Die Krone des Meeres von Mara Rutherford
Reihe: Coral & Pearl Band 1
Rezension von Christel Scheja
Mara Rutherford wurde als Drilling in Kalifornien geboren und arbeitete eine Weile als Journalistin, ehe sie das Schreiben für sich entdeckte. Zudem bereist sie mit ihrem Mann, einem Diplomaten, die ganze Welt, derzeit lebt sie mit ihrer Familie in Serbien. Coral & Pearl – Die Krone des Meeres ist ihr Debüt im Bereich der Fantasy.
Seit vielen Generationen ist es Sitte, dass das schönste Mädchen der Insel Varenia den Kronprinzen von Ilara zum Mann nehmen und so zur Prinzessin werden soll – etwas, von dem natürlich jede junge Frau auf der Insel träumt. Denn das Leben ist hart und entbehrungsreich, die Perlen nach denen sie tauchen ernähren die Familien nur wenig.
In dieser Generation haben Nor und Zazie die größten Chancen. Als letztere auserwählt wird, ist Nor zunächst geknickt, aber dann muss sie doch in die Rolle der Schwester schlüpfen, als diese sich verletzt.
Sie geht aber nicht nur, weil sie von einem Prinzessinnenleben träumt, sondern auch mit einer Mission nach Ilara. Und das ist auch gut so, denn das Leben im Königspalast ist alles andere als märchenhaft und ihr zukünftiger Ehemann Ceren ein grausames Monster in Menschengestalt.
Das Szenario mag auf den ersten Blick ein wenig exotisch wirken, der Plot und auch die Figuren sind es nicht unbedingt. Die Autorin greift für ihre Geschichte Themen auf, die in der Fantasy für junge Leserinnen derzeit sehr beliebt zu sein scheinen. Natürlich träumen Mädchen oft davon, eine Prinzessin zu werden und einen Prinzen zu finden, der sie auf Händen trägt, aber nicht immer werden diese Wünsche wahr.
Und mit Nor kommt auch noch eine tatkräftige Heldin dazu, die ihren Namen zurecht trägt, denn als Koralle ist sie nicht nur schön, sondern auch gefährlich und scharfkantig, anders als ihre zarte Schwester, die den sanften Namen Pearl trägt und sich mehr oder weniger auch so benimmt.
Die Heldin kommt mit einer Aufgabe in eine Welt, die so gar nicht ihre ist und zum großen Teil aus Lügen besteht, muss sich mit einem Verlobten herumschlagen, der seine ganz eigenen Vorstellungen hat und diese auch skrupellos und ohne Gewissen in die Tat umsetzt. Das bedeutet für sie einen steten Kampf, für die Leserinnen Spannung. Aber wenigstens gibt es Hoffnung in Gestalt eines anderen Prinzen und Helfer, die immer wieder rechtzeitig zur Stelle sind.
Das ganze wird flott und kurzweilig erzählt, all zu große Überraschungen sollte man als erfahrener Leser nicht erwarten, eher ein Sammelsurium aus vertrauten Klischees. Und natürlich nehmen die Gefühle der Heldin einen großen Raum ein, die Action wird nur gezielt eingesetzt. Wer mehr Fantasy erwartet, der könnte enttäuscht werden, auch wenn die Autorin ein paar interessante Ideen einbringt. Zudem endet das Buch erstaunlich offen und lässt vermuten, dass dem noch weitere Romane folgen werden.
Fazit:
»Coral & Pearl – Die Krone des Meeres« erweist sich als solides und kurzweiliges Debüt, dass sich durch Inhalt und Figuren vor allem an Leserinnen zwischen zwölf und zwanzig richtet, die neben einer starken Heldin und einem exotischen Fantasy-Abenteuer natürlich auch noch romantische Gefühle mögen.
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