Die Merlin Saga (Autor: T.A. Baron)
 
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Die Merlin Saga von T.A. Baron

Rezension von Christian Handel

 

Rezension:

Der Zauberer Merlin, König Artus weiser Berater und Hofzauberer, ist eine Sagengestalt, die jede Generation aufs neue fasziniert. Über den berühmten Magier sind bereits viele Geschichten erzählt worden. Der amerikanische Schriftsteller T. A. Barron hat der Sagengestalt nicht nur ein Buch, sondern gleich einen ganzen Zyklus gewidmet – und war damit auch recht erfolgreich. Da haben die Hörbücher nicht lange auf sich warten lassen.

 

Der Hörer begegnet dem Zauberer erstmals, als dieser gerade einmal sieben Jahre alt ist – und halb ertrunken am Meeresstrand erwacht, ohne sich an irgend etwas aus seiner Vergangenheit erinnern zu können. Nur eine Frau ist bei ihm, die sich als seine Mutter ausgibt. Sie gibt dem Jungen den Namen Emrys und zieht ihn am Rande eines Dorfes auf. Emrys merkt schnell, dass er anders ist als andere und nicht dazu gehört. Seine Kindheit ist nicht gerade eine glückliche. Das ändert sich erst, als er – wieder durch ein Schiffsunglück – an einem anderen Strand landet. Auf der geheimnisvollen Insel Fincayra entfalten sich seine magischen Fähigkeiten von Tag zu Tag mehr und Emrys legt sich nicht nur einen neuen Namen – Merlin – zu, sondern findet auch sein Schicksal. Dieses ist allerdings kein leichtes, denn das wunderbare Reich Fincayra wird von übermächtigen Feinden bedroht. Vom Verhüllten Schloss aus regiert ein tyrannischer König und der böse Geist Rita Gawr trachtet Merlin nach dem Leben. Im ersten Teil der Tetralogie macht sich Merlin auf, der Schreckensherrschaft des fincayranischen Regenten ein Ende zu bereiten. Es ist ein Abenteuer, dass ihm auch viel über die eigene Vergangenheit lehrt.

 

In den vier folgenden Teilen begleitet der Hörer Merlin, dessen zauberische Fähigkeiten immer stärker anwachsen, dann unter anderem in die Anderswelt, wo er ein Heilmittel für seine todkranke Mutter zu finden hofft, in ein verhextes Moor, wo er sich auf die Suche nach einem magischen Spiegel begibt, in einen Kampf gegen einen Drachen und bei der schier unmöglichen Aufgabe, alle Bewohner Fincayras zu einen, um die drohende längste Nacht des Jahres unbeschadet zu überstehen.

 

T. A. Barrons Merlin-Saga richtet sich bewusst an ein junges Publikum. Wie die Inhaltsangabe bereits verrät, hat sich der Autor mit den Romanen der Reihe zwar eine phantastische Vorgeschichte für den bekannten Magier ausgedacht. Allerdings siedelt er seine Geschichten beinahe ausschließlich in der Fantasy-Welt Fincayra an und obwohl die eine oder andere Figur aus dem Artus-Sagenkreis einen Auftritt hat, haben „Merlin – Wie alles begann“ und seine Nachfolger herzlich wenig mit dem altbekannten Stoff zu tun. Ein bisschen kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, der Autor habe für die Geschichten, die er erzählen wollte, einfach nach einem prominenten Namen gesucht, um diese besser verkaufen zu können. Insofern richtet sich die Geschichte des jungen Emrys, aus dem schließlich im Verlauf der Handlung der Zauberlehrling Merlin wird, weniger an Freunde von Camelot-Epen, sondern vor allem an ein junges Publikum, das phantastische Geschichten zu schätzen weiß. Der Schauplatz der Abenteuer von Merlin selbst, die heilige Insel Fincayra, ist jedenfalls liebevoll und detailreich entworfen und bevölkert von Dutzenden magischen Gestalten und Völkern, ob es sich nun um die Zwergenkönigin Urnalda handelt, Merlins beste Freundin Rhia, die stets hungrige Elusa oder den aus jahrzehntelangem Schlaf erwachten Drachen Valdearg.

 

Die Schubersammlung, mit der der Hörverlag jetzt die gesamte Hörbuch-Umsetzung auf immerhin zwanzig CDs zu einem bemerkenswert kleinen Preis präsentiert, kann sich deshalb sehen lassen. Das lässt sogar über die leider nur recht mäßige Qualität der CD-Hüllen hinweg sehen. Die Lesung durch Schauspieler Stefan Wilkening – einzig im ersten Teil erhält dieser Unterstützung von Kai Taschner – weiß auch zu gefallen. Ohne sich zu verkünsteln gelingt es Wilkening, den zahlreichen, mitunter doch recht skurrilen Figuren, eine eigene Stimme mitzugeben. Größere Kürzungen gegenüber der Buchvorlage gelingen den Verantwortlichen außerdem perfekt durch den Kunstgriff, die entsprechenden Passagen prägnant in ein paar Sätzen zusammenzufassen und diese kleinen Inhaltsangaben von Wilkening so lesen zu lassen, dass der Unterschied stilistisch deutlich herauszuhören ist. Diese Methode mag Geschmackssache sein, würde aber so manchem Logik- und Anschlussfehlern in anderen Hörbuchfassungen vorbeugen.

 

Fazit:

Insgesamt betrachtet bietet „Die Merlin Saga“ auch auf CD kunterbunte Fantasy-Abenteuer für ein Publikum ab zehn bis zwölf Jahren, die zwar mit dem eigentlichen Mythos hinter der Hauptfigur recht wenig zu tun hat, wenn man diesen Anspruch jedoch nicht stellt, recht gut unterhält.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20241008011437db70a9d1
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Hörbuch:

Die Merlin Saga

Autor: T. A. Barron

Original: The lost years of Merlin

Übersetzerin: Irmela Brender

Sprecher: Stefan Wilkening und (nur Teil 1) Kai Taschner

Regie: Caroline Neven Du Mont

Umfang: 20 Cds

Der Hörverlag 2004 bis 2007

 

ISBN-10: 3867173044

ISBN-13: 978-3867173049

 

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 07.03.2009, zuletzt aktualisiert: 11.04.2024 20:03, 8373