Die Legion der Toten (Autor: Paul Stewart und Chriss Riddell; Barnaby Grimes 3)
 
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Die Legion der Toten von Paul Stewart und Chriss Riddell

Reihe: Barnaby Grimes Band 3

 

Rezension von Bine Endruteit

 

Inhalt:

Barnaby Grimes ist ein Tick-Tack-Junge., einer der zahllosen Lieferanten in der Stadt, der nicht darauf angewiesen ist, als Pflastertreter durch die Straßen zu irren, sondern der sich dank seines Geschicks über die Dächer bewegt. Dort ist er wesentlich schneller unterwegs, auch wenn diese Art der Fortbewegung natürlich nicht ganz ungefährlich ist. Barnaby liebt seinen Job und scheut nicht davor zurück sich in das berüchtigte Kaiviertel zu begeben, wenn es ein Auftrag erfordert. Wohl fühlen tut er sich dort allerdings nicht, denn es treiben sich hier zahlreiche Banden in den Gassen herum. Diesmal sind es sogar noch mehr als sonst, den einer der wichtigsten Bandenführer, Rotbart Connally, genannt der Kaiser, ist gestorben und wird zu Grabe getragen. Der junge Barnaby ist nur hier, weil er von einem Bandenmitglied, dass ihm noch einen Gefallen schuldete und das auf seine Bitte hin den Tick-Tack-Lehrling Bill hat laufen lassen, mit erbarmungslosem Blick dazu aufgefordert wurde. Und den gefährlichen Gaunern schlägt man lieber keine Bitte ab.

 

Einige Zeit später ist Barnaby zutiefst schockiert, als er den Kaiser wiedersieht, ist er sich doch sicher, dass der längst tot und begraben ist. Der Tick-Tack-Junge sah sich nach einer Tauchexpedition in die Tiefen des Hafengebietes dazu genötigt über den Friedhof zu laufen. Er ist verletzt und erschöpft und glaubt deswegen kaum, was seine Augen sehen: Der Bandenführer entsteigt aufs fürchterlichste entstellt dem Grab. Erst als Barnaby einige Zeit später in der Zeitung liest, dass die Leiche des Mannes tatsächlich verschwunden ist und man Grabräuber dafür verantwortlich macht, erinnert er sich wieder mit erschreckender Deutlichkeit an sein nächtliches Erlebnis auf dem Friedhof. Kann es wirklich sein, dass die Toten ihren Gräbern entsteigen und wieder auf der Erde wandeln? Oder ist Barnaby doch das Opfer einer Halluzination geworden?

 

Rezension:

"Barnaby Grimes – Die Legion der Toten" ist der dritte Band aus der Serie um den Tick-Tack-Jungen Barnaby Grimes. Chris Riddell hat die Illustrationen zu diesem Jugendroman beigetragen und Paul Steward die Geschichte verfasst. Das Duo hat sich bereits mit der Klippenland-Chronik einen Namen unter Fantasy-Fans gemacht. Ganz anders als die komplett neu erdachte, phantastische Welt, in der letztere spielt, ist "Barnaby Grimes" im London des 19ten Jahrhunderts angesiedelt, was einen deutlich realeren Hintergrund liefert, auch wen die Handlung mit allerlei Kuriosem und Mystischen gespickt ist.

 

Mit dieser Folge der Serie folgen die Macher dem Zombie-Trend, auch wenn genau dieser Name so im Buch nicht vorkommt. Es wird hier ausschließlich von "den lebenden Toten" gesprochen. Diese Monster sind für einen Jungend-, ja sogar Kinderroman extrem lebhaft und gruselig beschrieben. Hier gibt es abgetrennte Arme, von einer Axt gespaltene Köpfe und gehäutete Gesichter, die den Schädel freilegen. Allerdings bleibt es weitestgehend bei ihrer Beschreibung, denn wirklich gefährlich werden sie dem Protagonisten zu keiner Zeit, so dass das Buch für Kinder geeignet bleibt, aber trotzdem nicht auf den intensiven Grusel verzichtet.

 

Barneby ist ein pfiffiger Kerl, den junge Leser sich gerne als Vorbild nehmen werden. Was auch geschieht, er stellt sich jeder Herausforderung und meistert sie natürlich mit Bravur. Die Geschichte an sich ist eher einfach gehalten, so dass sie für jede Altersstufe verständlich bleibt. Eine besondere Intensität erlangt sie durch die Schwarzweiß-Illustrationen, auf denen so ein "lebender Toter" durchaus schrecklich anzusehen ist.

 

Fazit:

Mit "Barnaby Grimes – Die Legion der Toten" ist dem Team Steward und Riddell ein neuer, spannender Roman gelungen, der in seiner Originalität zwar ein wenig hinter seinem Vorgänger zurück bleibt, dafür aber einen deutlich höheren Gruselfaktor hat. Für junge Leser mit sehr zartem Gemüt ist er nicht unbedingt zu empfehlen, wer beim Lesen aber auch gerne mal erschaudert oder sich sogar ein bisschen ekeln möchte, kann hier getrost zugreifen. Und gerade wenn die Erwachsenen ein Bild besonders fürchterlich finden, macht es so manchem jungen Leser doch erst recht Spaß in die dazugehörige Geschichte einzutauchen.

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Buch:

Die Legion der Toten

Reihe: Barnaby Grimes Band 3

Original: Barnaby Grimes - Legion of the Dead

Autoren: Paul Stewart und Chris Riddell

Übersetzer: Wolfram Strölet

Gebundene Ausgabe, 203 Seiten

Sauerländer, 15. September 2010

ISBN-10: 379416167X

 

ISBN-13: 978-3794161676

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 07.12.2010, zuletzt aktualisiert: 18.02.2024 10:14, 11347