Die Reise nach Yndalamor (Autorin: Nina Blazon)
 
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Die Reise nach Yndalamor von Nina Blazon

Rezension von Bine Endruteit

 

Tobbs lebt schon, so lange er denken kann, in der Taverne am Rande der Welten. Morgen ist sein dreizehnter Geburtstag und er fiebert diesem Tag sehr entgegen, denn der Schankwirt Dopoulos will ihm dann endlich sagen, was er über Tobbs’ Herkunft weiß, seine Eltern kennt der Junge nämlich nicht. Er stellt sich gerne vor, dass sie irgendwo gefangen sind und ihn genauso vermissen, wie er sie, aber in Wirklichkeit hat er keine Ahnung, ob sie ihn nicht einfach nur vergessen haben und sich jetzt nichts mehr aus ihm machen.

 

Tobbs Leben ist ziemlich ungewöhnlich, auch wenn er selbst das schon gar nicht mehr wahrnimmt, denn die Taverne, in der er lebt, hat das seltsamste Volk zu Gast, das man sich nur vorstellen kann. Aus den verschiedenen Türen kommen Götter, Dämonen und Geister, um zu feiern oder in aller Ruhe einen Tee zu genießen. An diesem Abend soll es eine große Dämonenhochzeit geben, zwar ein einzigartiges Erlebnis, aber Tobbs freut sich ganz und gar nicht darauf, denn er soll den Kindertisch bewachen. Außerdem scheint niemand an seinen bevorstehenden Geburtstag zu denken außer Anguana, dem Mädchen mit dem Ziegenfuß, doch die mag er eigentlich gar nicht.

 

Am Abend dann geht alles schief, was nur schief gehen kann. Sid, der Dämonenjunge, auf den Tobbs Acht geben soll, macht sich aus dem Staub und verschwindet hinter einer der verbotenen Türen. Um ihn zurückzuholen, geht Tobbs ihm hinterher und befindet sich plötzlich in der Welt Yndalamor. Die Göttin Kali kommt von hier und sitzt gerade im roten Salon der Taverne. Vor der Türe hat sie ihren Streitwagen abgestellt, der von einem gewaltigen Ungeheuer, einem Mancor, gezogen wird. Das Mischwesen aus Löwe, Tiger und Pferd hat es Sid angetan. Die beiden Jungen tun etwas sehr Unvernünftiges: Sie nehmen sich den Wagen und starten einen Ausflug durch das Land. Mit welchen Gefahren das verbunden ist, sollen sie nur zu bald merken, denn über einer Stadt wird der Streitwagen abgeschossen und Tobbs fällt geradewegs den Priestern in die Hände, die ihn den Schwärmen Kalis opfern wollen. Wie soll es ihm da bloß gelingen zu entkommen?

 

 

Die Autorin Nina Blazon hat bereits zahlreiche Fantasybücher für Jugendliche verfasst. Darunter zum Beispiel die erfolgreiche Woran-Saga. „Die Reise nach Yndalamor“ ist vor allen Dingen für junge Leser geeignet, aber auch Erwachsene, die eine turbulente Reise durch skurrile Welten zu schätzen wissen, sind hier gut aufgehoben. Fantasievoll gelingt es der Autorin, alte und bekannte Götter und Sagengestalten in einer neuen Geschichte auftauchen zu lassen. Die eigentlichen Figuren sind bekannt, bekommen aber hier ganz einzigartige Charaktere und erscheinen dem Leser vom ersten Augenblick an als äußerst lebendig.

 

Tobbs hält sich selbst für einen normalen Jungen, aber es wird sehr schnell klar, dass er viel mehr ist als das. In Yndalamor hat er kein echtes Spiegelbild, die Spionagespiegel zeigen lediglich ein wolkenartiges Gebilde. Das Bild, das er von sich selbst hatte, wird im Laufe der Geschichte verändert, durch seine Abenteuer wächst Tobbs und wird immer selbstständiger und mutiger. Er entdeckt neue Seiten an sich und versucht zu ergründen, was es mit seiner Vergangenheit und seinen Eltern auf sich hat. Zu Anfang wird er nur durch den frechen Dämonenjungen Sid angetrieben, entdeckt aber schnell auch seine eigene Abenteuerlust. Und schließlich hat die Taverne mehr als nur eine Tür, hinter der man die abenteuerlichsten Welten, die gefährlichsten Kreaturen und die besten Freunde finden kann.

 

Es ist spannend, die Geschichte von Tobbs mitzuverfolgen. Am Ende des Buches ist er jedoch eindeutig noch nicht am Ende seiner Entdeckungsreise angekommen. Viele Fragen bleiben offen, auch wenn der Handlungsfaden abgeschlossen ist. Man darf also gespannt auf eine Fortsetzung warten.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403281308001798a193
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Die Reise nach Yndalamor

Autorin: Nina Blazon

Broschiert, 288 Seiten

Ravensburger Buchverlag, Februar 2007

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3473523178

ISBN-13: 978-3473523177

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 11.05.2007, zuletzt aktualisiert: 18.02.2024 10:14, 3853