Die Rose von Ilian (Autor: Richard Schwarz; Die Götterkriege, Bd. 1)
 
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Die Rose von Ilian von Richard Schwartz

Reihe: Die Götterkriege, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Richard Schwarz schrieb sich mit seinem sechsbändigen Zyklus „Das Geheimnis von Askir“ zwar nicht an die Spitze der deutschen Fantasy-Autoren, sicherte sich aber dennoch einen guten Platz und gewann eine größere Leserschaft für sich. Allerdings endete die Saga recht offen, so dass von Anfang an klar war, dass die Geschichte fortgeführt würde.

So erweist sich sein neuer Band „Die Rose von Ilian“ nicht als eigenständiges Werk, das auch Neuleser für sich gewinnen kann, sondern als direkte Fortsetzung von „Der Kronrat“. Es ist so, als habe er nur ein weiteres Kapitel seiner groß angelegten Saga aufgeschlagen, das nun den Titel „Die Götterkriege“ trägt.

 

Die Helden um Havald den Wanderer haben ihre neuen Aufgaben gefunden und sind voneinander getrennt worden, da jeder der Träger der Bannschwerter an anderer Stelle gebraucht wird. Nur eines erschüttert die Freunde zutiefst. Havald, der Mann, der angeblich nicht sterben konnte ist tot und wartet in einem der Tempel auf seine Bestattung. Doch hat er diese Welt wirklich verlassen?

Leandra stellt etwas anderes fest, doch zunächst einmal muss sie sich anderen Sorgen zuwenden. Denn der Kampf gegen den Nekromantenkaiser Malorbian und seine Kriegsfürsten geht weiter. Zum einen gilt es die Südlande zu befreien und den Menschen Rettung zu bringen, zum anderen muss nun auch Askir mit all seinen Geheimnissen vor den heranrückenden Truppen geschützt werden.

Zu denen, die auf die Grenzen zumarschieren, um den Feind dort abzuhalten, gehört auch Schwertmajor Blix mit seiner Truppe. Schon der Weg macht deutlich, dass die Gegner viel mächtiger sind als befürchtet.

Und auch andere werden vor große Herausforderungen gestellt: Desina, die junge Kaiserin und Eule von Askir, die erst am Anfang steht, Zokora, die Dunkelelfe und nicht zuletzt Leandra, die Rose von Ilian, die erneut in Gefangenschaft gerät.

 

Anders als im ersten Zyklus verzichtet Richard Schwarz darauf, die Geschichte nur aus der Sicht einer Person zu erzählen und nur gelegentlich auf die anderen umzublenden. Auch Havald steht nicht mehr im Mittelpunkt der Geschichte – er ist mehr oder weniger ausgeschaltet um einer Vielzahl von Personen Platz zu machen und damit zu verdeutlichen, dass es an verschiedenen Stellen der Welt bereits ordentlich brennt.

Allerdings leidet das Buch auch unter der massiven Aufsplittung in viele Schauplätze und Handlungsebenen. Die bereits bekannten Charaktere verblassen zu oberflächlichen Archetypen, die im Schutz der Heimat bestimmte Zwecke zu erfüllen haben, nur wenige wie der Dieb Wiesel dürfen noch ein paar ihrer Ecken und Kanten zeigen. Nicht mehr länger bestimmen die Menschen allein die Geschicke ihrer Welt, immer mehr zeigt sich das Wirken der Götter im Hintergrund.

Das führt leider auch dazu, dass Richard Schwarz immer mehr die Stärken seiner früheren Geschichten in den Hintergrund drängt. Zugunsten epischer Entwicklungen verzichtet er darauf, den Figuren mehr Raum zu geben, sie die kleinen Abenteuer mit der großen Wirkung erleben zu lassen. Zudem bekommt man kaum noch mit, was in ihnen vor sich geht. Die neuen Charaktere gewinnen erst gar nicht an Profil, so dass ihr Schicksal den Leser erst gar nicht berührt.

Letztendlich mag zwar viel geschehen, was die Weichen neu stellt, aber es kann kaum fesseln und neugierig auf die kommenden Bände machen. Am Ende ist man eher enttäuscht, da eines fehlt; die besondere Atmosphäre, die „Das Geheimnis von Askir“ umgeben hat.

 

Alles in allem ist der Auftakt von Richard Schwarz’ neuer Saga „Die Götterkriege“ enttäuschend, da „Die Rose von Ilian“ durch viel zu viele Handlungsebenen und Figuren auseinandergezogen wird und trotz der Action viel an Spannung und Stimmung gegenüber „Das Geheimnis von Askir“ verloren hat.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024032903000655cbb9c9
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Buch:

Die Rose von Ilian

Reihe: Die Götterkriege, Bd. 1

Autor: Richard Schwarz

Taschenbuch, 636 Seiten

Piper, April 2011

Titelbild: Uwe Jarling

 

ISBN-10: 3492267572

ISBN-13: 978-3492267571

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle Edition

ASIN: B004YZIW8Y

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 30.07.2011, zuletzt aktualisiert: 25.03.2024 16:30, 12008