Die Reise zu den Elfeninseln (Autor: Martin Scott; Die Geheimnisse von Turai Bd.4)
 
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Die Reise zu den Elfeninseln von Martin Scott

Reihe: Die Geheimnisse von Turai Bd.4

Rezension von Thomas Naumann

 

Klappentext:

Als Thraxas der Hilferuf eines alten Freundes erreicht, bucht er ohne zu zögern eine Passage zu den Elfeninseln. An diesem paradiesischen Ort ist nämlich ein schrecklicher Mord begangen worden, und die unschuldigen Elfen haben keinen blassen Schimmer, was in solch einer Situation zu tun ist. Doch kaum hat Thraxas, der lebensfrohe Privatdetektiv und mollige Magier, die Ermittlungen übernommen, verwandelt sich ein scheinbar unlösbarer Fall schnell in einen chaotischen Albtraum für alle Beteiligten...

 

Inhaltsangabe:

Thraxas ist ein kleiner beleibter Privatdetektiv in dem Stadtstaat Turai. Er hat viele sympathische Eigenschaften: er trinkt gerne Bier, er trinkt gerne Bier und wenn er noch irgendwann etwas Zeit erübrigen kann, trinkt er noch ein, zwei Bier. Nebenbei spielt er natürlich um Geld und nimmt alle Gebrauchsdrogen zu sich, die so eine Stadt wie Turai so bietet. In seiner Jugend hatte er mal versucht, Zauberer zu werden, und so ein, zwei schwächliche Sprüche kann er auch noch manchmal, aber das Leben und seine Faulheit haben ihn zu einem Dasein verurteilt, in dem er von Tag zu Tag lebt - und Verbrechen aufklärt. Und Bier trinkt.

Übrigens: Zauberei - das Magiesystem ist dem guten alten AD&D entlehnt, d. h. der Zauberer muß sich eine sehr begrenzte Zahl von Zaubersprüchen einprägen und vergißt sie sofort nach Benutzung.

 

"Die Reise zu den Elfeninseln" ist der vierte Band der Abenteuer dieses Privatschnüfflers. Thraxas wird auf die Elfeninsel Avulan verschlagen und muß die mysteriösen Ereignisse um den Mord an den Baumpriester aufklären. Gleichzeitig versucht seine Freundin (naja, Freundin im weiteren Sinne - wer solche Freundinnen hat, braucht keine Feindinnen mehr) Makri, aus einem schmächtigen Elfenmädchen eine Kämpferin zu machen, und zwar mit der guten alten Schleifermethode. Der Erfolg von Makri dabei ist wichtig, denn dieses schmächtige Elfenmädchen ist die Tochter des Elfenlords Khurd, der es gerne

hätte, daß sein Töchterlein nicht gar so schwächlich ist. Und Khurd, das ist der Chef der Insel und damit auch der Garant eines angenehmen, gefängnisfreien Aufenthalts von Thraxas. Allerdings hat es nicht so ganz damit geklappt, einen Gefängnisaufenthalt zu vermeiden, aber ich will hier nicht zuviel verraten..

 

Meine Meinung:

Etwas hat mich von Anfang an genervt: Martin Scott hat eine gewisse Vorliebe für "witzige" Namen. Prinz Dös-Lackal zum Beispiel. Oder Vases-al-Gipt (und was es nicht gibt, gips im Kaufhaus). Und warum muß die schlimmste Droge unbedingt "Boah" (immerhin ohne "ey") heißen? Und das schachähnliche Spiel dieser Welt gerade "Machplat"? Nun gut, auch Größen wie Terry Pratchett haben die gleiche Schwäche, und im Zweifel ist ohnehin der Übersetzer (Wolfgang Thon) schuld.

 

"Einfach umwerfend! Martin Scott hat ein völlig neues Genre erfunden.", wird auf der Buchrückseite der "Guardian" zitiert. Das stimmt so nicht: der Roman ist die Übertragung des Privatschnüffler-Genres in einen Fantasy-Kontext. Der versoffene Detektiv erzählt im Präsens, wie er den Fall löst, räsoniert über die Schlechtigkeit der Welt und ihrer Bewohner und vergißt dabei nicht, sein Talent und seine Überlegenheit gebührend herauszustreichen. Das macht Martin Scott durchaus witzig und unterhaltsam. Der Handlungsfaden könnte allerdings ein bißchen weniger an den Haaren herbeigezogen sein. Man hat als Leser keine ernsthafte Chance, den Täter zu raten, da in dem Buch die Schlüsselinformationen erst ganz zum Schluß verraten werden.

 

Der Roman ist dennoch recht spannend und vor allem nicht ohne Situationskomik. Dafür sorgt der fanatische Bierdurst des Protagonisten, aber auch seine Freundin, die als Elfen-Mensch-Orgk-Mischling auf einer Elfeninsel nicht völlig unumstritten ist. Jedenfalls anfänglich. Man könnte natürlich noch herummäkeln und sich darüber beschweren, daß alle Charaktere außer Thraxas und Makri recht blaß gezeichnet sind, aber das ist ja für die normalen Privatschnüfflerromane auch nicht ungewöhnlich.

 

Fazit:

Das Buch ist von epischen Schinken wie "The Game of Thrones" von George R. R. Martin (das ich auch an dieser Stelle wärmstens empfehlen möchte) ungefähr so weit weg wie Thraxas von Mineralwasser, aber man kann ja nicht immer Epen lesen. Für eine Zugfahrt ist es der ideale Roman. Ich werde bei Gelegenheit gern mehr von Thraxas lesen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403280934074c28782f
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Buch

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln

Autor: Martin Scott

Reihe: Die Geheimnisse von Turai Bd.4

Verlag: Blanvalet

Verlagsinfo: Martin Scott

Erscheinungsdatum: Februar 2003

Taschenbuch - 288 Seiten

ISBN: 3-442-24185-5

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 25.08.2005, zuletzt aktualisiert: 25.03.2024 16:30, 1106