Die Blumen der Zeit (Autor: Andrea Schacht)
 
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Die Blumen der Zeit von Andrea Schacht

Rezension von Heike Rau

 

Mirte ist Päckelchesträgerin und soll einen Brief der Buchbinderin Frau Alena an den Ratsherr Adrian van Kerpen überbringen. Aus Neugier liest sie den Brief, obwohl sie nicht sollte. So erfährt sie von einer Warnung, die Frau Alena weitergeben möchte. Ein Blitz würde am Abend einschlagen und den Fischmarkt durch das entstehende Feuer verwüsten. Mirte bekommt es mit der Angst zu tun. Auch ihr Häuschen, wo sie mit dem Vater und den Geschwistern wohnt, würde betroffen sein. Aber woher überhaupt konnte Frau Alena das nur wissen?

 

Trotzdem bringt Mirte die Geschwister zu ihrer verheirateten älteren Schwester. Der Vater, ein Tagelöhner, würde wie immer in die Taverne gehen. Abends bleibt Mirte dann draußen und beobachtet das Wetter.

Tatsächlich braut sich etwas zusammen. Der Blitz schlägt in den Turm der Klosterkirche ein und bald darauf steht das ganze Viertel in Flammen.

Der Ratsherr wird unter fallenden Balken verschüttet und von Mirte und Frau Alena, die ebenfalls helfen möchte, gerettet. Bei dieser Gelegenheit lernt Mirte den Sohn des Ratsherrn kennen, Laurens.

 

Mirtes Vater ist im Feuer umgekommen. Das Haus ist bis auf die Grundmauern abgebrannt. Mirte lebt fortan bei Frau Alena, während die Geschwister nun dauerhaft bei der älteren Schwester untergebracht werden.

Ruhe kehrt keine ein. Denn als Laurens seinem Freund Bruder Lodewig anvertraut, dass der Brand am Fischmarkt vorhergesagt war, bekommt Bruder Notker dies mit. Er glaubt, dass Frau Alena mit finsteren Mächten in Verbindung steht und beginnt sie in Verruf zu bringen. Viele folgen seinen Ansichten. Schließlich ist Frau Alena eine Zugezogene und irgendwem muss man die Schuld am Feuer ja geben.

Es hat jedoch einen ganz anderen Grund, dass Frau Alena eine derartige Vorhersage machen konnte. Dieses Geheimnis muss allerdings um jeden Preis gewahrt werden. Nur Mirte und Laurens erfahren davon. Gemeinsam versuchen sie Frau Alena zu helfen.

 

Das Buch beginnt schon sehr spannend. Man ist sofort drin im Geschehen, wird von der unbändigen Neugier Mirtes direkt angesteckt. Man taucht ein in das Jahr 1378. Die Geschichte spielt in Köln. Es fällt sofort auf, wie gut der historische Hintergrund ausgearbeitet ist.

 

Getragen wird die Geschichte von Frau Alenas Geheimnis. Es ermöglicht ihr, das Feuer vorherzusagen, bringt sie aber in eine missliche Lage. Es ist spannend zu sehen, wie der Aberglaube seine Blüten treibt. Dabei gibt es eine Erklärung, von der man anfangs aber nichts weiß und die, als man davon erfährt, nun mal sehr unglaubwürdig klingt. Aber Mirte mit ihrer Fantasie ist bereit, an Wunder zu glauben. Laurens braucht ein wenig länger, er muss seine Skepsis erst überwinden. Als Leser kann man hier gut mitgehen, wenn man ein wenig Fantasie hat. Das liegt auch an den zwei Erzählsträngen. Einmal ist das die Geschichte selbst und dann sind da noch die sehr persönlichen Tagebucheintragungen von Frau Alena. So hält sich diese geheimnisvolle, ein wenig gruselige Stimmung, die dadurch entsteht, sehr lange.

 

Mit Faszination beobachtet man auch, dass Mirte und Laurens Freunde werden. Anfangs mögen sie sich gar nicht, auch wegen der Standesunterschiede, die beide trennt. Außerdem gibt sich Mirte anfangs kratzbürstig und Laurens wirkt oft genervt. Doch ihr gemeinsames Anliegen und die Sorge um Frau Alena bringt sie einander näher.

 

Dazu kommt, dass das Buch in einem gut lesbaren und einfachen Stil geschrieben ist. Es liest sich ausgesprochen flüssig und leicht, ist perfekt auf die Zielgruppe ausgerichtet. Es macht also sehr viel Spaß, die Geschichte zu lesen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042423585371fc4f5d
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Buch:

Die Blumen der Zeit

Autorin: Andrea Schacht

281 Seiten, gebunden

empfohlenes Alter: ab 12

Boje Verlag, August 2010

ISBN-10: 3414822679

ISBN-13: 978-3414822673

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 25.10.2010, zuletzt aktualisiert: 13.04.2024 08:21, 11166