Die ewige Bibliothek (Autor: James. A. Owen; Kai Meyers Mythenwelt Bd.1)
 
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Die ewige Bibliothek von James. A. Owen

Kai Meyers Mythenwelt Bd.1

Rezension von Michael Elijas

 

Klappentext:

"Natürlich, eine alte Handschrift ..."

In Wien stellt ein archaischer Codex die Fachleute vor ein Rätsel: Er enthält nordische Mythen und Legenden, die weit über die bekannte Edda hinausgehen. Damit nicht genug – auf dem Rand des Pergamentes lassen sich Anmerkungen des Komponisten Richard Wagner entziffern, die belegen, dass der Codex die wahre Vorlage für seinen ›Ring der Nibelungen‹ darstellt.

 

Woher stammt dieser wertvolle Fund? Der mysteriöse Mathematiker Juda berichtet von einer zeitlosen Bibliothek, die im schneebedeckten Felsmassiv des Himalaja verborgen liegt. Die Suche nach der Wahrheit gipfelt in einem tragischen Höhepunkt in Bayreuth, wo sich auf den Wagner-Festspielen das Ende der Welt ankündigt ... und ein neue, gespenstische Schöpfungsgeschichte ihren Anfang nimmt.

 

Inhalt:

Professor Mikaal Gunnar-Galen, ehemals erfolgreicher Opernsänger und nun Vizerektor der Universität Wien und Michael Langbein, Gastprofessor für Ältere Literatur und Geschichte an der Universität, dessen Hauptaugenmerk wertvolle Handschriften sind, die er an den entlegensten Orten der Erde aufspürt und für die er bereits auf abenteuerliche Weise hohe Summen an Universitätsgeldern ausgegeben hat, werden zu einer seltsamen Vorstellung in einem Studentenklub eingeladen. Beide zuerst skeptisch gegenüber der Einladung, entschließen Sie sich doch diese wahrzunehmen. In diesem Klub kreuzen sich zum erstem mal die Wege von Michael Langbein, Mikaal Gunnar-Galen und Juda. Juda ein Mathematiker und Zen-Illusionist, verblüfft beide mit einem unglaublichen Auftritt und einem Codex, eine frühe Fassung der Edda, der klassischen Sammlung altnordischer Heldensagen, die sich grundlegend von allen bisher bekannten unterscheidet. Das ist es aber nicht was die beiden Gelehrten an diesem Buch fasziniert, vielmehr die Tatsache das die handschriftlichen Notizen darin, von Professor Gunnar-Galen als jene von Richard Wager identifiziert werden. War dieser 3000 Jahre alte Codex die wahre Vorlage für dessen Oper "Ring der Nibelungen"? Und wie kam der Codex in den Besitz von Richard Wagner, und wie konnte Wagner die Jahrtausend alte Schrift entziffern? Was aber die Zwingenstee aller fragen war, wie kam Juda an den Codex?

 

Als die beiden Professoren Juda nach der Herkunft des Buches ausfragen, erzählt er Ihnen eine ungeheuerliche Geschichte von einer Reise in die tibetanische Bergwelt, wo er mit seinen Reisebegleitern eine gigantische Bibliothek entdeckt hat, die unschätzbar wertvolle und Jahrtausende alte Manuskripte und Bücher enthielt. Die Geschichte der unglaublichen Beschaffung des Codex, glauben die beiden Forscher nur zu gerne und zweifeln keinen Augenblick an der offensichtlichen Echtheit des Werkes. Das aber Zweifel an den Beweggründen und Zielen des seltsamen Zen-Illusionisten angebracht gewesen wären, wird erst beim großen Finale auf den Wagner-Festspielen in Bayreuth deutlich. Bei diesem treffen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander und verschmelzen zu etwas neuem, in seiner Tragweite noch gar nicht Fassbaren. Michael Langbein und Mikaal Gunnar-Galen werden unfreiwillige Protagonisten in der Verschmelzung von Realität und Mystik.

 

Persönliche Beurteilung:

Kai Mayer, der deutsche Bestsellerautor, hat sich den Rahmen einer siebenbändigen Serie erdacht, die vom amerikanischen Autor James A. Owen geschrieben und im deutschen Festa-Verlag erstveröffentlicht wird. Kai Meyer scheut sich im Vorwort nicht zu gestehen, dass der Amerikaner Owen, auch ein geachteter Comic-Zeichner und Erstautor, seine Konzepte derart vorzüglich ergänzt, ausgebaut und in spannende Romanform gepackt hat, dass das Ergebnis weit über seine ursprüngliche Idee hinausgeht.

 

Der Roman ist leider nicht so lustig und phantasievoll, wie Kai Meyer uns im Vorwort vollmundig zu versprechen wagt. Zweifellos ist das Konzept äußerst originell und offenbart interessante Möglichkeiten für die kommenden Bände. Owen schreibt leichtfüßig und trabt hakenschlagend mit seinen Charakteren durch eine Welt, die in diesem ersten Band langsam aus den Fugen gerät. Mag sein, dass mancher Owens Stil als verwirrend empfinden mag zuweilen ein bisschen ermüdend, weil nichts mit nichts zusammenpasst, bis man merkt, dass man mitten drin ist in der Geschichte.

 

In meinen Augen wirkt sich nachteilig aus, dass im ersten Band viel Hintergrund erläutert wird, was überwiegend durch die Person Judas geschieht. Dies geht weitestgehend zu Lasten einer tatsächlichen Handlung, die in diesem Band sich nur langsam anlässt. Da ist sehr viel Stoff historischer, phantastischer und pseudowissenschaftlicher Natur, der da auf den Leser einprasselt. Zudem wird einiges an Vorwissen über den "Ring der Nibelungen" und nordische Mythologie (eben die Edda) vorausgesetzt. Als "Idiot" in dieser Thematik empfand ich es zumindest als recht schwierig, die offenbar ganz "sagenhaften" Enthüllungen bei der Untersuchung der Ur-Edda als tatsächlich so sensationell und bahnbrechend nachzuvollziehen.

 

Fazit:

Alles in allem ist schon eine Weile her, dass mich eine Geschichte so "gefangen genommen" hat, ein Roman mich so sehr auf eine Fortsetzung hat gieren lassen, aber dieser erste Band hat es definitiv geschafft! Meiner Meinung nach ein erstklassiger Wurf, der dem Festa-Verlag da gelungen ist, eine offensichtlich hervorragende Idee, die Kai Meyer hatte und ein super Roman, den James A. Owen hier vorlegt. Ich hoffe sehr, dass Owen es schafft den Marathon von sieben Bänden ohne Ermüdung durchzustehen und das er mit jedem Band flüssiger und lockerer schreibt und uns mit weiteren unglaublichen Ideen verblüffen wird. Ich wünsche es ihm und seinen Lesern.

 

Ein Punkt sticht mir aber noch ins Auge, ich halte den Preis im Blickpunkt zur Schlankheit des Buches als völlig unangebracht. Der Festa-Verlag sollte in dieser Hinsicht nochmals neu kalkulieren, oder es werden einige Leser, bedauernswerter Weise, schon nach dem ersten Teil den Zyklus beenden.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419200842ea17b05a
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Buch:

Titel: Die ewige Bibliothek

Reihe: Kai Meyers Mythenwelt Bd.1

Festa-Verlag

Übersetzer : Sara Schade

Cover: Dieter Rottermund

Hardcover - 256 Seiten

FV 1201

ISBN: 3935822456

Erhältlich bei: amazon


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Erstellt: 09.05.2005, zuletzt aktualisiert: 25.03.2024 16:30, 246