Die Geheimwaffe (Autor: Scott Roberts; War Front 1) Rezension
 
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Die Geheimwaffe von Scott Roberts

Reihe: War Front Bd. 1

Rezension von Frank Drehmel

 

Wir schreiben das Jahr 1940. Frankreich und England haben Deutschland zwar offiziell den Krieg erklärt, dennoch herrscht an der Westfront eine angespannte Ruhe.

Während einer Beobachtungsmission auf französischem Territorium werden zwei junge, draufgängerische Air Force-Piloten, Alan Moore und Terence Cooper, Zeugen, wie “fliegende Männer” den Weinbauern und Techniker Vincent Dupont entführen. Als sie ihrem Kommandeur den Vorfall schildern, ernten sie dort zunächst nur Spott, den britischen Geheimdienst jedoch interessieren die seltsamen Vorkommnisse brennend.

Derweil ist auf Seiten der Deutschen die Stimmung alles andere als gelöst, denn eigentlich war nicht Dupont, sondern Pierre Jordan, Duponts Schwager, das Ziel jener Geheimoperation, deren Zeugen die beiden Engländer wurden. Daher beschließen Hauptmann Strehlau und Leutnant Messner, einen neuen Versuch zu wagen, um unter Zuhilfenahme der bewährten Düsenschub-Rucksäcke (DSR1) und sogenannten Kraftläufern, einer Art stählerner menschlicher Exo-Skelette, doch noch Jordan gefangen zu nehmen. Da sie jedoch davon ausgehen, dass Briten und Franzosen vorgewarnt sind, entspinnt sich ein Szenario von Spionage und Gegenspionage, Finten und Intrigen, in dessen Verlauf Strehlau in alliierte Gefangenschaft gerät und ein Verräter in den Reihen der Deutschen die Kommandoaktionen zu sabotieren droht.

 

 

Wer auch immer sich hinter dem Namen Scott Roberts verbirgt, er (oder sie) hat gute Arbeit geleistet. “Warfront - Die Geheimwaffe” ist mit leichter Hand geschriebene, angenehm zu lesende und -man mag es angesichts des historischen Hintergrundes kaum glauben- weitgehend “unpolitische” Popcorn-Unterhaltung.

Mitreißend “choreografierte”, plastisch beschriebene und damit problemlos nachvollziehbare Boden-, Luftkampf und Actionszenen in bester “James Bond”-Manier, Charaktere, die jenseits all ihrer zweifellos vorhandenen Klischeehaftigkeit und Eindimensionalität lebendig und -zumindest auf Heldenseite- sympathisch wirken sowie ein geschickter Mix aus historischen Fakten und fiktiven Elementen, welche nicht mit brachialer Gewalt an den Leser gebracht werden, sondern die sich schlüssig in die Geschichte einfügen, machen diesen “Alternate Reality”-Roman trotz einiger Plot-Löcher zu einem großen Lesevergnügen.

Über das Lob sollte man allerdings nicht vergessen, dass Roberts Geschichte die Gefahr innewohnt, die real unmenschliche Ideologie der Nazis und die Schuld insbesondere der deutschen Seite an den Gräueltaten während des 2. Weltkrieges zu verharmlosen, zu relativieren oder weitgehend zu leugnen. Andererseits: der Roman handelt vor einem unübersehbar fiktionalen Hintergrund, so dass es meines Erachtens durchaus hinnehmbar ist, wenn der Autor -vielleicht politisch unkorrekt- Sympathie-Träger (Strehlau, Messner) auch in den Reihen des deutschen Militärs entwirft und zugleich unsympathische, bornierte Figuren (Dupont, Harris) in den Reihen der Engländer und Franzosen, sich ansonsten aber einer Diskussion über Schuld und Sühne weitgehend enthält, sodass die drei Mächte zumindest im Buch auf gleicher moralischer Augenhöhe agieren.

 

Fazit: Ein gut geschriebener, actionreicher Roman mit sympathischen Helden, dem es zwar etwas an Tiefe und zum Teil auch an Plausibilität fehlt, der aber nichtsdestotrotz einige Stunden Lesespaß und Spannung bietet.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404180927322a2115c4
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Die Geheimwaffe

Reihe: War Front Bd. 1

Autor: Scott Roberts

Broschiert: 329 Seiten

Verlag: Panini Books; Auflage: 1 (Januar 2007)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3833214635

ISBN-13: 978-3833214639

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 07.02.2007, zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 18:52, 3472