Emily hat nicht viele Freunde. Vielen ist sie zu pedantisch. Als gute Schülerin kommt sie mit den meisten Lehrern gut aus, nur nicht mit Dr. Dresskau, bei dem sie Mathematik und Geschichte hat. Seit längerer Zeit lebt Emily bei ihren Großeltern, weil ihre Eltern beruflich im Ausland sind. Ihre Oma arbeitet in einer Bibliothek, wo auch Emilly viel Zeit verbringt. Durch Zufall entdeckt sie dort den Zugang zu einer verborgenen magischen Abteilung. Hier kann man mit einer goldenen Schreibmaschine über literarische Umwege die Welt verändern. Emily findet heraus, dass Herr Dresskau von dieser geheimen Bibliothek weiß und nach ihr sucht, um seine eigenen Vorstellungen der Welt zu realisieren.
Carsten Henn stellt Magie und Bücher ins Zentrum seiner jungen Urban-Fantasy-Geschichte. Was kann da für einen Fan des Genres schon schiefgehen?
Wie in vielen ähnlich gelagerten Büchern lässt der Autor seine junge Protagonistin, deren genaues Alter nicht erwähnt wird, mit verschiedenen Aspekten ihres Lebens unzufrieden sein. Deshalb nutzt sie die Möglichkeiten, die ihr die magische Schreibmaschine bietet, um ihre Umwelt nach ihren Vorstellungen zu verändern. Bald schon muss sie jedoch feststellen, dass manche Veränderung auch ihre negativen Seiten hat. Als der verhasste Lehrer Zugang zu diesen Möglichkeiten erhält, verändert sich die Welt allerdings massiv.
Als Hauptthema rückt der ›Kampf‹ zwischen Emily und Dr. Dresskau in den Fokus des Buches, wobei der Lehrer mit eindeutig faschistoiden Zügen gezeichnet wird. Ein Schwachpunkt der interessanten und zum Finale hin auch spannenden Geschichte ist vielleicht, dass der ›böse‹ Lehrer auch in der ursprünglichen Realität doch recht stark überzeichnet wirkt.
Während der Autor überwiegend seine Protagonistin in den Fokus stellt, wird dies wiederholt von Kapiteln unterbrochen, die sich auf den Lehrer und seine Hintergründe konzentrieren.