Die Hüterin der Wahrheit – Dinas Bestimmung (DVD)
 
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Die Hüterin der Wahrheit Dinas Bestimmung

Filmkritik von Christel Scheja

 

Fantasy-Filme müssen nicht immer aus England oder Amerika kommen, dass haben andere Länder, allen voran die Skandinavier bereits bewiesen. Auch wenn sie sich auf Märchen beziehen und die Handlung entsprechend gestalten, so sind die Geschichten doch so gestaltet, dass sie eher die älteren Zuschauer ansprechen.

In dieser Tradition steht auch „Die Hüterin der Wahrheit – Dinas Bestimmung“, der erste Teil einer Filmserie, der aus Dänemark stammt und Jugendliche wie Erwachsene gleichermaßen ansprechen könnte.

 

„Beschämerinnen“ sind in der Lage durch die Augen tief in die Seele ihres Gegenübers zu blicken und so die Schwächen und Sünden zu erkennen, die diese vor den anderen verbergen und verdrängen, damit sich sich nicht ihrer schämen müssen, wenn sie doch ans Licht kommen. Wie ihre Mutter Melussina besitzt auch die junge Dina diese Gabe und deshalb gelingt es ihr nicht, mit irgendwelchen Kindern aus dem nahe gelegenen Dorf, Freundschaft zu schließen und bleibt eine Außenseiterin.

Eines Tages wird der Fürst mitsamt seiner Familie ermordet. Als Schuldiger ist gleich Nicodemus ausgemacht, der älteste Sohn des Fürsten. Melussina soll in das Herz des jungen Mannes blicken, der bisher kein Schuldgeständnis abgegeben hat und wird deshalb in die Burg geholt. Als auch sie nichts ausrichten kann, wird Dina von Drakan, dem Cousin des Gefangenen geholt.

Aber auch das Mädchen sieht nur die Unschuld in den Augen des jungen Mannes und erkennt schon bald den wahren Schuldigen. Bald bleibt ihr nur die Flucht und die Gewissheit, dass sie in dem nun folgenden grausamen Machtkampf eine wichtige Rolle spielen muss, wenn sie ihre Mutter und das Volk vor den Machenschaften des Drachenblut trinkenden Feindes retten will.

 

Was die Handlung angeht, so macht es sich „Die Hüterin der Wahrheit“ nicht gerade schwer. In „Dinas Bestimmung“ sind vor allem die Figuren einfach gestrickt. Man erkennt schon am Verhalten, wer böse und wer gut ist, wer bekehrt werden kann und wer unbelehrbar bleibt. Helden und Schurken bewegen sich fast schon archetypisch in ihren Rollen, auch deren Vorgeschichte wirkt klassisch.

Da gibt es den feinfühligen aber gebildeten Prinzen und im Gegensatz dazu seinen kalten, skrupellos handelnden Cousin, der im Hintergrund von einer Mutter angetrieben wird. Den weisen Lehrer und das Mädchen, das Dina trotz ihrer Kräfte schätzt. Und den ehrenhaften Waffenmeister, der seinen Irrtum durchaus einsehen und entsprechend handeln kann. Die Heldin selbst ist ein aufewecktes und mutiges Mädchen – so wie man sie sich eben wünscht. Sie muss das in Ordnung bringen, was die Erwachsenen angerichtet haben und ihnen mit der Weisheit eines Kindes ins Gewissen reden.

Aber die Geschichte ist trotz aller Klischees so aufbereitet, dass der Film unterhaltsam und kurzweilig bleibt. Das mag einerseits an dem doch eher erwachsen wirkenden, düsteren Setting wirken, dann wieder an der Lebendigkeit der Schauspieler, die ihren Rollen das gewisse Etwas verleihen. Gerade der Waffenmeister bleibt in Erinnerung.

Die Geschichte hat einige nette kleine Wendungen, die die Geschichte nicht ganz vorhersehbar machen, der Hintergrund ist mit liebevollen Details geschmückt. Das einzige, was man dem Film wohl vorwerfen kann ist das Ende, denn „Dinas Bestimmung“ ist ganz eindeutig auf eine Fortsetzung angelegt, auch wenn die Handlung grob in sich geschlossen wird.

Optisch macht der Film durch wunderschöne Landschaftsaufnahmen und Sets etwas her. Die Tricks sind ordentlich, selbst die Drachen wirken angemessen animiert, auch wenn ihnen natürlich der Detailreichtum größerer Filme fehlt.

Heraus kommt ein Abenteuer, das vor allem abenteuerlustige Jugendliche und Erwachsene anspricht, denen Gewalt und Action nicht so sehr zusagt. Obwohl es Kämpfe gibt, werden die großen Konflikte doch meistens anders gelöst und führen nicht immer ganz zu dem erwarteten Ergebnis.

Bild und Ton sind ganz in Ordnung für eine Film dieser Größenklasse. Bei den Extras hat man sich nicht lumpen lassen, neben den Trailern gibt es einige Featurettes, die verschiedene Aspekte der Produktion betrachten.

 

Fazit:

Bis auf die Tatsache, dass „Hüterin der Wahrheit – Dinas Bestimmung“ der Auftakt einer größeren Reihe zu sein scheint, ist der Film ganz ansehnlich. Er schafft es das herbe Flair nordischer Märchen mit einem erwachsenen Fantasy-Ambiente zu verbinden und so gleichzeitig Jugendliche wie auch Erwachsene anzusprechen. Diese Mischung sorgt auch dafür, dass die Geschichte trotz klassischer Handlungsmuster und archetypischer Figuren immer noch einige Überraschungen bietet, die die Geschichte spannender machen.

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DVD:

Die Hüterin der Wahrheit - Dinas Bestimmung

Regisseur: Kenneth Kainz

Komponist: Jeppe Kaas

Format: Dolby, PAL, Widescreen, RC 2

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Dänisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bildseitenformat: 16:9 - 2.40:1

Umfang: 1 DVD

FSK: 12

Polyband/WVG, 26. August 2016

Produktionsjahr: 2015

Spieldauer: 92 Minuten

 

ASIN: B01BUMBKQO

 

Erhältlich bei: Amazon

DarstellerInnen:

  • Rebecca Emilie Sattrup

  • Jakob Oftebro

  • Maria Bonnevie

  • Peter Plaugborg

  • Allan Hyde


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Erstellt: 02.09.2016, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 14871