Die Bruderschaft der Black Dagger (Autor: J. R. Ward, Black Dagger Bruderschaft)
 
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Die Bruderschaft der Black Dagger von J. R. Ward

Reihe: Black Dagger Bruderschaft

Rezension von Carina Schöning

 

Rezension:

„Die Bruderschaft der Black Dagger“ ist kein neuer Roman der gleichnamigen Reihe, sondern eine kurzweilige Sammlung von Material und Essays von und über die brutalen Vampirkrieger der amerikanischen Autorin J. R. Ward alias Jessica Bird. Nach insgesamt sechs Romanen (zwölf in der deutschen Übersetzung, da die Geschichten immer geteilt worden sind) hat sich die erfolgreiche Liebesromanautorin hingesetzt und die bisher angesammelten Entwürfe und Ideen über Figuren und Szenen neu sortiert und strukturiert. Sie plaudert hier unerwartet persönlich aus dem Nähkästchen und gibt einen guten Einblick in die Entstehungsgeschichte der Romane, sowie ihre Arbeit als Autorin. Die Sammlung gliedert sich in zwölf Kapitel, wobei man leider aus Platzmangel nicht auf jedes einzelne ausführlich eingehen kann.

 

„Vater, mein Vater“ ist ein Kurzroman, der zeitlich nach den Ereignissen in „Vampirträume“ (Original „Lover Enshrined“) spielt und von den ungewöhnlichen Alltagsproblemen eines frischgebackenen Vaters erzählt. Der Vampirkrieger Zsadist kann aufgrund seiner Vergangenheit als Blut- und Lustsklave seine neugeborene Tochter Nalla nicht wirklich annehmen. Während er sich nun emotional immer mehr von seiner Familie distanziert, will auch die Mutter Bella reinen Tisch machen und den scheinbar gefühllosen Vater endgültig verlassen.

In „Die Dossiers der Bruderschaft“ stellt die Autorin die einzelnen Mitglieder der Bruderschaft noch einmal ausführlich mit Steckbrief, Interview und Nacherzählung der Romanhandlung vor. Etwas seltsam erscheint dabei, dass sie selbst als Autorin mit ihren scheinbar realen Figuren spricht und sie bei ihren privaten Hobbies wie Fliegen-Fischen oder Golf-Spielen begleitet. Hier werden so wichtige Dinge wie die bevorzugte Uhren- oder Unterhosenmarke geklärt, was für einige Leser der Reihe wirklich zuviel des Guten sein wird. Wer interessiert sich schon für das Lieblingsbuch oder die bevorzugte Softdrink-Marke der Krieger? Störend ist hier auch der übertriebene und etwas krampfhaft wirkende Humor in den Interviews. Teilweise wirken die Aussagen schon sehr lächerlich und das mühsam aufgebaute Bild der aggressiven und vor Testosteron strotzenden Kampfmaschinen in Lack und Leder zerfällt binnen kürzester Zeit.

Weiter geht es mit dem Kapitel „Von Autor zu Autor“, in dem die Autorin Schreibanfängern praktische Tipps gibt und gleichzeitig auch einige nützliche Infos über die Entstehung der einzelnen Romane verrät. So hat sie mittlerweile zwei Assistenten, die der ehrgeizigen Autorin bei der Recherche helfen und es ihr entsprechend ermöglichen binnen acht oder neun Monaten das nächste Manuskript in die Tasten zu hauen.

„Das Black Dagger Proposal“ zeigt dann den frischgebackenen Neuautoren einen Weg sich bei einem Verlag oder einem Literaturagenten zu bewerben. Das Anschreiben wiederholt im Prinzip nur die Handlung der ersten beiden Romane „Nachtjagd“ und „Blutopfer“ (Original „Dark Lover“) und ist für den aufmerksamen Leser eigentlich wenig interessant. Die kommen dann aber ein Kapitel später voll auf ihre Kosten. In „Entfallene Szenen“ präsentiert die Autorin eben entfallene Szenen, die es aus verschiedenen Gründen nicht in das endgültige Manuskript geschafft haben.

„Lachen mit der Bruderschaft“ sind gesammelte Zitate aus den verschiedenen Romanen. Auch dies kann sich der aufmerksame Leser sparen, wenn er die Bücher gelesen hat. Zudem ist der Humor der Autorin für mich persönlich nicht immer nachvollziehbar und stellenweise sehr seltsam.

Ähnlich belanglos und unnötig fällt auch das Kapitel „Die Bruderschaft auf dem Forum“ aus. Wieder einmal wird bewusst so getan als würden die Krieger real existieren, sich in dem Forum der Autorin vergnügen und auf die Anfragen der begeisterten Leser antworten.

„Aus dem Leben gegriffen“ zeigt einige eher langweilige Alltagsszenen. Es folgen dann weitere Kapitel mit Informationen über die Bruderschaft und vorgeblich reale Interviews mit ihnen. Ein besonderer Witz ist auch noch das Kapitel „Die Alte Sprache“. Wer nun in bester Tolkien-Tradition eine ausführliche Abhandlung über Grammatik und Aussprache der Alten Sprache der Vampire erwartet, wird bitterlich enttäuscht. Es folgt nur eine lachhafte schwarz-weiß Abbildung mit seltsamen Zeichen darauf…

Zu guter Letzt folgt noch eine kurze Leserobe aus dem Spin-Off „Fallen Angels - Die Ankunft“

 

Insgesamt wird in „Die Bruderschaft der Black Dagger“ ein bunter Strauß an unterschiedlichen Themen geboten, wobei sicherlich nicht alles wirklich interessant oder notwendig ist. Besonders die vielen inhaltlichen Wiederholungen und das teilweise sehr aufgeblasene Layout schmälern stark den Eindruck. Daher ist das klobige Paperback auch wirklich nur für die Hardcore-Fans der Dark Fantasy Reihe empfehlenswert.

 

 

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404201524457be92c31
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Kurzgeschichten- und Essaysammlung:

Die Bruderschaft der Black Dagger

Reihe: Black Dagger Bruderschaft

Autorin: J. R. Ward

Deutsche Erstausgabe 2010

Amerikanische Originalausgabe 2008 „The Black Dagger Brotherhood – An Insider`s Guide“

Übersetzung Carolin Müller & Astrid Finke

Umschlaggestaltung Animagic, Bielefeld

Umschlagillustration Dirk Schulz

Heyne Verlag

Paperback, 672 Seiten

ISBN 978-3453526389

Preis 15,00 EUR

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 21.02.2010, zuletzt aktualisiert: 12.04.2024 09:51, 10072