Die drei Musketiere 3D (Kino; Abenteuer; FSK 12)
 
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Die drei Musketiere (Kino; Abenteuer; FSK 12)

Rezension von Bine Endruteit

 

Inhalt:

Die drei Musketiere haben versagt. Ihr Ziel war es, die geheimen Pläne von Leonardo da Vinci zu stehlen, in denen er beschreibt, wie man ein Flugschiff bauen kann. Allerdings zeigt sich, dass die Frau, die sich als ihre Verbündete ausgeben hat, ein doppeltes Spiel spielte. M'lady de Winter vergiftet sie kaltblütig und übergibt die Pläne vor den Augen von Aramis, Porthos und Athos an deren Feind den Herzog von Buckingham. Von dieser Niederlage haben sie sich nie richtig erholt. Sie sind zu Raufbolden und Trinkern geworden, die mit ihrem Leben nichts mehr anzufangen wissen. Das ändert sich jedoch, als der Junge D'Artagnan in ihr Leben tritt. Erst legt er sich mit den Musketieren an, ganz so, wie man es von einem Bauerntölpel erwartet, aber dann beweist er doch seine Stärke und sein Geschick, als es darauf ankommt. Schließlich hat der Junge von seinem Vater das Kämpfen gelernt, der selbst ein Musketier war. Und nur zu gerne legt er sich ins Zeug, als die Truppen von Rochefort sich der kleinen Gruppe entgegenstellen. Und damit gelingt es ihm sogar den Kampfzeit von Aramis, Porthos und Athos erneut zu wecken.

 

Schnell wird auch D'Artagnan mit in ein Ränkespiel verwickelt, das das Schicksal von ganz Frankreich betrifft. Gemeinsam mit den Musketieren muss er versuchen, eine Intrige zu untergraben, die endgültig zu einem Krieg zwischen England und Frankreich führen würde. Dafür verantwortlich ist niemand anderer als Kardinal Richelieu, dem es ausschließlich um Macht geht. Den kindlichen König Louis XIII. Hat er bereits um den Finger gewickelt und seine Machtposition so weiter ausgebaut. Nun liegt es an den Musketieren, ein Collier der Königin wiederzubeschaffen, dessen Abwesenheit das Land in großes Unglück stürzen würde. Mit scharfer Klinge stürzen sich die Musketiere in den Kampf...

 

Rezension:

"Die drei Musketiere" ist eine typische "Mantel und Degen"-Erzählung. Sie stammt aus der Feder von Alexandre Dumas. Ihren Erfolg verdankt sie nicht zuletzt den dutzenden von Verfilmungen, die seit ihrer Veröffentlichung entstanden sind. Bereits 1921 flimmerten sie, damals noch stumm und in schwarzweiß, über die Kinoleinwand. Seit dem sind neunzig Jahre vergangen und in der Kinokultur hat sich viel geändert. Das Publikum weiß aber trotzdem immer noch eine gute Abenteuergeschichte zu schätzen. Und "Die drei Musketiere" gehört mit Sicherheit zu den besten dieses Genres. Deshalb wundert es nicht, dass die Geschichte um Aramis, Porthos, Athos und den jungen D'Artagnan es erneut auf die große Leinwand geschafft hat. Diesmal so fulminant wie noch nie, mit einer großartigen Ausstattung, charismatischen Schauspielern und in beeindruckender 3D-Technik.

 

Logan Lerman, den man vor allen Dingen aus "Percy Jackson – Diebe im Olymp" kennt, spielt D'Artagnan, die drei Musketiere sind besetzt mit Matthew Macfadyen, Ray Stevenson und Luke Evans. Milla Jovovich ("Das fünfte Element") zeigt sich als skrupellose M'lady de Winter, Orlando Bloom ist ein überzeugender Herzog von Buckingham und Christoph Walz glänzt als Kardinal Richelieu. Die Rollen sind allesamt passend besetzt.

