Rezension von Heike Rau
Pan Tau ist ein eleganter Herr mit Melone und Schirm. Niemand weiß, woher er gekommen ist. Von der Erde stammt er nicht. Er sieht, wenn er nicht gerade in eine bewegungslose kleine Puppe verwandelt ist, aus wie ein Mensch. Pan Tau kann mit Hilfe seiner Melone zaubern. Worte benutzt er dazu nicht. Er spricht nie. Er hebt den Finger an den Hutrand und Tips-taps, Schwung und Kreis – schon geht der Wunsch in Erfüllung. So ein Zaubermännchen hätte wohl jedes Kind gerne. Doch Pan Tau ist nie lange an einem Ort. Er ist mal hier und mal dort. Im Moment gehört er dem kleinen Emil. Der will Pan Tau sogar mit zum Skiausflug der Schule nehmen. Doch die Fahrt ist schlecht organisiert. Emil, seine Klassenkameraden und ihr Lehrer Slavik passen nicht mehr in den Bus. Pan Tau sorgt mit einem Zauber für ein Ersatzfahrzeug. Ein Märchenbus mit Pan Tau als Fahrer soll die Kinder doch noch zum Skiort bringen. Sogar ein kleiner Abstecher in die afrikanische Steppe ist noch drin. Die Safarireisenden kommen gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. Die Afrikaurlauber kommen dennoch vor den anderen am Skiort an. So können sie sich, sehr zum Ärger der anderen, die besten Zimmer im Hotel sichern. Das schreit nach Rache. Doch auch hier schreitet Pan Tau ein. Er sorgt dafür, dass der unsportliche Lehrer Slavik zum Skiass wird, während der Lehrer der anderen, Skikanone Votawa ein bisschen ausgebremst wird. Dafür wird der Wettbewerb zum Vergnügen für alle Kinder.
Pan Tau erfüllt Wünsche auf eine ganz besondere Art und Weise. Es sind einfache Wünsche von Kindern. Damit bringt Pan Tau ein wenig Magie in den Alltag und schafft es, Kinder zum Staunen und zum Träumen zu bringen.
Schon nach den ersten Zeilen merkt man, dass das Buch mit sehr viel Fantasie und Humor geschrieben ist. Die Geschichte spielt in einer realistischen Welt und doch werden die Kinder immer wieder mit Magie in Fantasiewelten entführt. Alles ist ganz genau beschrieben. Mit ein bisschen Vorstellungsvermögen tauchen auch die lesenden Kinder mit ab in Pan Taus Geschichten.
Pan Tau ist ein rätselhafter Mensch. Nie spricht er, kommuniziert über Mimik und Gestik, wie ein Pantomime. Wo immer Kinder traurig sind, ist er zur Stelle.
Pan Tau prägt sich ins Gedächtnis ein. 1886 erschien das erste Buch. Der erste Film lief 1969. Die Filme und Bücher sind Klassiker, die nichts an ihrer Wirkung eingebüßt haben. Sicher macht es auch Erwachsenen Spaß, die alten Geschichten wieder aufleben zu lassen. Und wer Pan Tau noch nicht kennt, sollte sich dieses Lesevergnügen auf keine Fall entgehen lassen. Es eignet sich zum Vor- und Selberlesen gleichermaßen.
Die Geschichte ist sehr ansprechen illustriert mit kleinen Zeichnungen von Melone und Schirm im Randbereich einer jeden Seite. Dieses Buch ist eben ein ganz besonderer Schatz.
