Eigentlich muss Anola ihre magischen Kräfte vor den anderen Tutori geheim halten, denn für diese könnte sie hingerichtet werden. Als bei einem Anschlag ihre Freunde in Gefahr schweben, bleibt ihr jedoch keine andere Wahl, als sie einzusetzen. Zum Glück schweigen die wenigen, die es bemerken. Um Venezia langfristig zu schützen, muss Anola ihre Kräfte allerdings schulen. Und dann ist da natürlich noch das Rätsel um den Tod ihres Vaters, das sie endlich lösen will.
Mela Nagel setzt die Abenteuer ihrer jungen Protagonisten Anola, die in Band 1 (Die Maskenmagierin) begannen, weitgehend nahtlos fort.
Mit Anolas auch ohne spezielle Maske wirksamen magischen Kräften sitzt sie zwischen den Stühlen, und es stellt sich damit gleich in mehrfacher Hinsicht die Frage, wem sie vertrauen kann. Dieses Dilemma steh im Fokus dieses Bandes, dessen Handlung sich hauptsächlich um diese Frage aufbaut. Die Schule, an der alles begann, nimmt jetzt nur noch eine beinahe unbedeutende Nebenrolle ein. Damit hebt sich dieses jugendliche Urban-Fantasy-Abenteuer von den meisten ähnlich startenden Geschichten ab.
Auch die im 1. Band beginnenden Romantasy-Elemente werden natürlich weitergeführt, drängen sich aber nicht störend in den Vordergrund. Für Überraschungen sorgen dagegen die Nachforschungen der Protagonistin zum Tod ihres Vaters. Mit diesem Band scheint die Stadt aus Wasser und Licht auch ihren Abschluss zu finden, denn es deutet nichts darauf hin, dass ein weiterer Band in Arbeit seien könnte. Das Ende fühlt sich ›rund‹ an. Damit bleibt zusammenzufassen, dass diese (wahrscheinliche) Dilogie den Zauber der Lagunenstadt gut mit den Fantasy-Elementen verknüpfen konnte und die Autorin so eine gelungene Genre-Geschichte ablieferte. Einziger Kritikpunkt ist – wie bereits bei Band 1 – die wiederholte Benutzung von Gender-Sprache. Wenn beispielsweise von Magiern die Rede ist, müssen nicht ständig auch Magierinnen erwähnt werden, zumal alleine durch die Protagonistin klar ist, dass darunter auch weibliche Magier sind.
Natürlich tritt die Protagonistin auch in diesem Band wieder als Ich-Erzählerin auf.