Die Hüter des schwarzen Stabes (Autor: Terry Brooks; Die Legende von Shannara, Bd. 1)
 
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Die Hüter des schwarzen Stabes von Terry Brooks

Reihe: Die Legende von Shannara, Bd. 1

 

Rezension von Christel Scheja

 

1977 gelang dem 1944 geborenen Rechtsanwalt Terry Brooks ein Erfolg, der ihn zum erfolgreichen Fantasy-Autor machte. So sehr „Das Schwert von Shannara“ sich vielleicht an Tolkiens „Der Herr der Ringe“ anlehnte, so wenig störte das die begeisterten Fans in aller Welt, die nach Fortsetzungen verlangten und diese im Lauf der nächsten 35 Jahre auch bekamen.

Schon im ersten Band deutete der Autor an, dass seine Geschichten auf einer zukünftigen Erde spielten. Gerade in den letzten Romanen machte er sich daran, diese dystopische Zukunft auszuarbeiten. Nun schließt er mit „Die Legende von Shannara“ den Kreis und schildert die Ereignisse, die zu der Welt des ersten Bandes führten. Erschienen ist der erste Band der neuen Saga unter dem Titel „Die Hüter des schwarzen Stabes“.

 

Am Ende der großen Kriege, die das Antlitz der Erde für immer ändern sollten, gelang es dem Helden Hawk, die letzten überlebenden Menschen und die Elfen in verborgenen Tälern hinter einer Nebelwand zu verbergen.

So konnten Generationen in Frieden und Glück heranwachsen und sich die geringe Zahl der beiden Rassen wieder vermehren.

Doch auch diese Zeit scheint einmal ein Ende finden zu müssen, denn die jungen Fährtensucher Panterra und Pru entdecken Zeichen, dass die Nebel schwinden und unbekannte Gefahren in ihre kleine Welt eindringen. Doch ihre Warnungen werden nicht ernst genommen. Auch als zwei andere junge Leute aus ihrer Bekanntschaft sterben, ergeht sich der Ältestenrat eher in hitzigen Debatten als etwas zu unternehmen.

Deshalb ergreifen Panterra und Prue die Initiative. Sie machen sich auf die Suche nach den Geheimnissen und Schätzen der Vergangenheit, die allein in der Lage sein könnten, die Menschen und Elfen zu retten. Zu ihnen gehört auch der schwarze Stab, der im Besitz eines alten Eremiten ist, der in den nebelverhangenen Bergen dicht an der Grenze lebt.

Nicht alle wenden sich von ihnen ab, wenn sie von ihrem Anliegen erzählen. Die Geschwister finden Freunde und Gefährten.

Und auch im Elfenreich ist einiges im Umbruch, denn die junge Elfenprinzessin Phryne muss sich mit einem unerwarteten Vermächtnis aus den Händen ihrer Großmutter herumschlagen.

 

Man kann ja sagen, was man will, aber Terry Brooks schreibt immer noch unterhaltsam und weiß seine Fantasy-Welt farbenprächtig in Szene zu setzen.

Wie immer bietet er gut dosiertes Abenteuer mit Action und Spannung, in der die Romantik nur angedeutet werden. Eine Anlehnung an Tolkien gibt es schon lange nicht mehr – es sei denn, man rechnet ihm die epische Erzählweise der Geschichte an.

Allerdings hat man das Gefühl, alles schon irgendwie schon einmal gelesen zu haben – nicht von anderen Autoren, sondern auch von ihm. Tatsächlich kopiert sich der Autor in diesem Band selbst. Das beginnt nicht nur mit den Figuren – wieder sind es junge Leute, die aus ihrem normalen Leben ausbrechen, die allerlei nützliche Gefährten finden, von denen vielleicht nicht allen ganz zu trauen ist, sondern auch die Handlung läuft nach dem bekannten Schema ab. Es mag sein, dass Brooks Kleinigkeiten variiert – aber im Großen und Ganzen läuft alles auf die üblichen Konstellationen hinaus – die Liebe des jungen Helden zu der Elfenprinzessin inklusive. Auch wenn die Welt noch nicht die vertraute der ersten Romane ist, so erkennt man doch vieles wieder, was manchmal lustig ist, meistens jedoch dafür sorgt, dass die nächsten Szenen vorhersehbar sind.

Zudem schwätzt der Autor sehr gerne und ausgiebig, so dass die Spannung trotz actionreicher Szenen eher moderat bleibt, weil die ausführlichen Beschreibungen und Dialoge die Handlung in die Länge ziehen.

Letztendlich bietet der Autor zwar alles, was man von einem epischen High-Fantasy-Roman erwartet, vergisst aber dabei sein Lieblingsthema so zu variieren, dass es den Leser überraschen kann. Auch die Figuren bleiben trotz der vielen Dialoge eher blass und zweidimensional, weil sie keine Ecken und Kanten haben.

 

Alles in allem ist „Die Hüter des schwarzen Stabes“ ein typischer Shannara-Roman. Da der Autor eigentlich nur sich selbst kopiert, muss man schon ein großer Fan sein, um das Buch wirklich genießen zu können. Bei kritischerem Blick erweist sich die Geschichte leider nur als aufgeblähte Wiederholung der ersten Romane, die die Saga so groß gemacht haben.

 

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Buch:

Die Hüter des schwarzen Stabes

Reihe: Die Legende von Shannara Band 1

Autor: Terry Brooks

Taschenbuch, 543 Seiten

Blanvalet, April 2012

Übersetzer: Wolfgang Thon

Titelbild: Isabelle Hirtz

 

ISBN-10: 3442268680

ISBN-13: 978-3442268689

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B007TDG02I

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition

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Erstellt: 06.06.2012, zuletzt aktualisiert: 25.03.2024 16:30, 12567