In Jerobina herrschen schlechte Zustände. Taschendiebe stellen ein Problem dar, doch viele von ihnen stehlen nur aus Not. Die Stadtwache ist jedoch eine fast noch größere Bedrohung. Der junge Endrael, der in einem Kloster aufwuchs, bevor er von einem Meister zum Krieger ausgebildet wurde, wird in diese Konflikte gezogen. Zusammen mit einem Magier in Ausbildung und einer Taschendiebin gerät er in einen Aufstand gegen die herrschenden Zustände hinein.
Die Welt, die Tim J. Radde in Die rogodanischen Schriften erschafft, kann man durchaus als episch beschreiben. In der vorliegenden Gesamtausgabe ist nicht nur die komplette High-Fantasy-Trilogie enthalten, sondern zusätzlich ein (etwas kürzerer) 4. Band, der wohl nicht separat erhältlich ist.
Im 1. Band geht es auch gleich spannend und interessant los. Natürlich tun sich zunächst zahlreiche Fragen auf, die sich teilweise erst im Laufe der Reihe beantworten. Viele Hintergründe offenbaren sich erst viel später. Trotzdem wird die Handlung (zumindest für mich) von Band zu Band uninteressanter. Kampfhandlungen im Rahmen des Aufstandes und seiner Folgen und die Rolle des ›einen Gottes‹ rücken immer stärker in den Fokus. Hinzu kommen unmotivierte Wendungen und nicht nachvollziehbare Entscheidungen der Charaktere. Hier wurde meiner Meinung nach viel Potenzial vergeudet, das in der Erkundung dieser komplexen Welt und der interessanten Hauptcharaktere vorhanden gewesen wäre. Speziell der 4. Band stellt leider keinen gelungenen Abschluss der vorhergehenden Geschichte dar, sondern wirft nur neue Fragen auf.
Der Autor wechselt erzählerisch zwischen einer größeren Anzahl an Charakteren und Handlungsorten hin und her.