Rain hat den Prinzen geküsst – und er ist tatsächlich auferstanden. Leider ist er alles andere als ein Märchenprinz – obwohl er genau das eigentlich sogar im wörtlichen Sinn ist. Am schlimmsten ist, dass er Rain unbedingt heiraten will. Damit würde die Magie wirklich zurückkehren. Damit würde die Welt, wie wir sie kennen, allerdings zerstört werden. Rain und ihre Freunde versuchen, das zu verhindern, doch wem können sie trauen?
Mit diesem Band setzt Stella Tack ihren in mancher Hinsicht ungewöhnlichen Urban-Fantasy-Mehrteiler um die Nachfahren von Märchenfiguren fort. Die Erweckung des Prinzen im Finale des 1. Bandes (Der schlafende Prinz) hat Entwicklungen zum Laufen gebracht, die Rain und ihre Freunde in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.
An die innovativen Ideen des 1. Bandes reicht dieser Band allerdings nicht heran. Die Handlung erscheint deutlich düsterer. Die ›Verdopplung‹ von Charakteren wirkt stellenweise eher verwirrend, als einen interessanten Twist darzustellen. Auch die Wendung am Ende dieses Bandes konnte mich nicht überzeugen, sondern erinnert eher an einfallslose Finales von Folgen mancher TV-Serien. Allerdings könnte der Twist das Tor zu einem (hoffentlich wieder besseren) Trilogie-Abschluss darstellen, womit dieses Buch dann einen klassisch schwächerer Mittelband darstellen würde. Trotz dieser Kritik bleibt die Geschichte an sich jedoch durchaus interessant.
Die Autorin lässt ihre Protagonistin erneut als Ich-Erzählerin auftreten, wobei es auch hier streckenweise zu einer irritierenden Verdoppelung dieser Erzählerrolle kommt.