 

Schon an den Musketieren selbst kann man sehen, dass trotz vieler Änderungen der Grundgedanke des Romans eingefangen wurde. Die Charaktere von Aramis, Porthos und Athos sind so dargestellt, wie man sie sich als Leser vorgestellt hat. Lediglich Porthos kurze Haare lassen einen kurz stutzen. Auch D'Artagnen ist mit seinem jugendlichen Ungestüm gut umgesetzt worden. Die bekannten Anfangsszenen um den jungen Kämpfer, seine ersten Treffen mit Rochefort und den Musketieren, sind relativ originalgetreu gezeigt worden.

 

Auch Dumas mal feiner, mal recht brachialer Humor hat seinen Platz in der Verfilmung gefunden. Der Geist des Romans wurde wirklich hervorragend eingefangen. Die Grundgeschichte ist die gleiche, wurde aber an einigen Stellen stark vereinfacht oder sogar komplett umgeschrieben. Die größte Änderung ist mit Sicherheit die Einführung der riesigen Flugschiffe. Ganz davon angesehen, dass sie ihrer Zeit weit voraus sind und in der Form nie existiert haben, kommen sie im Roman schlicht nicht vor. Auf der großen Leinwand wirken sie trotzdem absolut stimmig und fügen sich gut in die Geschichte ein. Sie bekommt damit lediglich ein leicht fantastisches Element.

 

Einfach nur atemberaubend sind die 3D-Effekte des Films. Seit die 3D-Technik vor nicht allzu langer Zeit immer beliebter wurde und bei Großproduktionen fast schon Standard ist, hat man nichts besseres auf der Leinwand gesehen. Ja, es gibt sie, die Effekte um der Effekte willen, aber sie sind stimmig und beeindruckend. Bei vielen Filmen stellt sich nach ein paar Minuten eine Gewöhnung ein und man nimmt die dreidimensionalen Bilder kaum noch als solche wahr. Nicht so hier. Die Effekte sind dermaßen intensiv, dass einem immer wieder staunend der Mund offen steht. Man läuft durch weitläufige Gänge und kann meterweit in sie hineinschauen, Schwerter richten sich direkt auf den Zuschauer und man duckt sich instinktiv weg, wenn scheinbar etwas auf einen zu fallen droht. Man hat wirklich das Gefühl mittendrin zu sein. So sollten 3D-Filme gemacht werden, als wirkliches Event in jeder Minute erlebbar.

 

Gedreht wurde die europäische Produktion übrigens ausschließlich an deutschen Schauplätzen. Würzburger werden die Residenz wiedererkennen, man kann die Bamberger Altstadt sehen und in Babelsberg wurden riesige Kulissen erschaffen.

 

Fazit:

Diese Neuverfilmung des alten Romanstoffes "Die drei Musketiere" weiß auf ganzer Linie zu überzeugen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404200306377be76e48
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Kino:

Die drei Musketiere 3D

Original: The Three Musketeers 3D

BRD/Frankreich/GB 2011

Regie: Paul W. S. Anderson

Drehbuch: Alex Litvak, Andrew Davies

Produktion: Paul W. S. Anderson, Jeremy Bolt, Robert Kulzer, Samuel Hadida, Scott Rudin, Stephen Margolis

Musik: Paul Haslinger

Kamera: Glen MacPherson

Schnitt: Alexander Berner

 

Darsteller:

Logan Lerman: D'Artagnan

Luke Evans: Aramis

Milla Jovovich: Mylady Winter

Orlando Bloom: Duke of Buckingham

Ray Stevenson: Porthos

Christoph Waltz: Kardinal de Richelieu

Matthew Macfadyen: Athos

Juno Temple: Königin Anna

Mads Mikkelsen: Rochefort

Til Schweiger: Cagliostro

Gabriella Wilde: Constance Bonacieux


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Erstellt: 25.08.2011, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 12075