Die Landküche der Provence von Reinhardt Hess

Rezension von Christel Scheja

 

Reinhardt Hess ist ein deutscher Foodjournalist aus Hessen, der schon zahlreiche Bücher verfasst hat. In „Die Landküche der Provence“ führt er in die gutbürgerliche Welt der mediterran anmutenden Region ein und bietet auch Wissenswertes zu Land und Leuten. Begleitet wird er dabei von der erfahrenen Fotografin Manuela Rüther.

 

Nach einer kurzen Einführung geht der Autor bereits in medias res. „Feine Kleinigkeiten“ sollen den Appetit wecken – Vorspeisen und Snacks, die man auch gut zwischendurch reichen kann, sei es nun bei einer Grillparty im Freien oder zwischendurch bei einem Treffen in der Wohnung. Dabei handelt es sich zumeist um deftig würzige Gerichte wie „Sardellensauce mit rohem Gemüse“, „Olivencreme mit Paprika“, „Roggenbrötchen“ oder „Fladen aus Kichererbsenmehl“.

Auch die Rezepte fürs Mittagessen atmen mediterranen Flair und bieten alles, was man sich wünscht, auch Variationen von vertrauten Gerichten wie etwa „Kartoffelsalat arlesische Art“, „Linsensalat mit Ziegenkäse“, „Zuccinifächer aus dem Ofen“, „Junges Gemüse mit Hackfleisch gefüllt“ oder „Rippchen mit Feigen“

Festlicheren Anlässen kann man ebenfalls mit aufwendigeren Gerichten Tribut zollen, sei es nun durch einen „Spargelsalat mit gebackenen Tomaten“, „Sommersalat mit Birnen“, „Auberginenpastete mit Thymian“, „Schmortopf mit Rindfleisch“ oder „Tintenfische mit Mangold gefüllt“.

Natürlich werden auch die Desserts nicht vergessen, so etwa gibt es „Melonensalat in Erdbeerpüree“ oder „Feigen mit Lavendel-Soße“ oder diverse Tartes.

 

Alles in allem ist dem Autor eine interessante Zusammenstellung gelungen. Durch die mediterrane Ausrichtung dürften viele Rezepte sicherlich besser im Frühling und Sommer als im späten Herbst und Winter schmecken, was ihnen aber keinen Abbruch tut. Die meisten Gerichte sind einfach und oft auch schnell zuzubereiten und damit auch alltagstauglich, so dass auch Berufstätige ihren Spaß an ihnen haben könnten.

Auch gibt das Buch einen schönen Einblick, was auf den bürgerlichen Tischen der Provence zu finden ist, abseits der Gourmet-Restaurants. Vor allem Freunde mediterraner Genüsse werden eine wahre Fundgrube an Ideen finden.

Das ganze wird sehr ansprechend präsentiert. Die atmosphärischen Fotos lassen das Wasser im Mund zusammenlaufen und geben auch ein sehr schönes Bild von den Gerichten. Jeder Rezeptgruppe sind interessante weiterführende Informationen vorangestellt, die auch ein wenig über das Selbstverständnis der Einheimischen verraten und so Verständnis für die manchmal ungewohnten Mischungen bieten.

Alles in allem ist die Zusammenstellung mehr als rund, so dass jeder seine Lieblingsgerichte finden kann. Als Autor kann man sich zudem wunderbar inspirieren lassen und seinen Erzählungen einen besonderen Flair verleihen. Und was hindert Rollenspieler daran, nicht auch das ein oder andere einfache Gericht für ihre Runden vorzubereiten und anzubieten und weitere Atmosphäre zu schaffen.

 

„Die Landküche der Provence“ kann nicht nur durch eine schöne und stimmungsvolle Zusammenstellung punkten, auch die Tatsache, das vieles alltagstauglich ist, spricht für die Sammlung die man sich ruhig einmal anschauen sollen, vor allem wenn man Gerichte mit mediterranem Flair liebt.

 

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