Die Geschichte der Mode (Autor: NJ Stevenson)
 
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Die Geschichte der Mode von NJ Stevenson

Rezension von Christel Scheja

 

Von Mode spricht man erst seit dem 19. Jahrhundert. Vorher war die Kleidung nicht so schnell so vielen Veränderungen unterworfen – oftmals brauchte es Generationen, um sie deutlich im Stil zu ändern und wenn, dann erst einmal nur für eine kleine Gruppe. Das änderte sich mit dem Regency-Stil und der Romantik. Um die Wende zum 19. Jahrhundert machten es technische und gesellschaftliche Veränderungen möglich, dass bestimmte Kleidung nicht länger nur einem Stand vorbehalten war. Und damit wurde die Mode auch für die bürgerliche Gesellschaft und manchmal sogar für die Arbeiterschicht interessant.

 

Von diesem Wandel und der bewegten Mode der letzten zwei Jahrhunderte erzählt „Die Geschichte der Mode – Stile, Trends und Stars“. Die Modejournalistin stellt die einzelnen Epochen kurz vor, nennt ihre Stilikonen und die Entwicklungen, die die Veränderungen begründeten.

Nicht mehr länger nur waren es die Fürsten und Könige, die an ihren Hüfen zumindest für den Adel richtungsweisend waren. Oft genug prägten nun auch junge Männer und Frauen die Kleidung ihrer Zeit, da sie besonders bewusst damit lebten und deutlich machten, was chic war.

Nach der Offenheit des Regency kam wieder ein konservativerer Stil in der viktorianischen Zeit auf. Vor allem die Frauenmode war in dieser Zeit durch Korsett und Reifrock großen Veränderungen in der Form unterworfen. Hosen und nur knielange Röcke kamen in Anlehnung an den orientalischen Stil das erste Mal auf, setzen sich aber nicht wirklich durch.

Mit dem Ausgehenden 19. Jahrhundert wurden auch Schauspielerinnen und wohlhabende Bürgersfrauen zu Stilikonen. Mode wurde nicht mehr länger nur in Paris und London gemacht, auch aus den Vereinigten Staaten kamen einige Veränderungen auf Männer und Frauen zu.

Das 20. Jahrhundert brachte schon mit dem Ersten Weltkrieg immer schneller wechselnde Mode hervor. Die Stoffknappheit wurde ebenso ein Grund, die Kleidung schlicht und elegant werden zu lassen, so wie das wachsende Selbstbewusstsein der Frauen. Und das änderte sich bis heute nicht mehr.

 

Das letzte Kapitel gibt auch einen Ausblick auf kommende Modetrends der nächsten zehn Jahre. Ob diese alles so eintreten werden, wie vermutet, bleibt natürlich offen, ist aber nichtsdestoweniger spannend und interessant.

Das Buch ist mit sehr viel Liebe zum Detail aufgebaut. Die Autorin widmet nicht nur der Frauenkleidung viele Seiten, sondern zeigt auch auf, dass jede Epoche auch bei der Herrenmode einige Veränderungen mit sich gebracht hat. Man erfährt nicht nur viel über den Kleidungsstil, auch Haare und Schuhe werden nicht vergessen.

Jede Epoche ist reich bebildert, zeitgenössische Illustrationen, später auch Fotos zeigen, wie die Kleidung ausgesehen hat. Neben gesellschaftlichen Gründen werden auch die technischen Möglichkeiten erörtert. Maschinen und später Chemie machen es möglich, Stoffe billiger und effektiver zu erstellen, so dass Mode auch für die einfachen Schichten heute keine Geldfrage mehr ist, da die Trend nicht nur von den exklusiven Modeschöpfern geschaffen wird, sondern in einfacherer Form und etwas zeitverzögert auch in den Discountläden auftaucht.

Gelungen an dem Buch ist die klare und gut strukturierte Übersicht. Die Autorin handelt nach dem Motto „Show don’t tell“ und lässt eher die Illustrationen sprechen als mit langen texten daher zu kommen.

Das Buch gibt daher einen gelungenen Überblick über die Mode der letzten zwei Jahrhunderte. Das ist auch für Life-Rollenspieler interessant, die sich für Steam- und Dieselpunk interessieren, finden sie hier doch gelungene Anregungen für die Gestaltung ihrer Mode, ebenso diejenigen, die als Vampire dem dekadenten Stil der Regency-Zeit frönen möchten.

Und wer mit den Fachbegriffen nicht zurecht kommt, findet am Ende noch ein erschöpfendes Glossar, so dass das Buch angemessen abgerundet wird.

 

Es lohnt sich also durchaus, einen Blick in dieses Handbuch der Mode zu werfen, selbst wenn man in seinem realen Leben sonst nicht so sehr daran interessiert ist, Trend zu folgen. Auch wenn man die Beschreibungen nur für Romane oder das Rollenspiel bracht, bekommt man hier einen guten Überblick über die westliche Kleidung der letzten zweihundert Jahre und kann sich gut davon inspirieren lassen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420001319136c1065
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Buch:

Die Geschichte der Mode

Autor: NJ Stevenson

The Chronology of Fashion, GB 2011

gebunden, 288 Seiten

Haupt, erschienen September 2011

Aus dem Englischen von Waltraud Kuhlmann und Birgit Lamerz-Beckschäfer

Titelbild und Illustrationen aus diversen Quellen

ISBN-10: 3258600325

ISBN-13: 978-3258600321

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 09.12.2011, zuletzt aktualisiert: 18.04.2024 09:19, 12264