Sammelband 2 noch aus den drei Episoden 1.4 bis 1.6 bestehen wird, die ursprünglich als einzelne E-Books vorgesehen waren, ändern wir anschließend das Konzept, so dass auf Sammelband 1 und 2 (die ursprüngliche »Staffel 1«) schlicht »Band 3« folgen wird, der die Handlung fortführt, ganz ohne die obsolete Episodenaufteilung. Auch wird Band 3 voraussichtlich nur drei Handlungsebenen enthalten und dünner werden als die Sammelbände.

 

Die erste Episode Aus den Tiefen des Kosmos beginnt ausgesprochen exotisch. Wir werden Zeugen eines spannenden Überlebenskampfes einer seltsamen intelligenten Lebensform an Bord eines Habitatraumschiffes. Schnell wird klar, dass sich in der Biosphäre eine gewaltige Anzahl von Lebensformen tummeln, darunter etliche intelligente Spezies. Auch die Technik scheint auf biologischer Basis zu funktionieren.

Dann erfolgt ein seltsamer Zeit- und Ortswechsel. Vom Jahre 2025 und dem Weltall geht es ins Jahr 2021 und auf die Erde. Zwei Ureinwohner des Amazonasgebietes geraten in die Hände einer sadistischen und natürlich deutschen Wissenschaftlerin, die an ihnen Experimente durchführt. offenbar auf der Grundlage von im Dschungel gefundenen außerirdischen Pflanzen und Lebensformen.

Die nächste Handlungsebene bringt uns in das Jahr 2025 zurück. Ein Hamburger Lokalreporter wird zu einem Bericht über eine »Nerd-Convention« verdonnert. Dort lernt er nicht nur ein süßes Mädchen namens Aneta kennen, das ihn mit ihrem Club von Verschwörungstheoretikern bekannt macht. Ehe er es sich versieht, steckt er mitten in der Aufdeckung seltsamer Alienfunde im Amazonasgebiet …

Und noch eine Handlungsebene wird eröffnet. Dr. April Reignar ist Astronomin in Texas. 2025 kein einfacher Job, da die USA zu einem Wissenschafts- und Forschungsfeindlichem Staat geworden ist. Doch an dem Tag, als man ihr die Schließung ihrer Einrichtung mitteilt, lernt sie einen reichen Hobby-Astronomen kennen, der etwas Ungeheuerliches am Nachthimmel entdeckt zu haben glaubt …

 

Während der überraschende, mit großer Fantasie und Detailfreude inszenierte Part auf dem Habitatschiff ungetrübtes Lesevergnügen bereitet, entwickeln die Geschichten auf der Erde nur begrenzt Spannung.

Am ehesten mag noch das Schicksal von April Reignar zu überzeugen, wenn auch alle typischen Bestandteile eines Wissenschaftsthrillers bemüht werden und die krasse Entdeckung den LeserInnen von Anfang an bekannt war.

Etwas bemüht und wenig überzeugend hingegen entwickelt sich der Plot um den Hamburger Lokalreporter.

Gänzlich unverständlich versandet die Story um die sadistische Forscherin in Brasilien. Offenbar diente sie nur als McGuffin für den Hamburger Enthüllungsplot. Sehr schade.

 

Weil vier Handlungsebenen bei sieben Autoren wohl nicht reichten, beginnt Episode Zwei mit neuen Figuren, den Klankriegern von Olakan. Sie gehören auch zu den Rassen des bunten Vielvölkergemischs, das sich im Anflug auf die Erde befindet. Mit ausgeprägtem Geruchssinn und Kampfgeist leben sie in streng hierarchisch organisierten Klans. Während eines Kampfes mit einer anderen Rasse stürzt ein Kampftrupp in Afrika ab. Gelegenheit, sich einen neuen Bau zu erschaffen …

Zwar werden auch die Handlungsstränge um April Reignar und den öden Lokalreporter weitergesponnen, im Wesentlichen erweist sich die zweite Episode aber leider als sehr typische Katastrophenfilm- und Alieninvasionshandlung. Da bleibt kein Klischeeauge trocken, auch wenn mit zwei kanadischen Mounties ein ganz toughes Figurenduo auf die Spuren der fremdartigen Lebensformen stoßen darf.

