Die Höhle der Tränen (Autorin: Pamela Freeman; Das Land der Seher, Bd. 3)
 
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Die Höhle der Tränen von Pamela Freeman

Reihe: Das Land der Seher, Bd. 3

Rezension von Christel Scheja

 

„Die Höhle der Tränen“ ist der abschließende Band der Trilogie um „Das Land der Seher“, verfasst von der australischen Autorin Pamela Freeman. Die Geschichte spielt in einem Land, dass in elf Domänen zerfallen ist. Grausame Kriegsherren beherrschen seit Generationen das Land und knechten nicht nur ihr eigenes Volk, sondern auch die Ureinwohner, die sie aus ihren Städten und Dörfern verbannt und zur Wanderschaft verdammt haben.

 

Doch nun scheint sich das Blatt zu wenden, denn einer von ihnen, der junge Zauberer Saker hat genug von dem alten Wissen seines Volkes erlernt, um die Toten zu erwecken. Selbst unter dem Trauma leidend, einer der letzten überlebenden seines Dorfes zu sein, will er nun blutige Rache nehmen, und die Seelen der Verstorbenen und Ermordeten sollen ihm dabei helfen, die Kriegsherren zu überrennen. Unerkannt zieht er deshalb durch das Land und ruft immer mehr Seelen aus dem Schlaf. Dabei ist es ihm zunächst egal, dass Unschuldige ihr Leben verlieren – teilweise sogar Menschen mit Wandererblut.

Bramble und Ash gehören zu den wenigen, die in aufhalten wollen, denn sie haben am eigenen Leib erfahrne, wohin Hass und Schmerz führen können und was passieren könnte, wenn ein Zauber durch Wut genährt wird.

Sie folgen ihrem eigenen Weg der Herausforderungen und Prüfungen und kommen sich dabei immer näher. Doch wirkliche Liebe ist es nicht. Dazu trennt sie ihre unterschiedliche Herkunft – Ash ist ein reinrassiger Wanderer und Bramble nur ein Mischling, die zuvor in einem Dorf gelebt hat. Nur das Ziel verbindet sie – ebenso wie mit den Gefährten, die sich inzwischen zu ihnen gesellt haben.

Und so folgt die junge Frau schließlich der Stimme ihres Blutes und birgt in der „Höhle der Tränen“ Gebeine. Diese gehörten einst Acton, dem legendären ersten Kriegsherrn der Invasoren.

Doch als sie seine Seele ins Leben zurück rufen, müssen sie erfahren, das einiges anders gelaufen ist, als es überliefert wurde. Aber immerhin erklärt sich der ehemalige Kriegsherr dazu bereit, ihnen zu helfen und seinen Teil dabei zu tun, um Saker und seine Armee aufzuhalten, die sich mittlerweile in einer Domäne festgesetzt haben und dort ein grausames Blutgericht halten ...

 

„Die Höhle der Tränen“ ist wie die ersten beiden Bände der Saga nicht unbedingt einfach zu lesen. Auch wenn die Autorin flüssig und eingängig schreibt, so nimmt sie sich doch sehr viel Zeit und macht immer wieder Ausflüge in die Schicksale und Lebenswege eher unbedeutender Nebenfiguren. Aber auch ihre Geschichten sind Puzzleteile, die sich am Ende in das Gesamtbild fügen.

Wie zuvor geht es nicht um vordergründige Action und romantische kleine Abenteuer – die Geschichte reicht viel weiter in die tiefe. Jeder der Helden muss sein eigenes Opfer bringen und Entscheidungen treffen, die sein Leben verändern werden. Das trifft auch auf den Feind zu und sorgt für überraschende Wendungen. Denn die Grausamkeit und den Hass der Anderer vor Augen beginnt Saker darüber nachzudenken, ob es überhaupt richtig war, was er getan hat.

Gut und Böse verwischen. Jeder hat in irgendeiner Form Schuld auf sich geladen und muss dafür eines Tages einen Preis zahlen – selbst Bramble und Ash, deren Liebesgeschichte ebenfalls eine überraschende Wendung nimmt. Denn plötzlich ist da noch ein anderer, dem das Herz der jungen Frau zufliegt.

Alles in allem ist „Die Höhle der Tränen“ spannend geschrieben und weist kaum Längen auf, da die Autorin nun daran geht, alle offenen Fäden miteinander zu verknüpfen und zu einem zufriedenstellenden Ende zu führen. Auch wenn man manchmal genau aufpassen muss, wer sich nun in welcher Handlungsebene befindet, so schließt sich am Ende doch für alle der Kreis.

 

Damit findet die Saga um „Das Land der Seher“ ein gelungenes Ende und dürfte noch einmal alle zufrieden stellen, die eine detailreiche Geschichte voller Magie mögen, in der doch vor allem die Menschen und ihre Entscheidungen im Mittelpunkt stehen und nicht irgendwelche Götter, Dämonen und anderen höheren Mächte. Zwar braucht man etwas Geduld, wird aber mit einer vielschichtigen Handlung und einer stimmigen Atmosphäre belohnt.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024120910323245475f4b
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Die Höhle der Tränen

Reihe: Das Land der Seher, Bd. 3

Autorin : Pamela Freeman

Goldmann, München, erschienen im Dezember 2010

Paperback, 574 Seiten

Übersetzung aus dem australischen Englisch von Peter Beyer

Titelbildgestaltung von Uno Werbeagentur

ISBN-10: 3442470420

ISBN-13: 978-3442470426

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 12.03.2011, zuletzt aktualisiert: 08.12.2024 10:37, 11621