Die Schiffbrüchigen (Szenario: Alejandro Jodorowsky; Zeichnungen: Zoran Janjetov; Ogregod 01)
 
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Die Schiffbrüchigen von Alejandro Jodorowsky und Zoran Janjetov

Ogregod 1

 

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Auf dem Militärplaneten Okkar in der Galaxie Rosebund herrschen die arroganten Zweifüßler und nutzen dabei die technisch begabten Vierfüßler als Sklaven aus. Auf einer Raumpatrouille geraten acht junge Diplomanden aus den mächtigsten Familien mit ihrem vierfüßigen Sklaven Zeland in Gefahr und müssen schließlich auf einem Planeten notlanden. Hier sind die Gestrandeten auf Teamwork und die geheimnisvollen verborgenen Kräfte von Zeland angewiesen.

 

Das Duo Jodorowsky/Janjetov sollte für Fans des gepflegten Science-Fiction-Comics keine unbekannte Größe darstellen. Beide arbeiteten bereits vor einem Vierteljahrhundert zusammen, um mit "John Difool: Vor dem Incal" die Kreation des französischen Genrestars Moebius fortzusetzen. Zudem schuf der vielfältig begabte chilenische Szenarist Jodorowsky mit dem künstlerisch beschlagenen serbischen Zeichner Janjetov die beeindruckende Zukunftsvision „Die Techno-Väter“.

Alejandro Jodorowsky hat sich gemäß seiner eigenen Ausführungen zu der von ihm erdachten Handlung durch das Buch „Zwei Jahre Ferien“ von Jules Verne inspirieren lassen. Diese hat er in die Zukunft transponiert und um einige ansprechende Elemente erweitert. In dieser Hinsicht muss vor allem die glaubwürdige „Höher-Weiter“-Ideologie der Zweifüßler gewürdigt werden.

 

Diese wird von Zoran Janjetov sehr schön ikonografisch in der Flagge der Militärdiktatur umgesetzt, wobei die Ähnlichkeit zu einem bekannten Symbol sicherlich beabsichtigt ist. Insgesamt gefallen sie Zeichnungen des Serben aber vor allem durch die sowohl abwechslungsreich gestalteten als auch realistisch anmutenden Figuren. Immer wieder werden sie in Nahaufnahmen schön in Szene gesetzt. Sehr überzeugend stellt er die Mimik und Gestik der verschiedenen Charaktere dar. Das reicht von den fanatischen Anhängern des Diktators Generalissismus Hizatte bis zu den sichtlich von Angst oder Abscheu gezeichneten Gesichtern der Diplomanden auf ihrer Raumpatrouille.

 

An manchen Stellen wirken die von Jodorowsky und Janjetov geschaffenen Figuren allerdings etwas zu eindimensional und drohen durch eine gewisse Überzeichnung ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren. Das ist vor allem bei den Eltern der Diplomanden zu konstatieren. Das mag als Stilmittel gedacht sein, wirkt in der Umsetzung – wenn etwa praktisch alle die gleichen Äußerungen von sich geben – manchmal etwas hölzern.

 

Bei dem Diktator selbst gelingt dafür der Balanceakt diesen einerseits als gefährlichen Usurpator darzustellen, ihn aber andererseits immer wieder für den Leser zum Ziel des Spotts zu machen. Das beginnt schon beim komischen Gegensatz zwischen seiner Gigantomanie und Zwergenhaftigkeit.

 

Fazit:

Der erste Teil der Serie Ogregod gefällt durch ein interessantes Setting und toll gezeichneten Figuren, sodass man sich – trotz einiger teilweise etwas überzeichneten Figuren – auf die Fortsetzung der Reihe freuen darf.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041902432835e523e0
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Comic

Die Schiffbrüchigen

Originaltitel: Ogregod 01 - Les Naufragés

Reihe: Ogregod 1

Szenario: Alejandro Jodorowsky

Zeichnungen und Farbe: Zoran Janjetov

Ehapa Comic Collection – gebundene Ausgabe – 56 Seiten

Erscheinungsdatum: Mai 2011

ISBN-10: 377043496X

ISBN-13: 978-3770434961

 

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:


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Erstellt: 04.08.2011, zuletzt aktualisiert: 18.04.2024 08:14, 12017