 

Episode 3 weist mit dem Titel Symbionten des Schwarms schon ein wenig in die zukünftige Richtung der Reihe.

Der Schauplatz Erde wird von zwei Aliengeschichten dominiert. Der Olakaner Zhaar beginnt langsam zu begreifen, dass ihre recht einfache Machtübernahme in einem afrikanischen Zwergstaat kein wirklicher Erfolg ist angesichts wesentlich verlockenderer Ziele.

Und in Hamburg darf sich Aneta in einer unübersichtlichen und recht krude geratenen Verfolgungsjagd um drei asylsuchende Nefel kümmern, die vor der Unterdrückung ihrer Rasse im Schwarm auf die Erde flüchteten.

 

Im Gegenzug geraten zwei Gruppen von Menschen, eine mit dem Lokalreporter und eine mit April auf getrennten Wegen an Bord der BiomAlpha, dem Hauptschiff des Schwarms. Und wie das so ist mit den typischen Delegationen aus Politikern, Wissenschaftlern und Militärs, ein einfaches Kennenlernen scheint unmöglich. Vielmehr gilt es, Lobby-Interessen zu vertreten, völlig unabhängig davon, ob man eine Ahnung davon hat, wie die Dinge an Bord und innerhalb des Schwarms so laufen.

 

Man kann die sich abzeichnende Katastrophe durchaus satirisch lesen. Wirklich spannend wird das sattsam bekannte Abarbeiten von Fehlentscheidungen zu keiner Zeit. Zwar lernt man auf diesem Weg einiges über das Biom, aber dem Schicksal der Handlungsträger gegenüber entwickelt sich zu keiner Zeit wirkliches Interesse.

Die Reihe leidet an einem Zuviel an Personal. Etliche Figuren erscheinen bisher komplett überflüssig und die wenigen spannenden Charaktere, wie etwa die als Superschurkin eingeführte Dr. Imhoff, bekommen kaum Screentime und ein als Biom-Besucher viel logisch erscheinender Charakter, nämlich der Amazonasindianer, fliegt gleich komplett aus der Handlung.

Nun dienten die ersten drei Episoden wohl in erster Linie dazu, Figuren und Schauplätze einzuführen und in Position zu bringen. Größeres Potential steckt etwa im Storybogen um Zhaar und ganz grundsätzlich in dem Vielvölkergemisch des Bioms.

Allerdings fehlt bisher eine frühe Orientierung der Reihe. Zwar sind Geheimnisse und Rätsel immer toll, aber BiomAlpha fehlt ein Fokus. Am Ende des ersten Sammelbandes bleibt komplett unklar, wohin die Reihe möchte, worum es eigentlich geht. Das könnte sich im Nachhinein als geniales Konzept erweisen, andererseits erschwert es doch recht massiv den Einstieg.

 

Fazit:

»Die Ankunft« des Autorenteams Uwe Post, Frank Lauenroth, Niklas Peinecke, Frederic Brake, Merlin Thomas, Uwe Hermann und Christian Weis ist als Sammelband der ersten drei Episoden aus der Science-Fiction-Reihe »BiomAlpha« durchaus geeignet, einen Fuß in eine exotische Welt zu setzen. Der andere Fuß allerdings wird eher auf ausgetretene Pfade treffen.

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Buch:

Die Ankunft

Reihe: BiomAlpha Sammelband 1

Autoren: Uwe Post, Frank Lauenroth, Niklas Peinecke, Frederic Brake, Merlin Thomas, Uwe Hermann und Christian Weis

Taschenbuch, 346 Seiten

Books on Demand, 24. Juni 2016

Cover: Frank Lauenroth

 

ISBN-10: 3741238317

ISBN-13: 978-3741238314

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B01HS54NZ2

 

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024101405040317419c5d
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Erstellt: 09.11.2016, zuletzt aktualisiert: 08.10.2024 19:05, 15080